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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Taten zu vergeben, die in unermesslichem Zorn auf die Atär wider Euch begangen wurden?«
Esdalän schaute gleichmütig zu Ginsgar hinüber. »Ich verlange eine Entschuldigung für die Grausamkeiten und die grundlosen Verwüstungen Älandurs. Dass die Paläste und Tempel der Atär gebrandschatzt und eingerissen wurden, war gut. Aber dass Siedlungen in Flammen aufgingen, deren Bewohner nichts mit den Verblendeten meines Volkes zu tun hatten, bedarf der Worte der Vergebung und einer Entschädigung.« Seine Augen wanderten über die Gesichter der Zwerginnen und Zwerge. »Wir werden unser Reich mit Eurer Hilfe neu errichten. Wenn das geschafft ist, werden wir den Kindern des Schmieds vergeben.«
Ginsgar öffnete den Mund zu einem dröhnenden Lachen. »Sicher, Esdalän. Für siebenunddreißig Elben ein paar Häuser zu bauen, das geht schnell. Die Vergebung wird rasch hergestellt sein.«
Wenn ihn die Worte und der Tonfall getroffen hatten, zeigte es Esdalän nicht. Er war zu besonnen, als dass er sich zu einer harschen Erwiderung hätte hinreißen lassen. »Und was ist mit den Worten der Entschuldigung, Ginsgar Ungewalt, von dir? Du hast die Truppen durch die Haine geführt, gemordet und geplündert.« Das Lachen endete abrupt. »Und wann höre ich eine Entschuldigung von dir für die vergifteten Zwerge?« »Das waren die Atär, nicht die Elben.« Esdalän sah an ihm vorbei zu Xamtys. »Die Atär und die Elben haben nichts gemeinsam.«
»Spitzfindigkeiten«, sagte Ginsgar verächtlich. »Solange ich die Entschuldigung nicht vernehme, wirst auch du warten müssen.«
»Dann lege ich auch keinen Wert darauf, dass die Zwerge uns in Älandur helfen.« Esdalän nickte dem selbst ernannten Großkönig zu. »Sobald du eine Entschuldigung aussprechen wirst, können unsere Völker einen Neuanfang begehen. Vorher nicht.« Der Elb lehnte sich zurück und machte deutlich, dass er nichts mehr dazu sagen würde. Er hatte die Tür der Versöhnung aber nicht gänzlich geschlossen.
Lot-Ionan bedachte Ginsgar Ungewalt mit einem vorwurfsvollen Blick. »Wie kannst du nur, Ginsgar Ungewalt?«
»Ich kann es einfach«, entgegnete er kalt. Auch er würde dazu nichts mehr sagen. Die Kluft zwischen den beiden Völkern blieb bestehen, das Blut und die Toten, die sich darin gesammelt hatten, verhinderten einen Frieden. »Du wirst wieder zur Besinnung kommen«, sagte ihm Lot-Ionan voraus und wandte sich wieder an alle. »Wir haben vernommen, dass der Kordrion entkommen ist und in das Gebirge flüchtete. Es steht zu befürchten, dass er sich irgendwo zwischen dem Reich der Fünften und Vierten eine Bleibe gesucht hat, wo er seine Wunden pflegt. Es ist unerlässlich, dass die Zwerge nicht nur die Pässe genaustens bewachen, sondern ihr Augenmerk auch auf die Regionen der Gebirge ausweiten, in denen es keine Wege gibt. Sobald einer von euch den Kordrion entdeckt, muss es mir unverzüglich gemeldet werden.«
»Hatte Meister Rodario nicht behauptet, die Kreatur sei unbesiegbar?«, meldete sich Isika zu Wort. »Für die Ubariu und die Untergründigen, ja.« Lot-Ionan deutete auf seinen Stab. »Ich bin dabei, neue Famuli und Famulae zu finden. Einige habe ich auf dem Weg durch Urgon und Gauragar geprüft. Es gibt Anwärter. Schon bald verfügen wir über junge Menschen, welche die Hohe Kunst der Magie beherrschen. Denn der Kordrion wurde niemals mit Magie bekämpft. Die Runenmeister der Ubariu nutzen ihre Macht anders, als ich oder meine Famuli es tun.« Er lächelte beruhigend. »Ihr seht, Königin Isika, ich bin zuversichtlich.«
Königin Wey hob ihre Stimme. »Dann lasst mich Euch etwas zutragen, ehrenwerter Magus, was Euch noch zuversichtlicher machen wird, auch wenn meine Untertanen und ich es mit Sorge beobachten.« Sie deutete auf die Karte des Geborgenen Landes, genau auf ihr Reich. »Der Seespiegel senkt sich. Und zwar unaufhörlich. Es ist, als ließe man das Wasser aus einem Bottich ab.«
Rodario und Lot-Ionan wechselten rasche Blicke.
»Wie viel habt Ihr schon verloren?«, wollte der Schausteller wissen, der sich erklären konnte, was geschehen war. Das einströmende Wasser hatte Furgas' Arbeit, den Durchbruch des unfertigen Stollens, mit seinem Gewicht und dem enormen Druck beendet. Irgendwo im Westen des Jenseitigen Landes ergoss sich ein gewaltiger Strom und würde neue Vernichtung mit sich bringen.
»Die Bewohner meines Reiches, die auf festen Inseln leben, berichteten mir, dass das Wasser um mehr als zehn Schritte gefallen sei. Ganze

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