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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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waren. Aber irgendwie wurden die
Schulden mit jeder Generation immer mehr statt weniger.
Die ursprüngliche Gesellschaft ging bankrott. Andere kamen
und übernahmen die Anlagen. Auch sie betrachteten den Planeten als nichts weiter als ein gutes Geschäft, während sie ihn
ausbeuteten. Gesellschaften kamen und gingen, aber wir blieben. Wir mußten bleiben. Man hatte unsere Vorfahren genetisch verändert, damit sie auf dieser Welt überleben konnten.
Terraformieren allein hätte nicht ausgereicht. Wenn Ihr lange
genug hier bleibt, wird der Planet Euch nach und nach töten.
Und wir können diese Welt nicht verlassen, ohne daß unsere
Körperchemie grundlegend verändert wird …, was man uns
immer verweigert hat. Offiziell, weil es zu teuer ist. Aber wo
sonst würde man so viele nützliche gefangene Arbeiter finden?
Jede neue Gesellschaft war schlimmer als die vorhergehende.
Und sie alle ließen ihre giftigen Hinterlassenschaften zurück.
Zerstörten das Land. Die gesamte Oberfläche verschwand nach
und nach unter den Ruinen stillgelegter Fabriken und anderem
technischen Müll. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Die
Feldglöcks waren eine Clique von Bastarden, aber die Wolfs
sind noch schlimmer. Sie geben einen verdammten Dreck auf
diesen Planeten. Sie interessieren sich für nichts anderes als
ihre kostbare Fabrik. Den ganzen Rest lassen sie verkommen
und verrotten. Wir haben eine Welt geerbt, die von kilometerlangen verlassenen Produktionsstraßen, stillgelegten Bauhöfen
und stillgelegten Erzgruben übersät ist. Die Wolfs haben den
Planeten genau wie die Feldglöcks nur aus diesem einen Grund
ausgewählt: weil hier so ein schreckliches Chaos herrscht. Sie
können machen, was sie wollen, und niemand schert sich einen
Dreck darum. Wer soll sich schon auf einer Welt wie Technos
III um Dinge wie Umweltverschmutzung Gedanken machen? Technos III ist so gründlich verseucht, daß nur Menschen wie
wir, die hier geboren und an die Bedingungen genetisch angepaßt wurden, überleben können. Und wir sind für niemanden
wichtig. Niemand schert sich um uns. Am Anfang waren wir
nur lästig. Ein Ärgernis. Und jetzt sind wir rebellische Terroristen. Das Leben dieser Welt wurde in den Untergrund getrieben. Wir überleben, aber nur, weil wir zusammenhalten. Wir
ernähren uns von der verbliebenen Flora und Fauna, und sie
ernährt sich von uns, wenn wir nicht aufpassen oder zu langsam sind. Aber allmählich läuft uns die Zeit davon.
Wenn die Wolfs ihre Fabrik erst einmal fertiggestellt und in
Betrieb genommen haben, dann können sie sich ganze Armeen
von Söldnern leisten, um uns zurückzudrängen und noch mehr
Fabriken zu errichten. Und wenn sie erst so weit gekommen
sind, dann machen sie nicht eher halt, bis wir ausgerottet sind.
Wir müssen verhindern, daß diese Fabrik den Betrieb aufnimmt. Es ist unsere einzige Hoffnung.«
»Klingt jedenfalls logisch«, sagte Ohnesorg rasch. »Dieses
Vorgehen ist heutzutage zu einer bedauerlichen Gewohnheit im
gesamten Imperium geworden, obwohl dieser Fall vielleicht
ein wenig extremer ist als die meisten. Erzählt mir etwas über
das Wetter. Nach meinen Informationen soll es recht ungewöhnlich sein.«
»So kann man es auch nennen«, sagte der Lange John. »Seit
die Kyberratten vor inzwischen mehr als zweihundert Jahren
die Wettersatelliten manipuliert haben, dauern die Jahreszeiten
exakt zwei Tage. Die verschiedenen Besitzer von Technos III versuchen seit Jahrzehnten, die Satelliten zu reparieren, aber
bisher hatten sie kein Glück. Der größte Teil des eingeborenen
Lebens konnte sich nicht anpassen und ist ausgestorben. Das
wenige, das überlebte, ist extrem hart und nicht weniger exzentrisch. Im Winter fällt alles mit einer Spur von Vernunft in
Tiefschlaf. Im Frühling wacht alles mit explosiver Energie auf
und pflanzt sich fort, Leben, Aufzucht und Revierkämpfe finden im Sommer statt. Im Herbst schließlich fressen sich alle
rund und bauen Nester tief unter der Oberfläche, wo sie vor
den Eisstürmen und Orkanen des Winters sicher sind. Im Winter fällt alles in Schlaf, und im nächsten Frühjahr beginnt der
Kreislauf wieder von vorn. Das Leben hier hat keine Chance,
wenn es nicht anpassungsfähig ist. Und es hat seit Jahrhunderten Übung darin.
Das ist Technos III , auf einen Nenner gebracht. Der perfekte
Urlaubsort. Bringt die Kinder mit. Natürlich kümmert sich der
Krieg einen Dreck um derlei Nebensächlichkeiten wie die

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