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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Leek, daß sie unter seiner Zulassungsnummer arbeitet?«
    »Frag mich nicht.«
    »Und welche Nummer benutzt Leek?«
    »Sollte sich mal einer mit dem Herrn unterhalten«, schlug Marge vor. »Pete, ich sitze immer noch auf dem Parkplatz von Silver’s fest und beobachte den schwarzen Audi. Ich schlage vor, du machst einen Ausflug zum Golden-Valley-Seniorenheim. Und zwar bald.«
    »Ich fahre sofort los. Ich habe mit Hollander gesprochen. Er kann dich für ein paar Stunden ablösen. Wie wär’s, wenn wir uns bei mir zu Hause treffen? Sagen wir so gegen halb drei?«
    »Warum nicht im Revier?«
    »Ich möchte nach Rina und dem Baby sehen.«
    »Oh, ganz der stolze Papa, was?«
    »Eher der neurotische Papa.«
     
    Marge hatte das Alten- und Pflegeheim Golden Valley als eine Luxusausführung der herkömmlichen Institutionen beschrieben. Decker konnte ihr nur zustimmen. Alles war hell und sauber, und die Belegschaft machte einen professionellen Eindruck. Ob das mehr als nur Fassade war, ließ sich in der kurzen Zeit nicht feststellen. Lawrence McKay zum Beispiel arbeitete hier, und McKay war offenbar ein Mann, der etwas zu verbergen hatte. Er hatte zwar keine Vorstrafen, aber das bedeutete gar nichts. Alle Kriminellen haben eine weiße Weste, bis sie zum erstenmal gefaßt werden.
    McKay machte noch Mittagspause, als Decker ankam. Er wurde in einer Viertelstunde zurückerwartet. Decker beschloß, die Zeit für ein Schwätzchen mit Lita Bellson zu nutzen.
    Lita saß im Glashaus. Die Jalousien waren heruntergelassen. Die Rückenlehne ihres Rollstuhls war zurückgelegt, die Fußstütze hochgeklappt. Sie schien zu schlafen. Decker zog einen Stuhl zu ihr heran. Kurz darauf tauchte eine Schwester auf und bot ihm eine Tasse Kaffee an. Decker trank den ersten Schluck, als der Duft die schlafende Schöne zu wecken schien.
    »Kaffee?« murmelte Lita. »Hat jemand Kaffee gekocht?« Sie schlug die Augen auf. Ein paar erstaunlich grüne Augen mit braunen Einsprenkelungen sahen Decker an. »Wer sind Sie? Und was noch wichtiger ist: Woher haben Sie den Kaffee?«
    »Ich bin Sergeant Decker. Den Kaffee hat mir die Schwester gebracht.«
    »Kann ich einen haben?«
    Schwester Tonya schnalzte mit der Zunge. »Kommt nicht in Frage, Lita. Der Arzt hat’s verboten. Kaffee ist nicht gut für dein Herz und den Magen.«
    »Schätzchen, meinem Magen geht’s ausgezeichnet, aber daran bist du nicht schuld.«
    »Nehmen Sie den Kaffee einfach wieder mit. Scheint nur Probleme zu machen«, sagte Decker zur Schwester.
    »Was macht bei dieser Lady keine Probleme?« Tonya nahm die Tasse Kaffee und ging.
    »Biest!« murmelte Lita und sah der jungen Schwesternach. »Und wer sagten Sie, sind Sie?«
    »Sergeant Decker von der Kripo Los Angeles. Meine Kollegin, Detective Dunn, ist gestern bei Ihnen gewesen. Sie hat Ihnen Fragen über Marie gestellt.«
    Litas Miene blieb ausdruckslos. »Hab Marie schon ’ne Weile nicht mehr gesehen. Wo ist sie?«
    Decker sah sie prüfend an. »Wissen Sie nicht mehr, was Detective Dunn Ihnen gesagt hat? Erinnern Sie sich nicht an das Gespräch?«
    »So lala.«
    »Woran erinnern Sie sich?«
    Lita schwieg. Decker drängte sie nicht. »Haben Sie eine Ahnung, wo Marie sein könnte, Lita?«
    »Nee.«
    »Hatte Marie vielleicht irgendeinen besonderen Ort, an den sie sich zurückgezogen hat, wenn sie allein sein wollte?«
    »Marie lebte allein. Sehen Sie in ihrer Wohnung nach.«
    »Haben wir getan. Dort ist sie nicht.«
    Lita runzelte die Stirn. »Komisch, daß sie einfach so verschwindet. Aus Marie ist die Zuverlässigkeit in Person geworden. Ganz wie mein erster Mann Henry. Dabei ist Marie nicht mal seine Tochter. Komisch, wie das Leben so spielt. Marie ist Krankenschwester geworden. Sie behauptet, Jesus habe ihr befohlen, Krankenschwester zu werden.«
    »Hat Marie oft mit Jesus gesprochen?«
    »Sie meinen, ob sie verrückt ist? O nein! Ist sie ganz und gar nicht. Aber was ihren Glauben betrifft, neigt sie etwas zur Übertreibung.«
    Die alte Dame schwieg einen Moment.
    »Zuerst waren Drogen der Gott, dann waren die Gurus Gott. Schließlich ist sie bei Jesus gelandet. Besser er als der Teufel. Sie haben Marie also nicht gefunden, was?«
    Die alte Dame wirkte besorgt.
    »Hat sie das schon mal getan? Ich meine, daß sie sang- und klanglos verschwunden ist?« fragte Decker.
    »Nicht daß ich mich erinnern könnte.« Lita rülpste. »Aber mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste. Jedenfalls behaupten sie das hier.«
    »Lita, könnte Marie zum

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