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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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diese angeblich so mörderische Pflanze sich an ihn klammerte, machte ihm schlechte Laune. Sie verformte sich bei jedem Angriff seiner Finger und auch, wenn er den Dolch darunterzuschieben versuchte. Andin verfluchte die Pflanze, die ihre schöne, weiße Farbe beibehielt. Wie konnte es ihr nur gelingen, ein Gefühl von Liebe in seinem Herzen wahrzunehmen? Am Ende zog er es vor, nach vorne zu sehen, um diesen nutzlosen Kampf zu verdrängen, der wieder einmal seine Hilflosigkeit unterstrich.
    Die Furt der Fünf Flüsse, ein Hindernis, das er bisher umgangen hatte, dehnte sich wie eine Grenze vor ihm aus. Die Stute wollte schon aufs Neue einen Umweg darum machen, als ihr Herr die Zügel wieder in die Hand nahm.
    » Nein, meine Schöne. Mein Vater wird mir für jede Stunde, die ich zu spät komme, Vorwürfe machen, aber ich muss ein Versprechen halten, das ich einer Prinzessin gegeben habe. Der kürzeste Weg führt durch diese Furt.«
    Nis legte die Ohren an und schüttelte missmutig den Kopf.
    » Ich gebe ja zu, dass ich keine Lust auf Abenteuer habe, und ich hätte diesen Ort lieber vor meinem Besuch im Palast erforscht. Aber es ist helllichter Tag, du kleiner Angsthase, und die Furt ist eigentlich nur nachts gefährlich.«
    Widerwillig bewegte Nis sich auf den geheimnisvollen Ort zu. Es herrschte weder dichter noch leichter Nebel, der für die Abende in Leiland typisch war; stattdessen stieg im strahlenden Sonnenschein nur zarter Dunst auf. Es schien durchaus möglich, sich in dieses Labyrinth zu begeben und wieder daraus hervorzufinden.
    Fünf Flüsse strömten in einem gewaltigen See zusammen, der nur wenige Fuß tief war. Zahlreiche Steine ragten so aus der Wasseroberfläche hervor, dass sie reglos darauf zu treiben schienen, und zeichneten verschiedene, scheinbar gerade Wege nach, die sich im Tageslicht jedoch als gekrümmt erwiesen. Für die nächtliche Falle gab es eine einfache Erklärung: Wer hierher vordrang, verlief sich, wenn er sich im undurchsichtigen Nebel nicht von der Sonne oder vom Wald leiten lassen konnte, zwischen den identischen Kreuzungen, so dass die Wege kein Ende nahmen. Gewisse Tiere ließen im Anschluss daran sicher ihre Leichen verschwinden.
    Die Ruhe und die fehlenden Tiergeräusche weckten Andins Sinne. Angesichts der menschenleeren Landschaft wirkte er zwar gleichgültig, aber dennoch schweifte sein Blick aus Gewohnheit über die Wasserfläche. Irgendetwas verbarg sich in diesem trüben See. Eine Illusion? Etwas Wirkliches? Auf jeden Fall spürte er die Gegenwart irgendeines Wesens.
    Die Steine zeichneten einen Weg nach, der zu schwierig war, um ihn zu Pferde zu bewältigen. Da sie klein, rund und gewölbt waren, verliehen sie Nis’ Hufen nicht genügend Halt. Andin musste seine Stute durchs Wasser gehen lassen. Die Vorstellung war nicht gerade nach seinem Geschmack.
    Er stieg vom Pferd, um voranzugehen. Das Wasser war seltsam warm, roch aber nicht unangenehm. Doch nach jedem Schritt stiegen Gasbläschen auf, deren Ausdünstungen einem den Kopf benebelten. Die Klinge seines Schwerts diente Andin als Blindenstab. Er durchschnitt das schlammige Wasser, in dem braune und graue Algen trieben. Kleine, silbrige Aale huschten zwischen zwei Strudeln hindurch, als hätte der Eindringling sie aufgeweckt.
    Alles schien in einem Todesschlaf zu liegen und auf die Nacht zu warten. Letztendlich hatte Andin nicht viel von diesem Ort zu befürchten, und ein bisschen Anstrengung würde ihn kaum seine Herzensqualen vergessen lassen. Allerdings war die Quelle seines Unbehagens nicht weit entfernt: Sein Verstand hatte sich nur darauf versteift, sich die Gefahr als außergewöhnliches Tier auszumalen. Sie lauerte jedoch in der Gestalt der Männer, die einen gewissen Abstand hielten und ihn nicht aus den Augen ließen. Denn die Soldaten drangen ebenfalls in die Furt der Fünf Flüsse vor, geführt von Korta, der die Gegend genau kannte.
    Glücklicherweise stieg der Wasserspiegel nicht höher als Andins Stiefel. Der junge Mann verließ nach einer Stunde den seltsamen See, ohne nass geworden zu sein. Als er mechanisch einen Blick zurückwarf, hatte er den Eindruck, verschwommene Gestalten weit hinter sich wahrzunehmen. Aber ganz gleich, um wen es sich handelte, er hatte keine Zeit mehr, das Geheimnis dieses Orts zu ergründen. Deshalb nahm er wieder seinen Platz in Nis’ Sattel ein.
    Die Große Ebene erstreckte sich aufs Neue vor ihm, und das erste Dorf, das er in einigen hundert Schritt Entfernung ausmachen

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