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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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begeisterte Zusage weckte ihre Lebensgeister. Sie schickte Nadine nach Hause, weil es vorläufig nichts mehr zu erledigen gab, und verließ kurz darauf selbst das Präsidium.

22
    Mit ihren Händen umklammerte Anja seinen Po. Seine Stöße wurden intensiver, bis er stöhnend erstarrte. Sie streckte ihm ihr Becken entgegen, um ihn tiefer aufzunehmen, genoss dabei gleichzeitig die pulsierenden Zuckungen in ihr.
    »Küss mich«, bat sie ihn glücklich. Doch schneller, als es ihr lieb war, erinnerte sie sich an ihre Verpflichtung. Während Jürgen aus ihrem Körper glitt, warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war bereits zehn nach acht. Kaum lag er auf dem Rücken, kuschelte sie sich an ihn und fuhr mit ihrem Zeigefinger über seine Brust.
    »Wenn ich bloß ein stärkeres Indiz finden würde, das auf diesen Lundberg hindeutet. Dann müsste Wagner meine Theorie akzeptieren und mir weitere Beamte zur Verfügung stellen.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Kriminaloberkommissarin noch die Nächte um die Ohren schlagen muss.«
    »Was soll’s? Sobald ich diese beiden Fälle abgeschlossen habe, beantrage ich Urlaub. Hast du so lange Geduld mit mir?«
    Jürgen lächelte sie an. »Keine Sorge. Wir Stiere sind besonders geduldig.«
    Anja erwiderte sein Lächeln und küsste sanft seine Lippen. Anschließend stand sie auf und ging zum Stuhl, über den sie ihre Kleidung gehängt hatte. Jürgen setzte sich unterdessen auf den Rand des Bettes.
    »Ich wäre in der Nacht um spätestens halb vier wieder hier«, sagte sie, bevor sie sich über die Konsequenzen ihres Vorschlags klar wurde.
    »Ich hätte nichts dagegen, später ein paar der verlorenen Stunden nachzuholen. Aber bist du dir sicher? Vielleicht durchwühle ich ja die ganze Nacht deine Sachen.«
    »Da wirst du keine Geheimnisse entdecken.«
    »Okay, dann bleibe ich und freue mich schon auf deine Rückkehr.«
    Sie trat zu ihm. »Versuch nicht, wach zu bleiben«, flüsterte sie. »Lieber werde ich dich nachher wachküssen.« Um sich für die lange Nacht mit einem Vorgeschmack zu entschädigen, suchte sie seine Lippen für eine letzte Liebkosung.
    »Ich will nicht«, murmelte sie verzweifelt, als sie die Wohnungstür zuzog. Kurz darauf stieg sie in ihren Wagen. Ehe sie losfuhr, kramte sie im Handschuhfach nach einer bestimmten CD. Während Bono ›It’s a beautiful day‹ sang, parkte sie aus, trällerte das Lied mit und machte sich auf den Weg zu ihrer Schicht. Sie fühlte sich dermaßen glücklich, dass sie den Song dreimal hörte und dabei kaum auf den fließenden Verkehr achtete.
    Am Ziel angekommen, entdeckte sie Lübberts Beobachtungsposition. Sie nutzte eine etwa vier Autolängen hinter ihm liegende Einfahrt zum vorübergehenden Parken. Übermütig verspürte sie das Verlangen, ihm einen Streich zu spielen. Rasch stieg sie aus und schlich geduckt auf seinen Pkw zu. Aus eigener Erfahrung wusste Anja, dass man sich bei einer Observation oft nur auf den entsprechenden Hauseingang konzentrierte und vom Rest der Welt nichts mitbekam. War Lübbert genauso? Um dies herauszufinden, klopfte sie energisch gegen die Fensterscheibe auf der Fahrerseite. Sein erschrockenes Zusammenzucken sprach Bände.
    »Sehr lustig«, schimpfte er beim Öffnen der Tür, ohne ein Schmunzeln unterdrücken zu können. Der Kollege informierte sie, dass Lundberg um halb sechs nach Hause gekommen und seitdem im Gebäude geblieben sei. »Wir sind zu wenig Leute für so eine komplexe Aufgabe.«
    »Ich weiß.«
    »Wie lange wirst du das durchhalten? Wenn ich mich nicht irre, hast du den Fall Zander auch noch nicht abgeschlossen. Und nichts für ungut, aber deine Partnerin sollte lieber das Bett hüten.«
    Anja zuckte mit den Achseln. Dank des Zusammenseins mit Jürgen hatte sie das Gefühl, alles zu schaffen. Resignation und Zweifel würden sich wohl erst in Verbindung mit der Müdigkeit anschleichen. Daran wollte sie jetzt nicht denken.
    Lübbert verabschiedete sich und Anja eilte zu ihrem Wagen zurück, um seinen Parkplatz zu belegen. Die ersten Minuten ihrer Schicht begannen.
    ***
    Beim Blick in den Spiegel stellte er fest, dass er in der schwarzen Jeans, dem blauen Sweatshirt und der grauen Jacke unauffällig wirkte. Genau das richtige Outfit für die folgenden Stunden. Doch ihm blieb noch etwas Zeit. Donnerstags probte sie mit einer Laientheatergruppe von acht bis elf in der Aula eines Gymnasiums. Und unabhängig vom Wetter fuhr sie immer mit dem Rad, da sie kein Auto besaß.
    ***
    Anjas Gedanken

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