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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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bald ins Leere.
Aber noch tat sich nichts. Die Maschine lief weiterhin wie geschmiert.
»Das dauert zu lange.« Um den Vorgang zu beschleunigen, schleuderte Rodario den Gesteinsstaub, den er fand, durch die Klappe. Die Löffel förderten ihn nach oben und berieselten die kreiselnden Teile. Kurz darauf erklangen die ersten reißenden Geräusche, Metall rieb sich heiß und verbreitete einen stechenden Geruch. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Antrieb zum Stillstand kam.
»Und wieder einmal hatte der Unglaubliche eine unglaubliche Eingebung.« Er schloss die Klappe und sah zu, was Tungdil und die Ubariu mit dem Unauslöschlichen anstellten.
Ächzend blieb das erste Rad stehen. Einige der mit höchster Geschwindigkeit laufenden Teile wurden abrupt abgebremst, während andere weiterliefen und sich die Kraft nicht mehr übertragen ließ. Hell klirrend barst Eisen, mit Wucht durchschlugen Trümmer der Zahnräder die Hülle und sirrten als Geschosse davon.

XVIII

    Das Geborgene Land, Königinnenreich Weyurn, Nordgrenze des Roten Gebirges, 6241. Sonnenzyklus, Spätsommer.
    Lass einmal sehen, was sich unter deinem Helm verbirgt«, sagte Tungdil und fasste unter den Rand, um den Kinnriemen zu lösen, als warnender Lärm ertönte und die ersten Bruchstücke der Zahnräder an ihm vorbeiflogen. Er wandte erschrocken den Kopf zu Rodario. »Was hast du getan, Unglaublicher?« »Den Antrieb zerstört, wie du es wolltest«, gab er beleidigt zurück. »Es wird gleich vorüber sein.« Die Geräusche sprachen eine ganz andere Sprache. Ketten und Antriebsbänder zerrissen, und das Unheil pflanzte sich durch den Innenraum der Maschine fort. Aus allen Richtungen dröhnte die Sinfonie des Untergangs, und noch mehr Splitter schössen umher. Auf einem Schlachtfeld, das von eintausend Bogenschützen mit Pfeilen eingedeckt wurde, war es sicherer als im eisernen Bauch der Maschine.
»Raus!«, schrie Tungdil und bekam einen Schlag gegen den Rücken. Das Kettenhemd hatte den Eisenbolzen abgehalten, dennoch schmerzte es übel.
Sie suchten den Weg zurück. Unterwegs fand Sirka eine andere Klappe, durch die sie über einen schmalen Eisensteg zu einem zweiten Ausgang gelangten. Der Unauslöschliche wehrte sich vorerst nicht. Es war auch in seinem Sinn, die berstende Maschine zu verlassen, anstatt in ihrem Innern zu Grunde zu gehen. Es dauerte nicht lange, und sie gelangten ins Freie, sprangen zurück in den Staub und liefen zu den Loren. Erst dann gönnten sie sich eine Rast.
»Erinnere mich daran, dass ich dir nie wieder den Auftrag erteile, etwas lahm zu legen«, sagte Tungdil zu Rodario halb im Ernst, halb im Spaß.
Mit einem lauten Geräusch, das wie der Schrei einer uralten, finsteren Kreatur klang, kam der Bohrer zum Stillstand, und das Stampfen der Maschine endete. Das letzte bisschen Staub rieselte zu Boden, dann war es still. Die Ruhe war unheimlich. Tungdil hörte es immer noch rumpeln, seine Ohren spielten ihm einen Streich. »Wir haben es geschafft!«, jubelte Rodario und tastete an sich herum, um zu sehen, ob er eine Verletzung an sich übersehen hatte. »Die Helden von einst sind die Helden des Umlaufs! Das Geborgene Land ist sicher, meine Freunde.«
»Nicht ganz.« Tungdil streckte die Hand aus, um dem Alb den Helm abzunehmen und ihn nach dem Stein zu befragen, da zuckte dessen Fuß nach vorn, und die Stiefelspitze traf den Zwerg an der Stirn. Der Unauslöschliche hatte entweder nur so getan, als wirke der Zauber, oder Lot-Ionan vermochte diesen nicht länger aufrecht zu erhalten. Er riss dem Ubari neben sich das Schwert aus der Hand und versetzte dem Krieger, der ihn festhielt, einen Stoß mit dem gepanzerten Ellbogen ins Gesicht; bewusstlos brach der Ubari zusammen. »Wie könnt ihr es wagen, mich aufhalten zu wollen?«, rief der Alb unter dem Helm hervor und schwang das Schwert gegen Flagur, der den Hieb parierte und einen Faustschlag auf die Nase bekam. Blut spritzte und haftete feucht glitzernd an dem Panzerhandschuh des Unauslöschlichen. »Ich schlage euch die Knie durch und lasse euch in eurem Blut vor mir knien.«
»Lot-Ionan!«, rief Rodario und wich vor dem Feind zurück, der sich unfassbar schnell und geschmeidig bewegte.
Tungdil stellte sich dem Alb in den Weg. »Du hast etwas, was dir nicht gehört!«
Der Unauslöschliche redete nicht mit ihm. Stattdessen schlug er zu, und die Wucht des Treffers, den Tungdil mit der Axt abfing, ließ ihn einknicken. Vermutlich würde ein solcher Schlag auch einen Ork in die Knie

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