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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Unauslöschlichen, haben wir überstanden. Jetzt erwartet uns eine lange, aber gefahrlose Reise ins Jenseitige Land.«
Tungdil grinste. »Wie kommst du auf gefahrlos, Unglaublicher?«
»Was soll geschehen, wenn man eine Eskorte von einhunderttausend Kriegern und einem mächtigen Magus sein Eigen nennen darf?« Er blieb im Dunkeln an der Treppenkante hängen und fiel vorwärts. »Verdammte Finsternis! So geht das nicht.« Er kramte in seiner Tasche.
»Was tust du da, Unglaublicher?«, fragte Tungdil.
Stein rieb über Metall, und ein Funkenbündel zuckte, sprang gegen den Docht einer Lampe und entzündete sie. Der warme Schein erhellte Rodarios vornehmen Züge. »Licht, Tungdil. Ich möchte nicht den Alb überstanden haben und von einer Treppe besiegt werden. Mein Genick ist mir heilig.« Er blickte hinter sich. »Was geschieht eigentlich mit dem Stollen?«
Es fauchte, und plötzlich stand die Luft um sie herum in Flammen. Es stank nach verbranntem Hörn. Ein lautes Pfeifen ertönte, und das Feuer schoss hinab in den Stollen. Das kleine Flämmchen hatte einen Vorgang ausgelöst/den Bergleute und Zwerge fürchteten.
»Du bist unglaublich dämlich, Unglaublicher«, zischelte Tungdil und schlug die kleinen Flämmchen auf seinem Schopf aus. Die Verpuffung hatte nicht ausgereicht, die Kleider zu entzünden. Er packte Sirkas Hand und rannte los.
Sie versuchten mit aller Kraft, dem drohenden Inferno zu entkommen. Eben hetzten sie aus der Höhle, da erschütterte ein gewaltiger Schlag den Boden unter ihren Füßen und warf sie auf den weichen Strand der Sandbank.
Schräg vor ihnen explodierte die Seeoberfläche, eine breite Fontäne stieg in den schwarzen Nachthimmel. Als sie in einhundert Schritt ihren Höhepunkt erreichte, schnellte eine Flamme daraus hervor und beleuchtete die Wassersäule von innen. Dampf quoll hervor und ließ Tungdil an eine heiße Springquelle denken, wie sie in den Bergen öfter zu finden waren. Die Kraft der Staubdetonation hatte die Verschalung durchbrochen und dem See einen Einlass verschafft.
Die Wassermassen fielen zurück und schufen hohe Wellen, welche über die Sandbank schwappten und die Zwerge, den Mensch und den Ubari davonschwemmten. Sie hörten es laut gluckern, als das Nass mit Macht in den Stollen strömte und ihn flutete. Mit aller Macht klammerten sie sich an den Felswänden fest, um nicht fortgesogen zu werden und unweigerlich in dem Tunnel zu ersticken.
Schließlich hatte sich der Hohlraum gefüllt, das Gluckern und Prusten des Wassers nahm ein Ende. Die schäumenden Wellen beruhigten sich, die letzten Strudel lösten sich auf, und Ruhe kehrte an die Oberfläche zurück.
Zu ihrer Erleichterung erschien die unversehrte Wogenschwinge und nahm sie an Bord. Unter Vollzeug ging es nach Osten.

Das Geborgene Land, Königreich Gauragar, Flutland, 6241. Sonnenzyklus, Spätsommer.
    Ich schlage vor, wir treffen uns mit dem Heer der Ubariu in Dreigipfelburg.« Tungdil saß am späten Abend zusammen mit seinen Freunden in der Kapitänskajüte über einer Skizze des Geborgenen Landes, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Die Wogenschwinge hatte die Grenze zu Gauragar passiert und befand sich in Flutland, dem Teil des Königreichs, der von den neuen Ausdehnungen des Weyurnschen Sees vor fünf Zyklen überspült worden war. Hatten die Wassermassen damals Tod und Verderben gebracht, war es für die Reisenden heute ein Vorteil. Sie gelangten ohne Unterbrechung nach Osten und näherten sich Meile um Meile dem Braunen Gebirge.
Flagur nickte. »Es wird das Einfachste sein. Es gibt nichts mehr im Geborgenen Land, das nach dem Stein trachtet, also können wir es wagen, ohne Eskorte bis nach Urgon zu reisen.« Er schaute zu Lot-Ionan, der den Diamanten in seiner Linken hielt und abwesend aus dem kleinen, dickglasigen Fenster schaute. »Was meint Ihr dazu, ehrenwerter Magus? Besteht noch Gefahr?«
Lot-Ionan antwortete ihm nicht.
Stattdessen erhob Tungdil die Stimme. »Es gibt noch einen Alb. Er befand sich auf der Insel, welche die Dritten als Stützpunkt nutzen. Aber er hat sich weder den Unauslöschlichen angeschlossen, noch habe ich seitdem von Ereignissen vernommen, die auf sein Wirken hindeuten.«
»Ein guter Hinweis.« Flagur legte die breiten Unterarme auf die Tischplatte, das Holz knirschte leise unter seinem Gewicht.
»Ich fürchte ihn nicht«, sagte der Zwerg nochmals.
»Ich schon, werter Mitheld«, murmelte Rodario. »Der letzte Alb hat mir meinen Bauch aufgeschlitzt, und das war keine

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