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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Haus, war Andy auch schon wie der Blitz beim Aufzug. So lange hatte sie Clem seit der Geburt noch nie allein gelassen, und jetzt konnte sie keine Sekunde länger warten. Sie nahm ihre gerade eben wach gewordene Tochter in die Arme und drückte die Lippen auf ihre warmen roten Bäckchen. Am liebsten hätte sie daran herumgeknabbert, dachte sie und lächelte, während Clem das Gesicht verzog und in ein verdächtig nach Hunger klingendes Klagegeheul verfiel.
    »Wie geht’s ihr?«, fragte Max, nachdem er Isla bezahlt und sie in ein Taxi verfrachtet hatte.
    »Prächtig, wie immer. Perfektes Timing – sie ist gerade zu ihrem Mitternachtssnack aufgewacht.«
    Max hielt Clem, während Andy ihre Schuhe wegkickte, aus dem Kleid schlüpfte und das grauenvolle Folterwerkzeug von Miederhose umstandslos in die Mülltonne stopfte. Mit einem wonnevollen Seufzer kroch sie nackt unter die duftige Decke und ließ sich auf den Kissenberg sinken. »Gib mir meine Süße«, sagte sie und streckte die Arme aus.
    Max reichte ihr das wimmernde Bündel, und alles, was mit Nigel, Emily, dem Magazin und Miranda Priestly zu tun hatte, löste sich in himmlisches Nichts auf. Andy drehte sich auf die Seite und zog den Reißverschluss von Clems Pyjama auf. Sie legte die Hand auf ihr warmes Bäuchlein und strich ihr sanft über Brust und Rücken. Als die Kleine zu saugen begann, atmete sie erleichtert auf. Max deckte die beiden zu. Andy presste die Lippen auf Clems Köpfchen und rieb ihr weiter in geruhsamen Kreisen über den Rücken.
    »Wunderschön«, sagte Max, die Stimme rau vor Rührung.
    Andy lächelte ihn an.
    Er legte sich zu ihnen.
    Andy sah ihrer Tochter noch ein Weilchen beim Trinken zu und schaute dann zu Max, der die Augen schloss und leise lächelte. Ohne lange zu überlegen, drückte sie sanft seinen Oberarm. Seine Augen blieben zu, aber sie wusste, dass er noch wach war. Ein Schwall von Gefühlen – Friede, Hoffnung, Geborgenheit – durchflutete sie. Es war Ewigkeiten her, dass sie es ihm einfach so gesagt hatte, und er sollte es jetzt und hier wissen.
    »Ich liebe dich, Max«, flüsterte sie.

18
Hör auf mit dem Gelaber und zisch endlich ab
    Andy bedeckte Clementines Köpfchen mit Küssen und reichte sie dann an Isla weiter. Die Kleine lächelte und streckte die Hände nach ihr aus – und schon rannen die Tränen. Und es war nicht das Kind, das heulte. Würde es mit diesem blöden Geflenne bis in alle Ewigkeit so weitergehen? Würde Clementine morgens aufbrechen, den Schulranzen auf dem Rücken, und Andy als schniefendes Wrack an der Bushaltestelle zurücklassen?
    »Du bist ja erst den dritten Tag wieder im Büro«, versuchte Max sie zu beruhigen, der Zeuge des tränenreichen Abschieds wurde. »Mit der Zeit wird es schon leichter.«
    »Ich glaub’s nicht, dass es erst Mittwoch ist«, sagte Andy und tupfte vorsichtig an ihren Augen herum.
    Max hielt ihr die Wohnungstür auf, und Andy gab sich einen Ruck. Sie war hin- und hergerissen: Einerseits vermisste sie Clem entsetzlich und fand es furchtbar, den ganzen Tag von ihr getrennt zu sein, andererseits tat es ihr gut, wieder zur Arbeit zu gehen, sich mit Erwachsenen zu unterhalten, keine Spuckespuren auf den Klamotten zu haben und ihren Verstand abwechslungshalber auch noch zu etwas anderem zu gebrauchen, als nur »You Are My Sunshine« zu singen.
    »Teilen wir uns eins?«, fragte Max, trat an den Straßenrand und hob den Arm, um ein Taxi anzuhalten.
    »Geht nicht. Ich muss vor der Arbeit noch ein paar Sachen erledigen. Danach ist es immer zu stressig.«
    Ein Taxi hielt. Max gab Andy einen Kuss und stieg ein. »Halt mich auf dem Laufenden, ja?«
    Andy runzelte die Stirn. »Isla schickt dir doch regelmäßig SMS , oder?«
    »Wegen deines Gesprächs mit Emily, meinte ich.«
    Andy wusste haargenau, was er meinte. Die Verwirrung war nur gespielt.
    »Habt ihr heute nicht eure große Sitzung? Um das weitere Vorgehen zu besprechen?«
    »Mhm«, murmelte Andy und wollte plötzlich nur noch weg. »Alsdann, dir auch einen schönen Tag.«
    Max schlug die Tür zu, und das Taxi raste davon. Sie sah auf ihre Uhr. Acht. Die Zeiten waren vorbei, in denen sie es morgens geruhsam angehen ließen mit Kaffee, frischen Smoothies und einer Runde im Fitnesscenter – wobei Max weiterhin mindestens dreimal pro Woche ohne sie zum Workout ging –, aber das störte Andy nicht. In der Zeit kuschelte sie viel lieber mit ihrer Tochter im Bett oder spielte mit ihr auf dem flauschigen Kinderzimmerteppich. Das war

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