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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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die beiden bereits angeregt über das Programm der bevorstehenden Modewoche, sodass Andy verstohlen das Aufgebot von Runway mustern konnte: Serena, Jessica und drei oder vier Klapperschnepfen, eine umwerfender als die andere, mit glänzenden, perfekt geföhnten Mähnen, knappen Kleidchen, Stilettos, straffen Armen, flachen Bäuchen, gebräunten Beinen und Glitzerschmuck. Keine Einzige fiel unangenehm aus dem Rahmen; jede war für sich genommen ungeheuer attraktiv, und zusammen ergaben sie ein Gesamtkunstwerk, das einfach nicht wahr sein durfte.
    »Miranda ist nicht hier?«, platzte Andy mitten in die Unterhaltung von Christian und Nigel hinein.
    Die beiden sahen zu ihr hin. In Christians Blick lag Mitleid von der Sorte, mit der man vor sich hin krakeelenden Irren in der U-Bahn begegnete. Nigel guckte amüsiert. »Aber nein, Liebes. Glaubst du, Miranda hätte heute Abend nichts Besseres zu tun?« Er lächelte gönnerhaft.
    Andy sah ihn entsetzt an. »Nein, ich wollte doch gar nicht, dass sie kommt …«
    Nigel nickte gemächlich und wandte sich wieder Christian zu, der keine Anstalten machte, ihr aus der Verlegenheit zu helfen. Die Rettung brachten erst Max, der sich zu ihnen gesellte, und ein Schluck von ihrem Drink.
    »Hi, Baby«, sagte Andy ziemlich unnötigerweise, aber das kurze Zucken in Christians Miene tat ihr gut. »Max, du erinnerst dich sicher noch an Christian Collinsworth. Und Nigel kennst du ja sowieso schon.«
    »Wie nett, sich wiederzusehen«, sagten Max und Christian im Duett und schüttelten sich die Hand. Zu beobachten, wie Max ihrem Ex selbstbewusst auf den Rücken klopfte und dabei um einiges größer und männlicher als Christian wirkte, erfüllte Andy mit Stolz.
    Nigel stibitzte einen Cocktail mit einem rosa Schirmchen von einem vorbeischwebenden Tablett und prostete Max damit zu. »Wie reizend, Sie wiederzusehen, Mr Harrison«, flötete er.
    »Superparty, oder?«, fragte Max und nahm einen Schluck von seinem Mineralwasser. »Ist es zu glauben, dass ein Magazin nach nur drei Jahren Laufzeit so einen illustren Haufen zusammenbringt?«
    Andy wurde rot, als ihr aufging, dass Max vor Nigel mit ihr angeben wollte, aber der schien es gar nicht zu bemerken.
    »Alle Mädels lieben Hochzeiten, oder? Selbst das hier!«, trällerte er und zeigte auf sich.
    Max und Christian glotzten ihn nur an, doch Andy kapierte sofort.
    »Heißt das, ihr macht es offiziell, Neil und du?«, fragte sie.
    Nigel grinste. »Karl arbeitet schon an meinem Outfit: eine Mischung aus James Bond und Pretty Woman mit einem kleinen Schuss Mary Poppins – damit es nicht gar zu gewagt wird.«
    Die drei nickten begeistert.
    Christian nutzte die Gelegenheit, um sich zu verabschieden, und Andy ertappte Max dabei, wie er ihm nachschaute.
    »Das klingt echt spannend«, sagte Andy zu Nigel, obwohl sie keinen Schimmer hatte, was ihm da vorschwebte.
    »Das wird die Hochzeit des Jahres«, sagte er ohne die leiseste Spur von Ironie oder Bescheidenheit.
    Andy hatte einen Geistesblitz. »Hör mal, es ist mir ja peinlich, das zuzugeben, aber bisher hat unser Magazin noch nie über eine gleichgeschlechtliche Hochzeit berichtet. Ihr kämt natürlich aufs Cover, dazu ein ausführliches, eingehendes Interview zu eurer Geschichte: wie ihr euch kennengelernt habt, wie ihr zusammengekommen seid, wann ihr euch verlobt habt und so weiter. Ich kann nichts versprechen, aber möglicherweise könnten wir St. Germain für die Fotos kriegen oder Testino …«
    Sie brach mitten im Satz ab. Nigels Lächeln war eine eigenartige Mischung aus durchtrieben, wissend und mitfühlend.
    »Erstaunlich, wirklich erstaunlich«, sagte er mit einem Kopfschütteln. »Als ob das Schicksal es so bestimmt hätte!«
    »Dir gefällt die Idee also?«, fragte Andy hoffnungsvoll und malte sich schon Emilys Ekstase angesichts der Neuigkeiten aus.
    »Ich finde sie wundervoll, Schätzchen. Miranda und ich haben gerade heute Morgen darüber gesprochen und meinten beide, dass sich daraus eine Coverstory machen ließe. Miranda hätte allerdings lieber Demarchelier, während ich immer noch finde, dass es mit Mario gut funktionieren würde. Aber wie dem auch sei, es wird auf jeden Fall der Hammer. Zwei Seelen, ein Gedanke – ist das schön!«
    »Du hast mit Miranda darüber gesprochen?«, fragte Andy verständnislos. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuß. »Es war mir nicht klar, dass Runway Interesse an so etwas …«
    Nigel kreischte vor Lachen. »Ach Schätzchen, du bist wirklich zum

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