Die Rache der Zwerge
verschwanden. Es war ein lebendiger Wald aus Metall, in dem eine unvorsichtige Berührung ausreichen konnte, um von einer der Vorrichtungen gepackt und mitgeschleift zu werden. »Wonach suchen wir?«, schrie Sirka. »Oder sollen wir hiervon etwas kaputt machen?«
»Ich weiß nicht, ob es ausreicht«, brüllte Tungdil zurück. »Wir müssen den Antrieb finden und zerstören.« Sie verzog das Gesicht. »Und wie sieht ein Antrieb aus?«
Rodario deutete nach links, wo ein hausgroßer Eisenblock stand, aus dem etliche Ketten schnurrten und über Umlenkrollen in alle Bereiche der Maschine geleitet wurden. »Fangen wir da an und sehen, was geschieht«, schlug er vor.
Ein Ubari kreischte auf und ließ seine Waffe fallen. Sie sahen, dass zwischen einer Lücke im Eisengitter, auf dem sie liefen, eine schlanke Klinge in die Höhe ragte und sich genau in den Schritt des Kriegers gebohrt hatte. Der Unauslöschliche hing wie eine Spinne unter ihnen auf der anderen Seite.
Sterbend fiel der Ubari, während der Alb sich abstieß, zielsicher auf einer zwei Finger breiten Eisenstrebe landete und von dort wieder im Dunkel verschwand.
Rodario schluckte. Es blieben ihnen nur noch eine Hand voll Ubariu, um den Feind zu besiegen. »Ehrenwerter Lot-Ionan, tut doch etwas!«, verlangte er ängstlich.
Tungdil konnte dem Schauspieler seine Reaktion nicht einmal übel nehmen. »Rasch zu dem Klotz«, ordnete er an und lief los.
Sie gelangten zu dem Eisenblock, den sie für den Antrieb hielten. Die Ketten sirrten mit derart hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei, dass sie vor ihren Augen verwischten und undeutlich wurden. Sie entfachten einen öligen Wind. Tungdil sah, dass sie straff gespannt waren und sich nicht so ohne weiteres zum Stehen bringen lassen würden. Blieben nur noch die Umlenkrollen.
Bevor er ihnen sagen konnte, was er beabsichtigte, tauchte der Alb wieder auf. Er hatte sich Flagur auserkoren, aber dieses Mal traf er auf einen vorbereiteten Widersacher.
Flagur parierte die erste Klinge mit seinem Schwert und fing den Arm ab, der die zweite Waffe führte. Dann trat er dem Unaus löschlichen gegen die Brust und schleuderte ihn nach hinten, ohne den Arm loszulassen. Der Knochen würde brechen.
Wie eine Puppe schnellte der Alb nach hinten, drückte sich aber an der Wand ab und kehrte mit zweifacher Wucht zu Flagur zurück. Er schlug mit dem Schwert nach ihm. Der Ubari musste den Arm des Albs loslassen, ohne ihn verletzt zu haben.
Seine Soldaten eilten heran und setzten dem Unauslöschlichen mit schnellen Hieben zu.
Der Unauslöschliche erkannte seinen Fehler. Bei diesen Gegnern handelte es sich nicht um die meist starken, aber dafür sehr behäbigen Orks. Er musste einstecken; nach zwei Treffern gegen seine Brust und seinen linken Oberschenkel versuchte er erneut, sich in die Dunkelheit zurückzuziehen, um seine heimtückischen Angriffe von dort fortzusetzen.
Einen Ubari stach er nieder, den Schlag eines zweiten fälschte er ab, sodass der Oberkörper des Soldaten gefährlich nahe an eine Kette geriet. Nach einer zweiten, blitzschnellen Attacke, erfassten die Glieder den Ubari und rissen ihn fort. Seine Schreie verstummten bald. Irgendwo in der Maschine ertönte ein lautes Scheppern, und die umlaufende Kette färbte sich dunkelrot von seinem Blut.
»Greift ihn!« Lot-Ionan hatte die Gelegenheit genutzt, um einen Fesselzauber zu weben, den er über den Unauslöschlichen warf.
Die Runen auf der schwarzen Rüstung schimmerten auflehnend, doch sie bewahrten den Träger nicht vor der Wirkung der Magie. Wie eine Statue verharrte er, wütende Schreie drangen hinter dem Helm hervor. »Ringt ihn nieder!« Tungdil warf sich gegen den Alb, Flagur kam ihm zu Hilfe und entriss dem Gegner die beiden Schwerter.
»Macht ruhig, Freunde.« Rodario fühlte wenig Verlangen, sich dem Unauslöschlichen zu nähern, sondern kümmerte sich stattdessen um den Antrieb. »Ich lege die Maschine lahm.« Er hatte eine Klappe gefunden, die sich öffnen ließ, und dahinter sah er ein Zahnrad neben dem anderen und mehrere dicke Eisenfedern, die sich unablässig ab- und aufwickelten.
Darunter stand eine Wanne voller Öl. Kleine Schöpflöffel tauchten darin ein, luden sich voll und übergössen die schnell laufenden Teile damit; die schwarze Flüssigkeit rann an den Gestängen hinab zurück in die Wanne. »Na, da weiß selbst ich, was zu tun ist«, lachte er. Mit seinem Schwert bohrte er ein breites Loch in die Wanne; das Öl rann heraus, und die Schöpflöffel griffen
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