Die Rebellen von Terra
Entdeckern entwickeln, die Freundschaft mit fremden Rassen schließen. Dabei darf es nicht die geringste Rolle spielen, ob diese fremdartigen Wesen und Rassen nun humanoide Arten sind oder nicht.«
»Wird uns das gelingen, Sir?« Diese Frage beschäftigte Kana bereits seit geraumer Zeit.
»Warum nicht? Vielleicht sind wir nicht mehr so weit davon entfernt. Wenn wir Matthias mit unserem Bericht über die Vorgänge auf Fronn erreichen, hat er endlich konkretes Beweismaterial gegen C. C. in der Hand und kann es nach Belieben einsetzen, um die Widerstandsgruppen gegen C. C. zu verstärken. Nehmen wir mal an, alle Legionen und Horden, die zur Zeit in der Galaxis eingesetzt sind, bekommen den offenen Befehl zur Rebellion. Damit wäre der Friede dahin, an dem C. C. soviel liegt. Sie müßten uns unserer eigenen Wege ziehen lassen, denn sie können keine offene Auflehnung auf Hunderten von Planeten riskieren.«
»Ich habe allerlei Gerüchte gehört, Sir, aber noch nie etwas von einer Revolte …«
»Das will ich auch hoffen!« entgegnete der Hordenführer. »Die meisten Kämpfer sind konservativ eingestellt. Wir von Terra führen seit Generationen das gleiche Leben. Die Kämpfer kümmern sich kaum um das, was außerhalb ihrer Legion oder Horde vorgeht. Wenn sie jetzt auf Prime erfahren, daß C. C. auf Fronn die Mechs gegen uns Archs gehetzt hat, dann kann das unserer Sache nur helfen.« Hansu knallte die geballte Faust auf das Sitzkissen. »Es kommt nur noch darauf an, Matthias zu verständigen, damit er die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann.«
16
Während sich die beiden Männer in der engen Rettungskapsel unterhielten, flammte plötzlich eine kleine rote Lampe am Armaturenbrett auf.
Sie waren in die Atmosphäre eingedrungen!
Noch konnten sie nichts unternehmen, denn diese kleinen Rettungskapseln wurden automatisch gesteuert.
Wo würden sie wohl landen?
Diese Frage beschäftigte Kana vor allem, doch zum Glück brauchte er nicht lange auf die Antwort zu warten.
Bei der Landung brach rund um die Kapsel herum ein Feuer aus, das vermutlich von den Bremsraketen ausgelöst worden war. Die beiden Männer stiegen in Raumanzüge.
Hansu stellte in beiden Anzügen den Temperaturregler ein und sprang dann als erster durch die Luftschleuse hinaus. Kana folgte ihm auf den Fersen. Er landete auf den Knien und hetzte mit langen Schritten weiter weg vom Feuer.
Er kam an brennenden Bäumen vorüber und stolperte hinter dem davonstürmenden Hordenführer her. Nach der Landschaft zu schließen, waren sie irgendwo in der Wildnis gelandet. Es mußte die nordöstliche Ecke des alten nordamerikanischen Kontinents sein. Dieses Land war vor etwa tausend Jahren nach den Atomkriegen verlassen worden und sollte Gerüchten zufolge von Mutanten bewohnt sein.
Hansu schien instinktiv zu ahnen, welche Richtung sie einschlagen mußten, denn sie kamen bald zu einem breiten Fluß. Am jenseitigen Ufer lagen weite Kornfelder.
Auf der Brücke blieben sie stehen und streiften mit einem erleichterten Aufatmen ihre Raumanzüge ab. Tief sogen sie die frische Luft in die Lungen ein. Ein euphorisches Gefühl breitete sich in Kana aus, denn endlich war er wieder auf seinem Heimatplaneten.
»Wir werden bald auf eine Erntestation stoßen«, sagte Hansu, »und von dort aus werde ich einen Hubschrauber anfordern, der uns nach Prime bringt…«
»Wie weit dürften wir Ihrer Schätzung nach hier von Prime entfernt sein, Sir?« fragte Kana.
»Nicht allzuweit, würde ich sagen. Im Norden von Prime liegt eine Wildnis wie diese hier.«
»Dieses ganze Land war früher dicht besiedelt«, sagte Kana nachdenklich.
»Ha, da sehe ich eine Station!« rief Hansu.
Das Gebäude stand unter einer Baumgruppe. In der Nähe war ein kleiner See zu erkennen, und die Luft wurde kühler und frischer.
Sie betraten das Haus; es machte einen verlassenen Eindruck. Ihre Schritte hallten auf den Treppen und Gängen.
Kana folgte einem plötzlichen Impuls und trat auf das Seeufer zu. Ein leichter Wind strich über seine Uniform.
Am Ufer öffnete er die Jacke und schob die Hand ins Unterhemd. Insekten schwirrten über dem See, und im klaren Wasser zeichneten sich Fische ab. Hier herrschte der Friede der Heimat.
Er zog den schmalen Dolch hervor, der für den Gnadenstoß bestimmt war, ließ die blitzende Klinge einen Augenblick auf der flachen Hand ruhen und drehte die Hand dann um. Der Dolch fiel klatschend ins Wasser und bohrte sich in den Grund – wie es dem
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