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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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aus Gold. Das war mehr als der Arbeitslohn für einen ganzen Monat!
    Der Stallbursche glaubte zu träumen. Er konnte nicht lesen, aber die wenigen Schriftzeichen, die um drei Sterne herum geprägt waren, mussten Pandema, Land des Glücks besagen. Er sah zu, wie der Graf von Allenberg langsam auf die Zugbrücke zuging.
    Mögen die Feen ihn behüten!, dachte er und warf das Goldstück in die Luft.
    Eine behandschuhte Hand fing es im Flug auf.
    » Das ist viel zu viel für deine Arbeit. Du solltest gar nicht erst schlechte Gewohnheiten annehmen!«, bemerkte Korta und steckte das Geld in die Tasche.
    Der Stallbursche wollte protestieren, aber, wie er wusste, war er Korta nicht gewachsen. Als er das letzte Mal gegen den Herzog aufbegehrt hatte, hatte ihm das fünfzehn Peitschenhiebe eingebracht. Es mangelte Loic nicht an Mut, aber er wollte nicht so jung sterben. Nicht bevor er etwas aus seinem Leben gemacht hatte. Er senkte den Blick und ballte die Fäuste.
    » Ja, Euer Gnaden.«
    Er schämte sich für sich selbst, für seine Worte, seine Unterwürfigkeit. Er verabscheute den Herzog.
    Ein befriedigtes Lächeln zeichnete sich unter Kortas Bärtchen ab, und um seine listigen Augen bildeten sich Falten. Er liebte es, seine Überlegenheit unter Beweis zu stellen und diesen kleinen Knecht zu demütigen. Er schlang sich den blutroten Umhang um den Arm und wandte sich dem Reiter zu, der die Burg gerade verließ. Korta zog sich den Handschuh von seiner ringbewehrten Hand und bedeutete dem Bediensteten, sich zu entfernen.
    Der junge Stallknecht machte, dass er schnell fortkam. Aber im Nebenraum stieg er die Leiter zu einem Zwischengeschoss empor und kroch zwischen die Heugarben. Unter dem Stroh verborgen, konnte er den Herzog nach Herzenslust beobachten. In seiner Unschuld wollte er diesen Drang, Schaden anzurichten, verstehen.
    Er sah, wie Korta die Finger auf seinen Herzogsring legte und mit seltsamem Blick den Grafen von Allenberg beobachtete. Loic schluckte mühsam seinen eigenen Speichel hinunter. Er war entsetzt. Mehr als einmal hatte er von seinem Aussichtspunkt aus bemerkt, dass diese schlichte Bewegung mit einem plötzlichen Angriff der Sarikeln einherging! Der junge Stallbursche wusste nicht, wie genau diese Macht wirkte, aber die zeitliche Übereinstimmung hatte sich schon zu oft wiederholt– besonders bei Ärzten, die gekommen waren, um Prinzessin Elisa zu behandeln! Loics Blick schweifte vom Gesicht des Herzogs zu dem jungen Grafen. Wie konnte dieser den Hütern der Burg entgehen? Der Knecht begann zu beten: Die Drei Feen durften einen solchen Mann doch nicht sterben lassen!
    Andin sah und hörte nichts. Wie Nis war er nur zu froh darüber, auf dem Heimweg zu sein. Die Wachen hatten keinen Blick auf sie verschwendet, und der junge Mann ignorierte sie ebenfalls. Er reiste noch vor der Rückkehr der Scylen ab, und auch bevor Korta sich ihm in den Weg stellen konnte. Es tat ihm leid, Prinzessin Eline nicht noch einmal getroffen zu haben. Der König hatte ihm gesagt, dass sie am Krankenbett ihrer Schwester wachte. Sie wollte ihm so sicher sein wahnwitziges Versprechen ins Gedächtnis rufen, Victoria eine Botschaft zu überbringen, bevor er das Land verließ.
    Andin bemerkte nicht einmal den Todesgestank, der aufs Neue um ihn herum aufwallte. Er sah nach vorne. Die schöne, malerische Landschaft, Etel dort unten, die Große Ebene und ihre Hügel, die Wälder und Flüsse … All das erwies sich als die Kulisse eines Traums, aus dem er abrupt und schmerzlich erwacht war.
    Er hatte die Nacht auf den Wehrgängen der Burg verbracht. Selbst Wind, Kälte und Müdigkeit war es nicht gelungen, ihn in seine Gemächer zurückzutreiben. Die Strafe, mit der die Drei Feen des Ostens ihn belegt hatten, machte ihn hilflos und trieb ihn in den Wahnsinn. Andin kannte sein Schicksal, aber er konnte sich nicht damit abfinden. Er war bereit, seine Krone, seinen Reichtum und seine Jugend hinzugeben, sich den schlimmsten Gefahren und monströsesten Geschöpfen zu stellen, ja, sogar zu sterben– für eine einzige Minute der Liebe. Eine einzige Minute in Victorias Armen. Einen einzigen erwiderten Kuss.
    Er hätte sicher sein geliebtes Wanderleben führen können, ohne auch nur einen Gedanken darauf zu verschwenden, eine Seelenverwandte zu finden. All seine Abenteuer und seine Entdeckungen hätten ihm seine Einsamkeit erst sehr spät bewusst werden lassen. Vielleicht wäre er auch überhaupt nicht in die Fremde gezogen. Aber er kannte die

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