Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
Vom Netzwerk:
Andys Bauch an. »Ich kann’s gar nicht erwarten, auch schwanger zu werden. Was wird es denn?«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte Andy. »Nach der ganzen Mühsal freue ich mich am Ende auf eine Überraschung.«
    Über Olives Gesicht huschte ein seltsamer Ausdruck, den Andy nicht einordnen konnte. Etwas sagte ihr, dass ein sofortiger Themenwechsel angezeigt war, doch Olive kam ihr zuvor.
    »So, wo fangen wir an?«, fragte sie. »Wollen Sie meine komplette Kindheitsgeschichte hören? Beginnend bei der Zeugung?«
    Andy lachte. Olive war so ganz anders als alle Promis, die sie bis dahin interviewt hatte: Harper Hallow und Mack, die in Sachen Berühmtheit (zumindest für Andy) die Latte ein ganzes Stück nach oben verschoben hatten. Dann die bekannte Stylistin mit der eigenen Fernsehsendung, die berüchtigte Chefköchin, die ihren Untergebenen ununterbrochen die unflätigsten Schimpfwörter und Beleidigungen an den Kopf warf, die junge Countrysängerin, die einen erheblich älteren Popsänger geheiratet hatte, die weibliche Nummer eins der Weltrangliste im Tennis, der Reality- TV -Star, eine Frau, die über The Real Housewives hinausgewachsen und weltweit zum Markennamen geworden war, und nicht zuletzt die spanisch sprechende Oscar-Preisträgerin mit der Figur, bei der einem die Kinnlade herunterklappte. Viele von ihnen waren megaberühmt und die meisten vollkommen durchgeknallt. Und hier saß nun Olive Chase, zweifellos die Erfolgreichste von ihnen allen, und wirkte so … normal. Wahnsinnskörper, irres Haar, Superhaut, ansteckendes Lachen … und dazu noch entwaffnend lieb und nett. Gesprächstechnisch zu allem bereit (und das ohne PR -Frau!). Die Sorte Mensch, die man sich sofort als beste Freundin vorstellen könnte.
    »Fangen wir vielleicht damit an, wie Sie beide sich kennengelernt haben«, sagte Andy, den Stift in der Hand, und betete im Stillen, dass Olive sie nicht mit schwammigen Plattheiten abspeisen würde.
    »Ach, das ist ganz einfach. So wie jedermann heutzutage – online!«
    Andy versuchte cool zu bleiben; davon, dass Olive Online-Partnerbörsen besuchte, hatte sie noch nie was gelesen. »Okay, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Prominente Leute übers Internet kennenlernen. Hatten Sie keine Bedenken wegen Ihrer Privatsphäre?«
    Olive wirkte nachdenklich. Sie nahm einen weiteren kräftigen Schluck von ihrer Margarita und strich sich das seidenweiche Haar aus dem Gesicht. Dann nickte sie. »Natürlich war mir nicht ganz wohl dabei. Aber irgendwas musste ich ja schließlich tun! Sie glauben ja gar nicht, mit wie vielen Schauspielern und Sportlern und männlichen Models und Musikern und Hedge-Fonds-Typen und rundherum kompletten Arschlöchern ich mich im Lauf der Jahre abgegeben habe. Und irgendwann saß ich dann mal wieder wie üblich spätabends allein zu Hause und habe mir die Profile von ganz normalen Leuten auf einer Dating-Website angeguckt. Da waren jede Menge tolle Typen dabei! Witzige, charmante, liebevolle Männer, die Gedichte schreiben oder gern zum Fliegenfischen gehen oder Häuser selbst bauen oder an der Highschool unterrichten. Ich habe mit einem Typen aus Tampa gemailt, der seine drei Kinder ganz allein aufzieht, nachdem seine Frau an Eierstockkrebs gestorben ist. Können Sie sich das vorstellen?«
    Andy schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht! Solche Leute sind mir nie über den Weg gelaufen, immer bloß Männer, die einem als Erstes verklickern wollen, wie begabt, wie toll, wie reich oder wie mächtig sie sind. Und ich muss sagen, davon hatte ich echt die Schnauze voll. Ich habe ein Profil angelegt, in dem ich ganz offen und ehrlich über meine Stärken und Schwächen geredet habe, aber ohne Bild und ohne ein Wort über die Schauspielerei. Ich hätte nicht gedacht, dass auf so etwas auch nur eine einzige E-Mail kommt, aber da habe ich mich getäuscht – Sie würden staunen. Clint war einer der Ersten, denen ich geantwortet habe, und wir sind sofort aufeinander abgefahren. An manchen Tagen haben wir uns zehn, zwölf Mails geschrieben. Nach zwei Wochen haben wir das erste Mal telefoniert. Wir haben uns eigentlich auf die natürlichste Art kennengelernt, die man sich nur denken kann, weil Aussehen, Geld und Status dabei keine Rolle spielten.«
    »Das hat durchaus was«, sagte Andy und meinte es auch so.
    »Er hat sich in mich verliebt, nicht in irgendein Mediengeschöpf, das angeblich ich sein soll.«
    »Und wie haben Sie sich dann zum ersten Mal persönlich getroffen?«

Weitere Kostenlose Bücher