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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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verschieben. Aber so übereilt wollte er nicht aufgeben. Vielleicht trennten sich die beiden früh genug, damit er im Park über sie herfallen und sie ins Gebüsch schleifen konnte, um sich das zu nehmen, was sie ihm damals verweigert hatte.
    Die Frauen radelten los. Unauffällig folgte er ihnen auf seinem eigenen Rad. Er hatte zu lange gewartet, um unverrichteter Dinge zu verschwinden.
    ***
    »Puh, ich kann nicht mehr«, stöhnte Manuela.
    Sofort bremste Rebecca ab. »Hast du es noch weit bis nach Hause?«, erkundigte sie sich mitfühlend.
    Sie hatten den Park inzwischen fast durchquert und soeben eine unangenehme Steigung bewältigt. Die Autos der nahen Straße waren gut zu hören.
    Der schnellste Weg zu ihrer Wohnung führte Rebecca über die Fahrbahn, in den anderen Teil des Stadtparks hinein. Um den Abend noch etwas in die Länge zu ziehen, würde sie auch einen Umweg akzeptieren. In den letzten Minuten hatten sie sich prächtig unterhalten. Seltsam, dass ihr bislang nicht aufgefallen war, mit welch interessanter Frau sie donnerstags probte.
    »Geht so. Wenn wir die Straße erreicht haben, kette ich mich einfach an ein Fahrzeug und lasse mich mitschleppen.«
    Rebecca lachte. »Hoffentlich ist dein Auto nächste Woche wieder einsatzfähig.«
    Langsam setzten sie sich erneut in Bewegung. Kurz darauf gelangten sie ans Ende dieser Seite der Grünanlage. Am Bürgersteig angekommen, hielten sie abermals an.
    »Dass du dir das jedes Mal antust.«
    »Einen Wagen kann ich mir nicht leisten. Na ja. Irgendwann ist mein Studium abgeschlossen und dann heißt es Geld verdienen. In welche Richtung musst du?«
    Manuela zeigte mit ihrem Arm nach rechts. »Da lang. Und du?«
    Mit einem Kopfnicken deutete Rebecca auf die gegenüberliegende Seite. »Noch ein kleines Stück durch den Park und ich bin zu Hause.«
    »Danke für deine Begleitung. Allein wäre mir mulmig zumute gewesen.«
    »Ich fand’s schön.«
    »Was hältst du davon, wenn ich dich nächste Woche mit meinem Auto zur Generalprobe abhole und wir anschließend in eine Kneipe gehen?«
    Froh darüber, dass Manuela die Initiative ergriffen hatte, lächelte Rebecca. Bisweilen lag sie in ihrer Einschätzung falsch. »Sehr gern.« Sie entsann sich der Telefonliste, die einmal jährlich an die Mitglieder der Laiengruppe verteilt wurde. »Ich könnte dich morgen anrufen. Vielleicht unternehmen wir ja schon am Samstag etwas, falls du nicht verplant bist.«
    »Großartig! Mach das.«
    Obwohl ihre Räder sie behinderten, verabschiedeten sie sich mit einem Wangenkuss. Rebecca sah ihrer Kollegin nach, als diese davonradelte. Dann überquerte sie die Straße.
    ***
    Er wartete zwischen den Bäumen und beobachtete, wie Rebecca losfuhr. Nun galt es, keine Zeit zu verlieren. Er trat in die Pedale und beschleunigte sein Rad auf ein halsbrecherisches Tempo. Als ihr flackerndes Rücklicht vor ihm auftauchte, verschaffte ihm das einen neuen Schub. Doch er musste sich beeilen; sie trennte keine fünfhundert Meter mehr vom Ende des Parks.
    Er erhob sich aus dem Sattel und setzte zu einem Spurt an. Dieses Gefühl der Jagd war einfach unbeschreiblich.
    ***
    Rebecca freute sich auf ihr Zuhause. Sollte sie bereits heute bei Manuela anrufen oder lieber bis morgen warten? Manuelas Interesse war eindeutig. Andererseits war es immer besser, anfangs nicht aufdringlich zu wirken.
    Sie bemerkte ein sich von hinten näherndes Rad und fuhr ein Stück nach rechts.
    ***
    Sie macht mir sogar Platz!, dachte er erregt. Ahnte offenbar nichts. Als sie sich auf gleicher Höhe befanden, warf sie ihm einen flüchtigen Blick zu. Daraufhin bleckte er seine Zähne, nahm die Hand vom Lenkrad und griff nach ihrer Schulter.
    ***
    Dieses Gesicht!
    Rebecca fröstelte. Eine Erinnerung aus der Vergangenheit tauchte wie ein Gespenst in ihrer Gegenwart auf und berührte sie. Verzweifelt riss sie ihren Ellenbogen hoch, während ihr der Mann einen Stoß versetzte.
    Bevor Rebecca die Balance verlor, spürte sie, dass ihr Ellenbogen ihn an der Schläfe traf. Sie fiel schmerzhaft auf die Seite und stöhnte. Das Rad knallte gegen ihre Hüfte. Aus den Augenwinkeln sah sie den Typen ins Trudeln kommen und stürzen.
    Ihre Instinkte rieten zur Flucht. Sie musste aus diesem Park, auf die Straße, unter Menschen. Mit einem Fußtritt stieß sie das Fahrrad beiseite und rappelte sich auf.
    ***
    Er brachte sie aus dem Gleichgewicht und rechnete nicht mit einer Gegenreaktion. Plötzlich zuckte ihr Ellenbogen hoch und berührte ihn. Nicht sehr

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