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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wie mit einem Hammer.« Er erschauerte. »Ich habe mehr Tote gesehen, als mir lieb sein kann. Aber keiner war so zugerichtet.«
    »Sah es denn in der Besenkammer nicht auch verheerend aus?« wollte Decker wissen.
    »Nein … also, daran erinnere ich mich nicht. Vielleicht hatten sie saubergemacht, vor meiner Ankunft.«
    »Haben Sie eine Idee, wer die Tote so zugerichtet hatte?« fragte Decker.
    »Marie hat gesagt …« McKay schluckte. »Marie Bellson hat behauptet, daß sie es gewesen sei. Also nehme ich an, daß Marie ihr die Prügel verpaßt hatte.«
    »Hat sie gesagt, daß sie die Frau erschlagen hat?« bohrte Decker weiter.
    »Nicht ausdrücklich. Nur, daß sie das alles getan habe.«
    »Wer, glauben Sie, ist es gewesen?« erkundigte sich Marge.
    »Was er denkt, ist irrelevant«, warf Beltram ein.
    »Beltram, das ist keine Gerichtsverhandlung, nur eine Vernehmung.«
    »Keine Ahnung, ob Marie die Kraft hätte«, brach es aus McKay heraus. »Aber Tandy hätte sie gehabt. Sie ist eine starke Frau.«
    »Wie haben Sie die Leiche zum Wagen gebracht?« fragte Decker.
    »Auf einer fahrbaren Liege. Eigentlich hat uns gar niemand gesehen. Um diese Stunde ist es in Krankenhäusern wie ausgestorben. Und auf Leute in Schwesterntracht oder Pflegeruniform achtet sowieso keiner.«
    Decker konnte das nur bestätigen. »Und wohin haben Sie die Tote verfrachtet? Auf den Rücksitz? Den Beifahrersitz?«
    »Zuerst haben wir’s im Kofferraum versucht. Aber das ging nicht, weil die Leichenstarre schon eingetreten war. Also haben wir die Tote auf den Boden vor dem Rücksitz gelegt.«
    Das entsprach den Spuren, die sie gefunden hatten. Decker hatte Maries Collegering auf dem Rücksitz gefunden. Vermutlich hatte sie ihn verloren, als sie die Leiche dorthin bugsiert hatten. »Und wann hat das alles stattgefunden?«
    »Keine Ahnung.« McKay schloß die Augen. »Es war vielleicht ein oder zwei Uhr morgens.«
    »Leek«, begann Decker erneut. »Woher wollen Sie wissen, daß das Tatwerkzeug ein Hammer gewesen ist?«
    »Marie hat mir einen Hammer gegeben. Ich sollte ihn verschwinden lassen.«
    »Haben Sie das getan?«
    »Ja. Ich hab ihn weggeworfen.«
    »Wo?«
    »Irgendwo in der Schlucht.«
    »In welcher Schlucht?« fragte Marge.
    »Angeles Crest.« Er räusperte sich. »Ganz in der Nähe … dort wo ich den Wagen hinuntergestoßen habe.«
    »Wie sind Sie überhaupt auf den Ort gekommen?« wollte Decker wissen.
    »Es …« McKay lachte auf. »Es war das einsame Fleckchen, wo Tandy und ich immer gezeltet haben, wenn uns der Sinn danach stand. Tandy hat das geliebt.« Er hielt inne. »Ich hatte nichts dagegen. Es war weniger auffällig, als das Wochenende bei mir zu verbringen. Ich wollte nie gern mit ihr gesehen werden.«
    Decker verzog keine Miene. »Wo war Sondra Roberts, während Sie mit Marie Bellson die Leiche in Maries Wagen verfrachtet haben?«
    »Ich hab doch schon gesagt, daß Tandy verschwunden war, als ich gekommen bin. Den Säugling hab ich nie gesehen. Und Tandy auch nicht. Von der Entführung hab ich erst am nächsten Morgen aus dem Fernsehen erfahren. Noch am selben Tag hab ich mit Tandy im Sportstudio geredet, hab sie gefragt, was, zum Teufel, los war. Mit einer Entführung wollte ich nichts zu tun haben.«
    Decker nickte aufmunternd.
    »Tandy hat gesagt, sie wisse nichts von einem Baby.« McKay schüttelte den Kopf. »Sie tat so, als habe sie mich nie angerufen. Als sei sie in der Nacht nicht einmal im Krankenhaus gewesen. Keine Ahnung, wer das Kind mitgenommen hat. Ich weiß nur, daß Marie meinen Wagen gefahren hat. Sie ist mir rauf zur Felskante gefolgt, wo wir die Leiche loswerden wollten.«
    »Dann haben Sie Maries Wagen gefahren?« fragte Marge.
    »Ja. Und Marie meinen. Sie wollte das so. Sie wußte, daß ich sie mit einer Leiche im Auto nicht im Stich lassen konnte. Und recht hatte sie. Sie ist mir rauf aufs Plateau gefolgt. Was Tandy gemacht hat, weiß ich nicht. Das schwöre ich. In den Nachrichten hieß es, das Baby sei bei ihren Eltern gefunden worden. Ist doch logisch, daß Tandy es dorthin gebracht haben muß. Aber wissen … wissen tu ich’s nicht.«
    Decker dachte nach. Was hatte er gegen Tandy in der Hand? Bisher konnte er sie vermutlich wegen Beihilfe anklagen. Damit müßte er Erfolg haben. Aber solange Marie verschwunden war, konnte er ihr weder einen Mord noch die Entführung anhängen. Er hatte auch keine Beweise, daß Marie es getan hatte. Und vielleicht war sie die Täterin.
    »Also, Sie und Marie sind

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