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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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durchgeschlängelt hatte und aussah, als sei sie einem Modemagazin entsprungen: edler Kaschmir-Poncho, hochhackige Schuhe, perfekte Föhnfrisur und makelloses Make-up. Nichts erinnerte mehr an die Leggings und Kapuzenpullis, die fleckige Haut und die ungewaschenen Haare, an die Andy von den allwöchentlichen Treffen gewöhnt war: eine geradezu unglaubliche Verwandlung.
    »Hey«, sagte Andy und mühte sich, Stacy nicht zu sehr anzugaffen. »Eure Wohnung ist ja der Wahnsinn. Und du siehst fantastisch aus.«
    Stacy winkte ab. »Nun übertreib mal nicht. Kann ich euch etwas zu trinken bringen? Vielleicht eine Mimosa? Max, für dich wahrscheinlich eher eine Bloody Mary. Unsere Haushälterin ist Spezialistin für Bloodys.«
    Sie gab Clem einen Kuss auf die Stirn und verschwand, um die Getränke zu ordern. Andy folgte dem Beispiel der anderen Mütter und legte Clem in den Kreis der Babys auf dem Designerteppich.
    »Keine gute Idee«, murmelte sie und schob der Kleinen ein Spucktuch unter den Kopf.
    »Das kannst du laut sagen«, gab Bethany zurück. »Micah hat ihn schon total vollgekotzt – mit püriertem Spinat, ausgerechnet –, und bei Tucker ist angeblich die Windel ausgelaufen. Genau in der Mitte von den überlappenden Farbstreifen da.«
    »Will sie nicht lieber eine Decke drüberlegen oder so?«
    Bethany zuckte mit den Achseln. »Spielt offenbar keine Rolle. Es kommt immer gleich irgendwer in Uniform und macht sauber oder räumt weg oder bringt was Neues zu essen oder zu trinken. Hier gibt es, ich übertreibe nicht, eine ganze Armada von Hausangestellten.«
    »Wusstest du irgendwas davon?«, fragte Andy so leise wie möglich. Theo drehte sich auf den Bauch, und Andy tätschelte ihm den Rücken. Aus den Augenwinkeln sah sie eine Frau – in einer anderen Livree als der des Hausmädchens –, die Max eine Bloody Mary reichte: in einem hohen Glas, leuchtend rot, ein Anblick, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Max nahm den Drink höflich entgegen, doch Andy wusste, dass er ihn irgendwo unauffällig abstellen und nicht anrühren würde. Sie durfte nicht vergessen, ihm ein Glas Orangensaft zu bringen.
    »Null. Normalerweise sieht Stacy eher nach Obdachloser aus und nicht nach Millionärin. Aber das trifft ja wohl auf unsere ganze Truppe zu.«
    Bald darauf war die Gruppe vollzählig versammelt, und es wurde munter geplaudert, während die Babys den Boden bevölkerten. Im Großen und Ganzen waren die Ehemänner genau so, wie Andy es erwartet hatte – sprich nicht viel anders als ihr eigener: Anfang bis Mitte dreißig, in locker sitzenden Freizeithemden oder Kapuzenpullis über T-Shirts und Designerjeans, die ihre Frauen ihnen gekauft hatten trotz ihres Einwands, dass die alten Levi’s aus den Collegetagen doch noch völlig in Ordnung waren; sie trugen kurzgeschorenes Haar, teure Armbanduhren und eine Miene zur Schau, die deutlich besagte, dass sie Besseres zu tun hatten – Zeitung lesen, Football schauen, ins Fitnesscenter gehen, auf der Couch liegen, egal wo, egal was. Große Lust hatte keiner von ihnen, mit Wildfremden in einer Wohnung herumzustehen und sich das Geplärr der Kinder und die hitzigen Debatten ihrer Frauen über den richtigen Zeitpunkt für den Übergang zu Breinahrung anzuhören.
    Nur einige wenige entpuppten sich als Überraschung. Mark, Stacys Mann, war gute fünfzehn Jahre älter als alle anderen; mit dem graumelierten Haar und der Drahtbrille wirkte er distinguierter und seriöser als die Übrigen, doch als Andy sah, wie ausgelassen er mit Klein-Sylvie herumtollte und wie herzlich er jeden Gast begrüßte, schloss sie ihn sofort ins Herz. Lolas Eltern waren zum ersten Mal mit dabei; dafür, dass die beiden Kinderärzte waren, schienen sie sich extrem unwohl in dieser Umgebung zu fühlen. Sie trugen Partnerlook – schwarze Stoffhosen und gebügeltes blaues Hemd, als würden sie sich gleich den Arztkittel überwerfen und den nächsten Patienten empfangen. Lola wand sich jedes Mal, wenn ihre Mutter sie auf den Arm nahm, und ihr Vater wirkte nervös, uninteressiert und noch handysüchtiger als die meisten anderen männlichen Anwesenden. Beide konnten es offenbar kaum erwarten, von dieser seltsamen Zusammenkunft wieder wegzukommen, bei der sie keine Menschenseele kannten, wohingegen ihr Töchterchen allen wohlbekannt war.
    Eine Überraschung war auch Anitas Mann, Dean, ein Rockertyp in den Zwanzigern mit Kettenbörse, hohen Skater-Turnschuhen und gewachstem Schnurrbart: munter und lustig,

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