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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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zusammengesunken auf
seiner Liege und dachte nicht zum ersten Mal, daß er langsam
ein wenig zu alt für diese Dinge wurde. Ruby Reise wischte
sich mit der Hand über die blutige Nase und lachte glücklich.
    »Das war großartig. Noch mal!«
»Nein, lieber nicht«, stöhnte Sturm, die Augen noch immer
geschlossen. »Ich hatte schon mehr Spaß vor einem Erschießungskommando. Ich schlage vor, das nächste Mal benutzen
wir eine Kapsel, bei der das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist. O Gott, ich fühle mich entsetzlich. Kann mir jemand sagen, ob wir sicher gelandet sind? Ich werde mich keinen Zentimeter vom Fleck rühren, bis ich nicht weiß, daß der
Sturz zu Ende ist. Und ich will es schriftlich. Mit Zeugen.«
    »Halt die Klappe, Alex«, sagte Ohnesorg leichthin, »wir sind
heil gelandet, und das ist alles, was ich von einer Landung erwarte. Und die Landung war gar nicht so schlecht für eine Rettungskapsel, die unbenutzt und ohne Wartung seit Jahrzehnten
in einem Hadenmann-Schiff herumgestanden hat, oder?«
    »Hört, hört!« entgegnete Sturm. »Ich wußte doch, daß ich einen triftigen Grund hatte, mich aus dem Rebellengeschäft zurückzuziehen.«
    »Du sollst die Klappe halten, Alex!« wiederholte Ohnesorg.
»Ruby, die Sensoren sind allesamt ausgefallen. Öffne doch
bitte die Schleuse, und sieh nach, was uns draußen erwartet.«
    Ruby schnallte sich los, salutierte zackig vor Ohnesorg und
stapfte über den schiefen Boden zu der einzigen Schleuse. Ohnesorg befreite sich langsam aus seinen Gurten und zuckte
mehrmals zusammen, als alte und neue Prellungen sich meldeten. Dann ging er zu Sturm, um seinen Freund davon zu überzeugen, daß er jetzt die Augen öffnen konnte. Ruby brach die
Versiegelung der Schleuse und stieß die Tür nach draußen. Das
Metall widerstand ihren Bemühungen für einige Sekunden,
bevor es nachgab. Ein Schwall eisiger Luft und wirbelnden
Schnees fuhr in die Kammer, zusammen mit ausreichend Licht,
um die düstere Notbeleuchtung noch düsterer wirken zu lassen.
Sturm öffnete endlich die Augen.
    »Oh, wunderbar«, sagte er. »Wir sind mitten in einer Geburtstagstorte gelandet.«
»Halt die Klappe, Alex. Ruby, wie sieht’s draußen aus?«
»Kalt«, erwiderte Ruby fröhlich. »Und es schneit heftig genug, um eine ganze Armee von Schneemännern zu bauen. Was
ich persönlich gar nicht einmal so schlecht fände. Nirgendwo
ein Anzeichen von einem Empfangskomitee.«
Ohnesorg legte die Stirn in Falten. »Nach den wenigen noch
funktionierenden Instrumenten zu urteilen, sind wir an der richtigen Stelle gelandet, mehr oder weniger jedenfalls. Zweifellos
werden unsere Kontaktleute bald hier sein. Sie müssen unsere
Landung gesehen haben. Beeilung, Alex, schwing das Tanzbein. Wir haben eine Revolution zu organisieren.«
»Mir hat die Arbeit vor Ort nie sonderlich gefallen«, murrte
Sturm und bewegte sich ächzend in Richtung Schleuse. »Verdeckte Operationen sind eine Angelegenheit für jüngere Leute.
Üblicherweise jüngere Leute, die man nicht zu sehr vermißt,
wenn sie auffliegen.«
»Heul nicht gleich los«, sagte Ohnesorg und schob Sturm
halb durch die Schleuse. »Man könnte glatt meinen, du wärst
nicht glücklich darüber, hier zu sein und für Frieden und Freiheit zu kämpfen.«
»Damit hätte man verdammt recht«, erwiderte Sturm und
verstummte, als die Kälte ihn mit voller Wucht traf.
Die drei Rebellen suchten im Windschatten der Rettungskapsel Zuflucht vor dem Orkan. Der Boden verschwand bereits
unter einer dicken Schneeschicht, und der Sturm wurde von
Minute zu Minute stärker. Sie drehten die Heizelemente ihrer
Anzüge auf maximale Leistung und drängten sich eng aneinander. Die Kälte war bitter genug, um ihnen die Luft zu rauben.
Ihr Atem kondensierte schwer vor ihren Gesichtern. Es schneite so heftig, daß der Himmel nicht mehr zu sehen war. Angeblich war hier erst Mittag, doch es gab kaum genug Licht, um
die Hand vor Augen zu sehen. Ohne sorg spürte, wie Sturm
neben ihm vor Kälte zitterte, und er begann sich Sorgen zu
machen. Sturms alte Knochen würden diese Temperaturen
nicht lange aushalten. Ohnesorg machte das Klima nicht so
sehr zu schaffen, aber schließlich war er auch im Labyrinth des
Wahnsinns gewesen.
»Unterbrich mich, wenn ich etwas Dummes sage«, begann
Sturm, »aber warum können wir nicht im Innern der Kapsel
warten? Es ist viel wärmer als hier.«
»Die Maschinen der Kapsel sind ausgebrannt«, erwiderte
Ohnesorg. »Die

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