Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
freiwillig gemeldet …
Andererseits war er nie imstande gewesen, Jakob etwas abzuschlagen, der selbst nicht mehr der Jüngste war, auch wenn
man berücksichtigte, daß er durch das Labyrinth gegangen und
von ihm verändert worden war. Jacobs Stirnrunzeln vertiefte
sich noch. Er hatte sich nie als alten Mann gesehen, trotz allem,
was er durchgemacht hatte, also hatte er vermutet, daß Sturm
ähnlich dachte. Aber sie waren beide keine jungen Leute mehr,
verdammt! Ruby trat plötzlich aus dem Windschatten der Kapsel und starrte in den Orkan hinaus.
»Kopf hoch, Leute. Wir kriegen Gesellschaft.«
»Kannst du sie sehen?« erkundigte sich Jakob und trat neben
Ruby.
»Nein. Aber ich kann sie spüren. Sie kommen aus dieser
Richtung.«
Ohnesorg konzentrierte sich, doch er fühlte überhaupt nichts.
Das Labyrinth hatte ihnen allen verschiedene Fähigkeiten verliehen. Die ersten dunklen Gestalten schälten sich aus dem
Schnee, und dann zwang sich auch Sturm, nach vorn zu treten
und sich zu seinen Freunden zu gesellen. Es war eine Frage des
Stolzes.
Schließlich standen zehn Einheimische vor den drei Rebellen, alle in dicke Pelze gehüllt, die Gesichter hinter stilisierten
Tiermasken aus Leder und Metall verborgen, von denen Ohnesorg kein einziges erkannte. Nur, daß alle verdammt häßlich
aussahen. Einer der Männer trat vor, musterte die drei und zog
dann seine Maske ab. Ein grimmiges, bärtiges Gesicht kam
zum Vorschein. Es war ein verhärmtes, hartes Gesicht, von
mehreren langen, häßlichen Narben entstellt, das keine Rückschlüsse auf das Alter seines Besitzers zuließ. Die Augen in
diesem Gesicht waren dunkel und sehr, sehr kalt.
»Wo steckt der Rest von Euch?« sagte der Mann rauh und
blickte Ruby an.
»Wir sind alle«, erwiderte Ohnesorg gelassen. »Ihr legt uns
die Situation vor Ort dar, und wenn Ihr uns überzeugen könnt,
dann werden wir mit dem Untergrund in Verbindung treten,
und man wird Euch Freiwillige, Waffen und Nachschub senden. Versteht mich recht – eine Menge Leute bitten uns um
Hilfe, und unsere Ressourcen sind beschränkt. Wir müssen
sicherstellen, daß sie dorthin gehen, wo sie am dringendsten
benötigt werden. Mein Name ist Jakob Ohnesorg. Dies hier ist
Ruby Reise, und das ist Alexander Sturm. Macht besser einen
Bogen um sie, die beiden sind bissig. Mit wem habe ich die
Ehre?«
»Ihr seid Jakob Ohnesorg? « fragte der Einheimische ungläubig. »Ich dachte …«
»Ja«, unterbrach Ohnesorg bedauernd. »Das denken die meisten. Versucht einfach, mein Alter als Erfahrung zu betrachten.
Gibt es vielleicht einen anderen Ort, an dem wir unsere Konversation fortsetzen könnten? Irgendeinen Unterschlupf, wo die
Temperaturen ein wenig über dem absoluten Nullpunkt liegen?«
»Selbstverständlich. Mein Name ist Langer John. Ich habe
hier das Sagen. Folgt mir.«
Der Mann zog die Maske wieder vors Gesicht, wandte sich
um und stapfte ohne einen weiteren Blick nach hinten los. Die
anderen schlossen sich genauso schweigsam an, wie sie gekommen waren. Ohnesorg packte Sturms Arm und zog ihn
hinterher. Ruby hakte sich auf der anderen Seite bei Alexander
ein. Die drei stolperten durch den Blizzard und beeilten sich
nach Kräften, den Langen John und seine Männer einzuholen.
Die Rettungskapsel verschwand rasch hinter einer Wand aus
Schnee, und bald hatten die Neuankömmlinge jede Orientierung verloren. Wohin sie auch blickten, überall nur Schnee,
Schnee und nochmals Schnee. Und die dunklen Gestalten, die
vor ihnen her trotteten. Die Zeit verging, und die bittere Kälte
des noch immer an Wucht zunehmenden Windes schnitt wie
mit Messern an ihren Gliedern. Dann verschwanden die dunklen Gestalten plötzlich vor ihren Augen, eine nach der anderen.
Der letzte der Einheimischen wandte sich um und winkte sie
heran. Er schob seine Maske zur Seite, und das Gesicht des
Langen John kam erneut zum Vorschein.
»Wir sind da. Willkommen im Vorhof der Hölle.«
Der Lange John deutete nach unten, trat einen Schritt vor und
stieg in einen Spalt im Schnee hinunter, den Ohnesorg in dem
heftigen Schneegestöber kaum sehen konnte. Jakob folgte ihm
vorsichtig und fand sich unvermittelt am Rand eines Grabens,
vielleicht zwei Meter breit und tiefer, als er von seiner Position
aus sehen konnte. Dann erspähte er Stufen, die auf dieser Seite
der Wand nach unten führten, und er folgte dem Langen John
nach unten. Sturm kam als nächster, langsam und vorsichtig,
und Ruby bildete den Schluß. Der

Weitere Kostenlose Bücher