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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nach Letefora verlief. »Eine Verbindung zu einem Bergwerk, nehme ich an?«
Der Kundschafter grinste. »Nach einem Bergwerk kann nur ein Zwerg fragen. Nein, es ist eine Wasserleitung, über welche die Stadt ihre Versorgung bezieht. In der Stadt selbst gibt es verschiedene Verteilerhäuser, wo das Wasser durch gewundene Rohre in die Stadtviertel geführt wird.«
»Und wie ...«
Der Ubariu hob die linke Hand. »Lass mich mein Tier versorgen, Tungdil. Danach können wir weiterreden. Aber ich bin mir sicher, dass Flagur und Sirka sehr gern diejenigen wären, welche dir die Wunder von Letefora erläutern.« Er stand auf und kümmerte sich um den Befün.
Tungdil ging zu seinem Pony, sattelte es ab und führte es zu den Wiesen, wo es grasen durfte. Er nahm Papier, Tintenfass und Federkiel heraus und begann mit der ersten Zeichnung der fremden Stadt.

Das Jenseitige Land, Stadt Letefora, 6241. Sonnenzyklus, Frühherbst.
    Mehr als einen kurzen, faszinierenden Einblick sollte Tungdil vorerst nicht von Letefora erhalten. Flagur nahm ihn und seine Freunde mit in die Stadt, um sie dem Herrscher vorzustellen, der im gewaltigsten der Gebäude residierte und die Geschicke seiner Untertanen überwachte.
Sie ritten die breite Straße entlang. Die Tore wurden ihnen geöffnet, sobald man Flagurs Standarte erkannte. Die Einwohner neigten das Haupt vor dem Ubari, andere klatschten und riefen ihnen Dinge zu, von denen Tungdil annahm, es handle sich um Segens- und Glückwünsche.
Die Wände der Häuser waren mit einer Schicht aus Lehm verkleidet worden, in welche die Handwerker wunderschöne Verzierungen angebracht hatten. Einige Fronten waren bunt gestaltet worden, andere schlicht und farblos und bestachen durch ihre einfallsreiche Architektur oder Kacheln und Keramikflächen; halbrunde Türen und Bögen an den Fenstern herrschten vor.
Die Baufertigkeit konnte sich durchaus mit der seines Volkes messen und unterschied sich deutlich von der der Menschen. Ovale und runde Gebäude, die wie zur Hälfte in den Boden eingegrabene Kugeln aussahen, kannte man im Geborgenen Land nicht.
Buntes Glas setzte Akzente, mal waren es Ornamente, mal waren es Szenen, die von der Jagd, von Kriegen, aber auch von der körperlichen Liebe handelten, und zwar in einer offenherzigen und eindeutigen Art, die den Zwergen und Menschen aus dem Geborgenen Land die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. »Sehr hübsch«, bemerkte Rodario und versuchte, etwas mehr von den diesen Bildern zu sehen. »Da kannst du noch was lernen, Unglaublicher«, meinte Ingrimmsch grinsend. Er tat zwar so, als fände er die Freizügigkeit nicht schlimm, aber sah dennoch nicht allzu genau hin. Es schickte sich nicht. »Ich kann immer was lernen.« Er schaute sich um und lächelte ein paar Frauen zu, die vor ihnen die Häupter neigten. Dadurch ergaben sich Einblicke in ihre Ausschnitte. »Noch besser lernen kann man, wenn man eine Meisterin hat, die einen unterrichtet.« Er lächelte den Krieger an. »Du weißt, was ich meine, nicht wahr, Freund des schnellen Schlags?«
»Verwechsle deine Gier nicht mit unserer Liebe«, warnte ihn Ingrimmsch humorlos. »Ich erlaube es nicht, dass du diese beiden Dinge auf eine Stufe stellst.« Er ballte viel sagend die Hand.
»Wir reden ein anderes Mal darüber«, gab Rodario um des Friedens willen nach und zwinkerte einem der Mädchen zu, das rasch den Blick abwandte.
Sie ritten in das kastenförmige Gebäude, das nach oben hin schmaler wurde und an allen vier Seiten Treppen bis zu der fla chen Spitze aufwies. Oben war sie zu einem Oval geformt worden, auf dem sich vier Türme erhoben. »Ich bin große Bauwerke gewohnt, Gelehrter«, sagte Ingrimmsch neben ihm, »aber das hier ist beeindruckender als alles, was ich bislang sehen durfte.« Seine Augen wanderten über die Steinwände. »Ich kann dir nicht einmal sagen, ob dieses Gebäude früher einmal ein Berg gewesen ist oder ob sie es aus Steinquadern zusammengefügt haben. Ich sehe keine einzige Fuge.«
Sie ritten in eine Halle, die sicherlich einhundert mal einhundert Schritte maß. Sofort eilten Diener herbei, sowohl Menschen als auch Ubariu, die sich um die Tiere kümmerten, während eine Untergründige in einem hellblauen Seidenkleid erschien und sich vor ihnen verneigte. Ihre dunkelbraunen Haare waren lang und lockig, die Haut fast schwarz, und um ihre Hüfte baumelte eine Schmuckkette aus einem unbekannten Metall mit eingesetzten Edelsteinen.
Tungdil und Goda machten große Augen, nur Ingrimmsch

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