Die Rebellen von Terra
den leichten Luftgewehren der Llor oder den Maschinengewehren der Mechs, sondern von Gewehren, die nur bei den Archs zu finden waren.
»Die Dokumentaraufnahmen, die der Agent mit dem Aufzeichnungsgerät machte, sprechen eine deutliche Sprache«, sagte Kosti bitter. »Er hat diese Aufnahmen bestimmt nicht zum Vergnügen gemacht. Eine Szene, aus der einwandfrei hervorgeht, daß die Männer der galaktischen Streife von rebellierenden Archs überfallen und niedergemacht wurden …«
Larsen stieß mit der Stiefelspitze einen Stein beiseite. »Ich verstehe das noch immer nicht«, murmelte er. »Was wollen sie damit bezwecken?«
»Ein Alibi, um uns zur Strecke zu bringen«, schaltete sich Kana ein. »Habe ich nicht recht, Sir? Mit diesen Dokumentaraufnahmen weist der Agent uns ein Verbrechen nach, damit wir auf Prime kein Gehör finden.«
Der Hordenführer nickte.
»Das dürfte wohl die beste Erklärung sein.« Er richtete den Blick nachdenklich auf das Raumschiff. »Ja, sie wollen uns hier ein schweres Verbrechen in die Schuhe schieben. Vermutlich wäre ihnen das auch gelungen, wenn wir hier nicht gerade noch zur rechten Zeit aufgetaucht wären …«
»Wie können wir uns dagegen zur Wehr setzen?« fragte Kosti.
»Indem wir ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung machen«, erwiderte der Hordenführer entschlossen. »Geh in das Raumschiff, Kosti, und sieh nach, ob du mit diesem Ding starten kannst …«
Kosti verschwand durch die Luke, und die anderen machten sich daran, die Toten mit ihren Brandpatronen spurlos verschwinden zu lassen. Sie sortierten die Ausweise und persönlichen Dokumente der Toten, als Kosti wieder auftauchte.
»Endlich haben wir mal Glück, Sir!« rief er. »Das Schiff ist völlig startklar!«
Hansu nickte nur. Offensichtlich war er überzeugt, den einmal eingeschlagenen Weg weitergehen zu können. Er führte seine Männer durch die Luke in das Raumschiff.
Über eine enge Treppe gelangten sie zum Kontrollraum, und Hansu deutete auf die Armaturen.
»Kannst du mit diesem Baby aufsteigen, Kosti?«
Kosti grinste breit. »Uns dürfte wohl kaum eine andere Wahl bleiben, was, Sir?«
Er nahm seinen Platz ein. Hansu übernahm die Rolle des Astrogators, während Kana und Larsen sich auf die Liegen streckten und auf die Beschleunigung beim Start vorbereiteten.
»Hast du eine Spule für Terra?« fragte Hansu.
»Nach Prime, Sir?« fragte der frischgebackene Pilot des Raumschiffs. »Ich dachte eher an einen Flug nach Secundus …«
»Ich will mich von allem Anfang an an die richtige Stelle wenden.«
Kosti kramte in den Spulen herum und zog eine hervor. »Hier sind die Koordinaten für Terra. Sir.« Er legte die kleine Spule ein. »Alles festschnallen!«
Eine kleine rote Lampe flammte am Armaturenbrett auf, und Kostis Finger glitten über verschiedene Knöpfe und Drucktasten.
Eine gigantische Hand legte sich auf Kanas Brust und drückte ihm die Luft aus den Lungen. Mit dem letzten Gedanken nahm er wahr, daß sie Fronn verließen, dann wurde ihm schwarz vor Augen.
Kosti war alles andere als ein erfahrener Raumpilot, und er beschleunigte das Schiff beim Start mehr, als erforderlich gewesen wäre. Als Kana wieder zu Bewußtsein kam, merkte er, daß sein Gesicht blutverschmiert war, und er zerrte wie betäubt an den Sitzgurten.
»Endlich wacht er auf!« Kosti warf einen Blick über die Schulter auf Kana. »Dachte schon, du wolltest den ganzen Flug hindurch schlafen …«
Nachdem das kleine Raumschiff sich einmal auf dem Weg nach Terra befand, brauchten sie nichts weiter zu tun.
»Wie lange wird der Flug dauern?« fragte Larsen.
Kosti zuckte die Schultern. »Meiner Berechnung nach kaum mehr als etwa vierzehn oder fünfzehn Tage. Diese kleinen Kreuzer der galaktischen Streife sind speziell für hohe Geschwindigkeiten konstruiert.«
Das gab Kana die Möglichkeit, einmal gründlich über ihre Lage nachzudenken. Vor allem beschäftigte ihn die Frage, warum die Horde auf diese Weise disqualifiziert werden sollte.
Fürchteten die Mech-Renegaten und die galaktischen Agenten, daß der heimtückische Mord an Yorke und den Offizieren der Horde an die Öffentlichkeit dringen könnte?
Oder lief alles letzten Endes darauf hinaus, daß in den Beziehungen zwischen C. C. und Terra eine entscheidende Wende eingetreten war?
War C. C. zu dem Entschluß gekommen, alle Menschen von Terra öffentlich als Renegaten und Mörder zu brandmarken?
Vielleicht war endlich der Zeitpunkt gekommen, den Bewohnern aller
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