Die Rebellen von Terra
verächtlich als Menschen von Terra – als wären wir bedeutungslose Würmer …?«
»Das sollte dich eigentlich nicht überraschen, Kana, denn es ist doch in jenen Kreisen so üblich. Ich habe mal erlebt, wie ein Arcturianer in einem Restaurant seine eben begonnene Mahlzeit stehen ließ, nur weil sich ein Mann von Terra an seinen Tisch setzte. Es ist ein krasses Vorurteil gegen unsere Rasse – aber es besteht nun mal.«
»Aber die Zacathaner sind doch ganz anders. Rey und Mic haben sich sogar mit dem Lupaner auf Secundus angefreundet …«
»Sicher. Ich könnte dir tausend verschiedene Rassen nennen, von denen wir ebenso anerkannt werden, wie wir sie anerkennen. Du mußt dir zwei Dinge merken, Kana. Die Systeme, die uns als persona non grata betrachten, sind allesamt von humanoiden Rassen beherrscht, Systeme, die vor langer Zeit als Pioniere in den Weltraum vorgestoßen sind. Der springende Punkt ist, daß in ihnen ein Gefühl lebt, das sie sich nicht einmal selbst eingestehen, nämlich Furcht.
Vor den verheerenden Atomkriegen waren wir auf Terra auch in verschiedene Rassen eingeteilt. Daraus entwickelten sich Nationen, die unseren Planeten mitunter über Jahrhunderte beherrschten. Doch schließlich ist jede dieser Nationen gescheitert. Warum?
Weil die Nachkommen der ehemals starken Krieger degenerierten und anderen Eroberern weichen mußten. Dieses Beispiel hat sich in der Geschichte immer wiederholt.
Die Völker der Galaxis, mit denen wir bislang in Verbindung stehen, gehören nicht zu unserer Art. Wir mögen die Zacathaner, die sich ursprünglich aus Reptilien entwickelten, und wir mögen die Trystianer, deren Vorfahren Vögel waren. Die Yubanaer stammen von den Wölfen ab. Sie alle sind genau wie wir erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit in den Weltraum vorgedrungen. Ihre Motive unterscheiden sich von den unseren. Warum sollte sich ein Zacathaner bei der Durchführung einer Aufgabe beeilen, wie wir das tun? Seine Lebensspanne beträgt annähernd tausend Jahre, so daß er sich viel Zeit lassen kann. Bei uns sieht das anders aus. Dennoch stellen wir für ihn und seine Lebensart keine Gefahr dar.«
»Wie steht es aber mit den humanoiden Wesen von Arcturus und Prokyon, Sir? Ihre Zivilisation ist alt, und im Grunde genommen gleichen sie uns …«
»… und sie zeigen bereits Anzeichen von Verfall. Ja, für sie stellen wir eine Gefahr dar mit unserem unbändigen Drang nach neuen Erkenntnissen und Taten. Terra mag ein alter Planet sein, doch in der Galaxis ist er noch jung. Sie wollen uns unterdrücken und fest im Griff behalten – und wir sind nur auf ihre Bedingungen eingegangen, um endlich selbst nach den Sternen greifen zu können.«
»Aber, Sir, das geht nun schon seit drei Jahrhunderten so …«
»Was bedeuten drei Jahrhunderte im galaktischen Ablauf der Zeit«, erwiderte Hansu ruhig. »Ja, seit dreihundert Jahren haben wir uns von ihnen herumkommandieren lassen. Vielleicht sind sie sich selbst nicht recht klar über ihre Motive. Sie üben ihre Macht nun schon so lange aus, daß sie sich für Götter halten, denen keine Fehler unterlaufen können.
Wir gewinnen immer weitere Freunde. Diese Freunde würden eine Menge Fragen stellen, wenn Terra auf das solare System beschränkt bliebe. Menschen von Terra dürfen nicht von der galaktischen Streife aufgenommen werden, denn das bleibt den privilegierten Rassen der Galaxis vorbehalten. Selbst die Ausrüstungen unserer Mechs liegen um viele Jahre hinter dem Stand von Rigel Sechs zurück.«
»Warum aber haben sie diesen Kreuzer der Streife nach Fronn geschickt, Sir?«
»Entweder will da irgendein Heißsporn von C. C. seinen eigenen Willen durchsetzen, oder sie beginnen einzusehen, daß wir von Terra ganz anders sind, als sie uns ursprünglich eingestuft haben.« Hansu wandte den Kopf und sah Kanaan.
»Warum glaubst du wohl, daß jeder Legion und jeder Horde bei ihrem Einsatz auf fernen Planeten ein Kontaktmann mitgegeben wird?«
»Aber in einer fremden Welt braucht man doch Verbindungsmänner, Sir.«
»Ja, das ist die amtliche Darstellung …«
»Und aus diesem Grund sollte ich Kontakt zu den Venturi aufnehmen, Sir?«
»Ja. Diesen Kontaktmännern muß jede Gelegenheit geboten werden, Verbindung mit fremden Rassen aufzunehmen, denn wenn wir uns gegen C. C. wenden, dürfen wir nicht auf uns allein gestellt sein. Je mehr fremde Rassen wir auf unsere Seite bringen können, desto besser.
Wir dürfen nicht länger Söldner sein, sondern müssen uns zu
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