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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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würde Rina sich soweit erholt haben, daß sie Hannah allein versorgen konnte. Nur ihrer Mutter wollte sie gestatten, täglich zu kommen, um ihr zur Hand zu gehen. Die Entscheidung, Nora zu entlassen, hatte zur Folge, daß Rina sich tatsächlich schonte. Sie wußte schließlich, daß der paradiesische Zustand nicht mehr lange währte.
    Gegen halb eins rief Decker im Revier an. Mike Hollander hatte die neuesten Informationen für ihn bereit. Sondra Roberts besaß eine VisaCard und eine MasterCard. Unter den letzten Abbuchungen fand sich auch eine Rechnung über fünfundzwanzig Dollar bei einem Bekleidungsgeschäft und eine Benzinrechnung über zehn Dollar an einer Tankstelle in Nord-Hollywood. Getankt hatte sie am Vortag um 2:52 morgens. Die vorletzte Benzinrechnung lag eine Woche zurück, belief sich ebenfalls auf zehn Dollar und stammte von einer Tankstelle in Tujunga.
    »Benzin im Wert von zehn Dollar reicht aus, um ein Auto in Brand zu stecken«, sagte Decker zu Hollander.
    »Vermutlich. Aber wenn sie schon so schlau war, den Wagen anzuzünden, dann hat sie vermutlich das nötige Benzin bar bezahlt, um keine Spuren zu hinterlassen.«
    »Richtig. Fahren Sie trotzdem zu den Tankstellen. Vielleicht erinnert sich jemand an sie. Unterhalten Sie sich vor allem mit dem jüngeren männlichen Personal. Vielleicht ist denen was im Gedächtnis geblieben.«
    »Mal sehen, was dabei rauskommt. Allerdings hätte Tandy Roberts genauso gut Benzin aus ihrem Tank abzapfen können, Rabbi. Vielleicht mußte sie deshalb gestern nachtanken.«
    Decker dachte nach. »Tja, möglich. Aber dazu braucht man starke Nerven.«
    »Wer einen Mord begeht und einen Säugling entführt, ohne brauchbare Spuren zu hinterlassen, muß schon eiskalt und berechnend sein«, bemerkte Hollander. »Ich habe den Nachmittag frei … steht eigentlich nur Papierkram an. Soll ich sie beschatten?«
    »Marge ist an ihr dran. Sie ist vermutlich für eine Abwechslung dankbar.«
    »Ich rufe sie an.«
    »Sind die Zahnarztunterlagen von Lily Booker schon gekommen?« wollte Decker wissen.
    »Nein. Soll ich die Eltern noch mal anrufen?«
    »Nein. Früher oder später machen sie sich schon Gedanken.
    Sie wollen es einfach noch nicht wahrhaben. Geben wir ihnen einen Tag Zeit.«
    »Eltern sein ist kein Zuckerschlecken, was?« Hollander verstummte. »Oh, ’tschuldigung.«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen«, sagte Decker. »Sie haben ja recht.«
    »Und was machen Sie jetzt, Rabbi?«
    »Ich besuche Lita Bellson. Ich weiß im Augenblick auch noch nicht, wo das alles hinführt. Marie ist unsere einzige Verbindung zu dem entführten Säugling. Aber nach allem, was wir bisher wissen, könnten Marie und das Baby längst tot sein.«
    »Wie paßt diese Roberts eigentlich ins Bild?«
    »Sie ist das Bindeglied zu Marie«, antwortete Decker. »Wenn wir schon dabei sind – haben Sie Paula Delfern erreicht?«
    »Ja. Sie hat auch nichts von Marie gehört. Wir haben sie überprüft. Ihre Aussagen stimmen. In der Nacht der Entführung hatte sie Nachtdienst im St. Joe’s Hospital. Ihre Zulassung als Krankenschwester ist in Ordnung. Keine Vorstrafen. Soll ich an ihr dranbleiben? Immerhin ist sie eine Freundin von Marie.«
    »Sie meinen, wir sollten sie beschatten? Nein, dafür haben wir nichts in der Hand. Wir halten telefonisch Kontakt. Tandy ist der Joker in dieser Geschichte. Ich muß herausbekommen, was es mit ihrer Zulassung auf sich hat. Und ob das überhaupt etwas mit Marie zu tun hat.«
    Decker fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Wie läuft die Suchaktion? Wie viele Leute haben wir noch draußen?«
    »Die Hälfte der ursprünglichen Truppe. Und das sind viele.«
    »Aber für wie lange?«
    »Sie kennen die Situation, Rabbi.«
    Decker fluchte unterdrückt. Der Fall begann brenzlig zu werden. »Ich habe einen anderen Anrufer in der Leitung, Mike. Ich ruf Sie später wieder an.«
    »Auf bessere Zeiten«, sagte Hollander.
    Decker legte auf und nahm den zweiten Anruf an. Es war Marge.
    »Ich habe gerade einen Anruf vom Prüfungskomitee für Krankenschwestern gekriegt, Pete. Die Lizenz, die Tandy benutzt, ist nicht ihre eigene. Die Nummer, die sie angibt, gehört einem Lawrence McKay, alias Leek. Der Typ aus dem Golden-Valley-Altenheim.«
    »Tandy benutzt Leeks Zulassungsnummer?«
    »Sieht so aus.«
    »Wie geht denn das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Überprüfen diese Agenturen denn so was nicht?«
    »Ist vermutlich sogar Vorschrift. Aber du weißt, wie das in der Praxis aussieht.«
    »Weiß

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