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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Kacvinsky
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versuche es ja, Madeline.«
    Abwehrend schüttelte ich den Kopf. »Du versuchst es? Meinst du, indem du Mike benutzt, um mir einen Sender anzuheften? Musste er uns auch selbst verfolgen, oder hast du dazu die Polizei angeheuert?«
    Ein ironisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Das ist dir nicht entgangen, was? Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass du deine Meinung geändert hast und nicht nach Kanada durchgebrannt bist.« Sein Blick wurde wärmer und er holte tief Luft. »Es tut mir leid, aber du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst.«
    Ich musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht wütend zu protestieren. Meine Finger bohrten sich so fest in die Armlehnen, dass sie Dellen im Leder hinterließen.
    »Du kannst deiner Mutter dafür danken, dass du heute Abend überhaupt aus dem Haus durftest. Sie war es nämlich, die mich überredet hat. Was ist nun mit diesem Jungen, den du getroffen hast, Justin Solvi? Woher kennst du ihn?«
    Ich nahm an, dass er bereits sämtliche verfügbaren Daten und Akten durchgegangen war, um Justins Hintergrund zu checken.
    »Wir sind uns online bei einem Nachhilfekurs begegnet. Das ist doch kein großes Drama.«
    Sein Blick blieb skeptisch und sein Schweigen bedeutete, dass er weitere Erklärungen von mir erwartete.
    »Ich habe dieses Jahr eine Menge zusätzliche Literatur- und Schreibkurse genommen, weil das nicht gerade meine Stärke ist,wie du weißt. Dann hat Justin vorgeschlagen, zu einer Lerngruppe in der Stadt zu gehen. Mehr ist nicht passiert.«
    Während mein Vater mich von oben bis unten musterte, war ich zum ersten Mal froh, dass ich so farblos aussah. Man erkannte auf den ersten Blick, dass ich mich nicht angestrengt hatte, jemanden zu beeindrucken. Außerdem hatte ich die Wahrheit gesagt. Selbst wenn mein Vater jede Zeile unserer Chatgespräche gelesen hatte – und davon konnte ich wohl ausgehen –, dann war daraus nur zu erkennen, dass wir uns über Hausaufgaben ausgetauscht hatten. Ich musste Dad ja nicht auf die Nase binden, dass Justin inzwischen mehr für mich war als eine Online-Bekanntschaft, nämlich der atemberaubendste Mensch, der mir je begegnet war.
    Mein Vater lehnte sich vor und studierte mich genauestens.
    »Ich denke nicht, dass du ihn noch einmal treffen solltest«, sagte er in einem Tonfall, der jeden Widerspruch von vornherein ausschloss. »Er hat einen schlechten Einfluss auf dich.«
    Wütend starrte ich ihn an. »Hier geht es nur um eine Nachhilfestunde«, sagte ich. »Außerdem kannst du ganz beruhigt sein. Ich bezweifle sehr, dass ich jemals wieder von ihm hören werde.« Endlich entspannten sich seine steifen Schultern und er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Soweit ich sehen kann, sagst du diesmal die Wahrheit.«
    Ich warf ihm einen flehenden Blick zu. »Dad, so können wir nicht weitermachen. Du musst mir endlich verzeihen.«
    Er schüttelte den Kopf und starrte auf seine Hände.
    »Dafür braucht es Zeit«, sagte er und richtete den Blick wieder auf mich. »Du hast gegen das Gesetz verstoßen, Maddie. Du hast mich bestohlen und meine Computerdaten an eine radikale Gruppe von Digital-School-Gegnern verkauft.« Als müsse er mich erst daran erinnern, warum ich unter Arrest und auf Bewährung war.
    Ich schaute zur Decke und stöhnte. »Ich habe überhaupt nichtsverkauft. Sie haben mir Geld angeboten, aber ich wollte es nicht nehmen.«
    »Das Geld ist mir völlig egal. Was mir Sorgen macht, ist dein Charakter.«
    » Mein Charakter? Ist dir klar, in was du mich verwandelt hast?« Ich richtete mich auf und schaute ihm in die Augen. »Du hast aus meinem Leben ein Computerprogramm gemacht. Menschen sind keine Roboter; wir sind keine Maschinen, die du steuern kannst.«
    Er schüttelte den Kopf. »Geh auf dein Zimmer, Madeline.«
    So reagierte er immer. Wenn ich einmal den Mut fand, meine Meinung zu sagen, brachte er sie schnellstens wieder zum Verstummen.
    »Du rettest keine Leben, Dad. Wie denn auch, wenn niemand mehr wirklich lebt.«
    Er stand auf. »Das reicht jetzt. Ich habe gesagt, du sollst auf dein Zimmer gehen.«
    Ich sprang von meinem Stuhl auf und stampfte aus dem Büro. Lautstark marschierte ich die Treppe nach oben und brauchte all meine Selbstbeherrschung, um nicht mit der Tür zu knallen. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und stellte die Musikanlage, die in einiger Entfernung stand, mit einem Fingerzeig an. Der Sensor erkannte meinen Fingerabdruck, und ich scrollte die Musiktitel nach unten, bis ich die gewünschte

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