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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Stunden zweihundert Kilometer weiter nördlich langgestreckte Ovale am Himmel und wartete auf genau diesen einen Funkspruch.
    Knapp und sachlich schilderte der Einweiser die Lage, danach hörte er zwei Minuten lang zu. Anschließend bestätigte er eine Anwe isung.
    "Die B-52 hat Mitwind", sagte er danach. "Elf bis dreizehn Minuten."
    Irgendwo im Osten verließ ein Boeing-Bomber seine Warteposition und machte sich auf den Weg, den Taliban die amerikanische Rache zu bringen.
    "Verstanden."
    Der Scharfschütze, der sich völlig entspannt hatte, damit sein Körper nicht verkrampfte, bewegte sich genauso langsam wie sein Kamerad. Er brauchte drei Minuten, um sich einige Zentimeter hochzustemmen und das G22 auf die Hütte auszurichten. Eine weitere Minute benötigte seine Rechte, um das am Schaft des Gewehrs montierte Lasergerät einzuschalten.
    Der unsich tbare Strahl überbrückte im Bruchteil einer Millisekunde die knapp tausend Meter bis zur Hütte und flammte als ein verwischter Punkt im Fernglas des Einweisers auf.
    "Das Ziel ist markiert", wisperte der auf Englisch.
    Die Zeit verging gemächlich Minute um Minute. Dann hob der Scharfschütze so unmerklich, dass einzig sein Partner es wahrnehmen konnte, den Kopf.
    "Sind die bescheuert?", knurrte er.
    "Je! Höher, höher, höher!", brüllte der Einweiser flüsternd auf Englisch.
    Aber es war zu spät. Obwohl der Bomber die Berge in mehreren Kilometern Höhe überflog, war es zu tief, und die Gipfel strahlten das Dröhnen der acht Triebwerke der Stratofortress ab. Die meisten Menschen hätten dieses Geräusch nicht wahrgenommen. Aber die Taliban schon. Eine Wache stürmte in die Hütte.
    "Wie lange noch?", fragte der Schütze.
    "Anderthalb Minuten", antwortete sein Partner ohne Rückfrage beim Bomber.
    Der Schütze hatte es genauso eingeschätzt, er hatte nur auf eine andere An twort gehofft. Aber da sein Kamerad dasselbe meinte, war es richtig gewesen.
    Mit einer weichen Bewegung drückte er den Sicherungshebel, dann legte sich sein Zeigefinger auf den Abzug. Eine Sekunde später löste der Übe rschallknall des .300-Winchester-Magnum-Projektils sich in der Weite auf und im selben Moment tötete es die Wache, als sie aus der Hütte treten wollte.
    Die hinter ihr hinauseilenden Menschen stoben zurück. Kaum dass sie aus dem Sich tfeld seines Hensold-Visiers verschwanden, drehte der Schütze das Gewehr vorsichtig nach rechts. Wo die Hütte ein Fenster hatte, wusste er nicht, aber die UAZ der Taliban standen hinter einer Mauer westlich des Baus.
    "Zurück ! Kepler – zurück", wies der Einweiser besorgt an, weil die Zielmarkierung nicht mehr stand, dann knurrte er. "Und das da ist aber gar nicht gut."
    Die Taliban rette ten sich tatsächlich aus einem Fenster oder durch ein Loch im alten Mauerwerk, mehrere Gestalten liefen hinter der Hütte hervor. Im selben Augenblick huschten die Wachen zu den Autos.
    "Gib mir die Daten für den linken", sagte der Schütze. "Das schaffen wir."
    "Sicher?"
    "Ja. Sonst kommt der Typ davon."
    Die Tarnung war jetzt überflüssig. Der Einweiser schwenkte das Fernglas dennoch in einer sparsamen Bewegung.
    "Entfernung neunhundertzweiundzwanzig Meter, steigt, Wind am Ziel aus Ost, etwa vierzehn kaemha...", er griff zu seinem Notizblock, in dem er die Schussparameter notiert hatte, "...Vorhalt nach links anderthalb Striche, nach oben..."
    "Den hab' ich", unterbrach der Scharfschütze ihn.
    Der Knall der Kugel ging in dem jetzt deutlichen Grollen der Triebwerke unter. Anderthalb Sekunden später warf einer der zu den Fahrzeugen laufenden Männer die Arme hoch, bevor er zu Boden fiel.
    Der Scharfschütze lud durch und zielte . Die beiden anderen Wachen hatten die Geländewagen indessen fast erreicht.
    "Sie sehen die Markierung nicht."
    Die Stimme des Einweisers war ruhig, aber drängend.
    "Er soll langsamer machen, ich brauche noch sechs Sekunden", gab der Scharfschütze zurück. "Wieviel?"
    "Plus", begann der Beobachter, während er das Fernglas auf die zweite schwarze Gestalt richtete und die Entfernung maß, "sechzehn."
    Der Scharfschütze korrigierte das Gewehr um eine halbe Bogenminute nach oben und wartete fünf Herzschläge lang, während sein Partner dem Piloten des amerikanischen Bombers die Anweisung erteilte.
    Fünf Sekunden später stürzte die zweite Wache mitten im Lauf auf die Erde, rutschte einen halben Meter weiter und verharrte in einer kleinen Wolke bräunlichen Staubes. Der Scharfschütze schwenkte das Gewehr zurück zur

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