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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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geschickt auf. Er reichte ihn an den Magus weiter, der ihn ehrfürchtig entgegennahm.
Die Makellosigkeit hatte gelitten. In dem klaren Diamanten zeigten sich dunkle Einschlüsse und blinde Stellen, und Lot-Ionan glaubte sogar, Risse zu erkennen. Die Berührung durch den Alb hatte dem Stein nicht gut getan. »Palandiell und Sitalia, ich bitte euch, gewährt mir eure Hilfe«, sagte er und schloss die Finger darum. Er forschte und suchte nach der Macht, die in dem Stein schlummerte.
Tungdil hatte den Unauslöschlichen erreicht, zog seinen Dolch und zielte auf die untere der beiden Wunden des Gegners.
Aber er kam nicht einmal mehr in die Nähe. Der Alb schlug zu, das Schwert traf den Zwerg schräg in die linke Seite unter dem Arm hindurch. Sie wanderte durch die Eisenringe, durch die Rippen, in das Herz. Tungdils Blut verwandelte sich in flüssiges Bergesblut, ihm wurde im ganzen Leib heiß. Nur sein Herz erkaltete. »Dein Tod heißt Nagsör Inäste«, sprach der Alb getragen, ehe er die Klinge nach vorne und aus dem Herzen zog. Dunkelrotes Zwergenblut sprudelte aus dem klaffenden Schnitt, lief an Tungdils Kleidung hinab und tränkte den Staub. »Ich nehme dir das Leben, Unterirdischer. Es wird kein Grab für deine Gebeine geben, deine Seele wird umherziehen und verloren sein. So verloren wie das Geborgene Land, wenn ich zurückkehre.« »Ich ...« Tungdil senkte trotzig die Stirn, machte noch zwei schwankende Schritte auf den Unauslöschlichen zu, hob seinen Dolch. »Sirka...« Vor den Füßen des Albs brach er auf die Knie und versank bis zum Hals im Staub. Die Kälte schoss von seinem Herz in den letzten Winkel seines Körpers und lähmte ihn. Es wurde dunkler und dunkler, der Alb verschmolz mit den Schatten und wurde unsichtbar. Dann sank er nach vorn und verschwand in dem Grau.
Rodario hatte das Ende seines Freundes mit angesehen. »Ehrenwerter Magus, Ihr müsst ein Wunder vollbringen«, sagte er tonlos und hob die Waffe. »Ich verschaffe Euch ein oder zwei Lidschläge Zeit.« Lot-Ionan fühlte die Stärke des Diamanten, die sich weigerte, ihm zu gehorchen.
»Es ist nicht so einfach, wie man denkt, nicht wahr?«, sagte eine bekannte Stimme neben ihm. Ein Schauer überlief den Magus, er wagte nicht, den Kopf zu drehen. »Nudin?«
»Das, was von ihm übrig blieb, alter Freund.«
Lot-Ionan schluckte und sah den Alb näher kommen, der sein Werk vollenden und den Diamanten zurückhaben wollte.
Rodario schob sich halb vor ihn und reckte das Schwert, auch wenn er wusste, dass er schneller als alle anderen fallen würde. Die Bewegungen der beiden erschienen ihm unglaublich langsam, als wögen sie Zentner, als würden ihre Arme und Beine an Schnüren gehalten.
»Du musst dich dem Stein öffnen«, sagte Nudin, dieses Mal von der anderen Seite. »Erlaube ihm, in deine Seele zu schauen. Wenn er der Meinung ist, dass du seine Macht verdienst, wird er dir gegen den Unauslöschlichen helfen.«
»Geh! Du bist ein Truggebilde«, zischte Lot-Ionan und konzentrierte sich.
»Nur zu einem gewissen Teil, alter Freund«, hörte er die Stimme des getöteten Magus in seinem Rücken. »Ich lebe in dir weiter.«
»Wie sollte dir das gelingen?«
Nudin lachte leise. »Was macht dein Rücken, Geduldiger? Schmerzt er bei manchen Bewegungen?« Lot-Ionan schaute sich nun doch um und glaubte, neben der Maschine den Umriss eines Mannes zu sehen, ohne dessen Gesicht zu erkennen. Nach einem Blinzeln war er verschwunden. »Was weißt du darüber?« »Solltest du nicht lieber Rodario beistehen, anstatt Geister zu jagen?«, kam es freundlich belehrend von allen Seiten. »Der Gute wird sterben, und danach schlägt dich der Unauslöschliche in Stücke.«
»Wieso konnte er den Stein nutzen?«
»Später, Lot-Ionan. Wenn du das Geborgene Land retten willst, dann gib dir Mühe.« Nach kurzem Zögern setzte die Stimme hinzu: »Oder soll ich dir helfen, alter Freund?«
»Nein«, kam es sofort über Lot-Ionans Lippen. Er presste die Lider fest zusammen, drückte den Diamanten nun mit beiden Händen, als ließe sich die Kraft wie aus einer Frucht quetschen. Es tat sich nichts. Da erklang der Schrei Rodarios, und er hörte den Aufprall eines Körpers.
»Zu langsam, alter Freund. Niemand steht mehr zwischen dem Unauslöschlichen und dir. Die tapfersten Helden des Geborgenen Landes sind besiegt«, sagte Nudin. »Mein Angebot steht noch, Geduldiger. Mit deiner berühmten Geduld wirst du heute nicht weit kommen, das sage ich dir gleich.«
Lot-Ionan öffnete die Augen

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