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Die Rache des Stalkers

Die Rache des Stalkers

Titel: Die Rache des Stalkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hünnebeck
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sieben. Bitte kommen.«
    ***
    Der Fahrer wurde von der Zentrale gerufen und sprach in das Handteil. »Ich höre.«
    »Handelt es sich bei eurem Festgenommenen um Daniel Lundberg?«
    Bei der Nennung dieses Namens traute Anja kaum ihren Ohren. Sie riss dem Kollegen das Gerät aus der Hand. »Hübner hier. Der Inhaftierte heißt Frank Gerlich. Hat es Meldungen bezüglich Lundberg gegeben?«
    »Ich habe eine junge Frau bei mir sitzen, die vor einer Stunde von Lundberg überfallen wurde, ihm aber entkommen konnte.«
    »Lassen Sie sie nicht gehen«, befahl Anja aufgeregt. »Wir sind in einigen Minuten bei Ihnen.«
    In ihrem Büro bat sie Rebecca, ihr den Verlauf des Abends ausführlich zu beschreiben.
    »Warum sind Sie so sicher, dass es sich bei dem Angreifer um Daniel Lundberg handelt?«, fragte sie anschließend.
    »Ich war vor etwa einem Jahr mal mit ihm verabredet.«
    Eine flüchtige Verbindung, dachte die Kommissarin und forderte ihre Zeugin zum Weiterreden auf.
    »Sie müssen wissen, ich fühle mich zu Frauen hingezogen«, fuhr Rebecca zögernd fort.
    Anja vernahm den entschuldigenden Tonfall und zuckte mit den Achseln. Ihr war das völlig egal.
    »Na ja. Damals hatte ich mich noch nicht endgültig festgelegt. Ich hatte Erfahrungen mit Männern und Frauen gemacht und war durchaus an beiderlei Geschlecht interessiert. Dieser Typ sprach mich in einer Disco an, wir kamen ins Gespräch und er entpuppte sich als ganz unterhaltsam. Deswegen gab ich ihm am Ende des Abends meine Telefonnummer. Prompt meldete er sich am nächsten Tag, das Telefonat war okay und er fragte, ob ich Lust hätte, mich mit ihm zu verabreden. Ich war Single und hatte Lust. Wir vereinbarten fürs folgende Wochenende einen Kinobesuch. Er holte mich von zu Hause ab, und weil wir bis zum Beginn des Films noch massig Zeit hatten, gingen wir zuerst in eine Kneipe. Irgendwie merkte ich aber, dass er nicht mein Typ war. Er kapierte das leider überhaupt nicht und schien mich toll zu finden, suchte ständig Körperkontakt. Es war echt schwer, ihn mir vom Hals zu halten.
    Im Kino wurde es zu allem Überfluss schlimmer. Er legte mir seine Hand zwischen die Beine und versuchte zu fummeln. Wie ein Teenie in der Pubertät. Schrecklich! Da der Film ein Flop war, hatte ich irgendwann die Schnauze voll, stand auf und verließ das Kino. Bestimmt nahm er an, ich würde nur zum Klo gehen. Stattdessen ließ ich mich von einem Taxi nach Hause bringen.
    Als ich gerade in meiner Wohnung angekommen war, läutete das Telefon. Wütend schrie er mich an, wie ich ihm das hätte antun können. Er hätte noch nie etwas so Peinliches erlebt. Ich unterbrach die Verbindung und schaltete mein Handy aus. Ruhe hatte ich danach nicht. Am nächsten Tag rief er an, um sich zu entschuldigen. Für sein Verhalten im Kino und seinen Anruf. Er fände mich halt süß und sei enttäuscht gewesen. Ich akzeptierte seine Entschuldigung, machte ihm jedoch klar, mich nicht mehr mit ihm treffen zu wollen. Statt aufzugeben, ließ er mir Blumen liefern. Rote Rosen, deren Annahme ich verweigerte. Daraufhin wurden seine Telefonanrufe häufiger und sein Tonfall gereizter. Schnell ging es mir zu weit und ich schaltete das Handy für eine Woche aus. Ich zog in Erwägung, eine neue Nummer zu beantragen. In der Zeit muss er wohl aufgegeben haben. Dachte ich zumindest. Doch dass er mir heute aufgelauert hat, kann kein Zufall gewesen sein. Er muss mir nachspioniert haben. Und dabei ist die Episode ein Jahr her.«
    Anja nickte. Das kam ihr alles vertraut vor.

26
    Die folgenden Stunden vergingen quälend langsam. Anja riss ihre Partnerin aus dem Schlaf, die ihr zusicherte, schnellstmöglich ins Präsidium zu kommen. Anschließend informierte sie Köhler über den neuesten Ermittlungsstand und bat ihn, sich als Unterstützung für diese Nacht bereitzuhalten.
    Um sich abzulenken, schaltete Anja ihren Computer ein und stieß auf eine Mitteilung des Ordnungsamtes, eingetroffen um zwanzig Minuten nach vier. Was für eine Ironie!, dachte sie kopfschüttelnd. Da gönnte sie sich einmal einen frühen Feierabend und verpasste das Indiz, das Wagner veranlasst hätte, ihr mehr Personal für die Überwachung Lundbergs zu bewilligen.
    In einer angehängten Datei hatte ihr ein Mitarbeiter des Amtes das einzige Foto geschickt, das in der Mordnacht von dem Starenkasten geschossen worden war. Es zeigte Lundberg mit einem – wie sie fand – gehetzten Gesichtsausdruck. Aufgenommen war das Bild um dreiundzwanzig Uhr

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