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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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keine Rückzahlung, keine Wiedergutmachung durch Dienstleistungen in der Sozialhilfe …«
    »Einstellung des Verfahrens und Bewährung«, bot Pomerantz an. »Ein Jahr muß in einem Gefängnis auf dem Land abgesessen werden, falls McKay zweifelsfrei nur als Komplize eingestuft wird. Denn wenn’s Mord ist, gibt’s keine Vergünstigungen.«
    »Keine Anklage, Kurt«, beharrte Beltram.
    Das Feilschen ging noch eine Weile weiter. Schließlich einigte man sich auf die Aussetzung des Verfahrens bei einer Bewährungsstrafe. »Keine Gefängnisstrafe. Mit Unterschlagung können wir ihn jederzeit auf zwei, vielleicht drei Jahre auf Bewährung festnageln. Ganz zu schweigen von zahllosen Stunden Sozialdienst und der Rückzahlung der unterschlagenen Summe an das Seniorenheim. Sagen Sie Ihrem Mandanten, was wir zu bieten haben, Beltram.«
    Beltram tippte mit der Fußspitze auf den Boden. »Ich glaube, darauf läßt er sich ein.«
    36
    »Wo ist die Kamera?« Leek McKay sah sich im Vernehmungszimmer um. »Ich sehe keine Kamera.«
    »Hinter dem Spiegel«, sagte Marge.
    »Warum werde ich gefilmt?«
    »Nicht Sie, die Vernehmung wird gefilmt«, klärte Decker ihn auf. »Ist zu unser aller Schutz.«
    »Ich sehe miserabel aus.«
    Damit hatte er recht. Leek sah aus, als habe jemand die Luft aus ihm rausgelassen. Sein Gesicht war bleich, das Haar, obwohl frisch gewaschen, wirr und glanzlos, und seine Hände zitterten.
    »Ich hätte auch eine Rasur nötig«, sagte Decker. »Machen Sie sich nichts draus.«
    »Sagen Sie dem Typ hinter der Kamera, er soll mich von links nehmen. Das ist meine Schokoladenseite.«
    Decker schwieg. Er wußte nicht recht, ob McKay das ernst meinte. Dann sagte er seinen üblichen Spruch in das Tonband, mit dem er Ort, Zeit, Personen und Zweck der Vernehmung festhielt. Sechs Personen hatten sich in dem Raum versammelt, der gerade für zwei Leute ausreichend Luft bot. Decker wandte sich an Leek. »Möchten Sie was zu essen oder zu trinken, bevor wir anfangen?«
    »Ein Glas Wasser wäre nett.«
    Marge stellte einen Pappbecher Wasser vor ihn auf den Tisch. McKay leerte ihn in einem Zug. Dann bedachte er Marge mit einem Lächeln und einem treuen Hundeblick. Sie wußte, daß er in ihr eine Verbündete suchte. Vermutlich versuchte er an das weiche Herz einer Frau zu appellieren. Er hatte keine Ahnung, was für ein harter, zäher Brocken sie sein konnte.
    »Mr. McKay«, begann Decker. »Wir haben von der Telefonfirma eine Liste der Anrufe auf Ihrem Telefonanschluß.« Er nannte Zeitpunkt und Datum des betreffenden Anrufs. »Erinnern Sie sich, diesen Anruf bekommen zu haben?«
    »Ja.«
    »Er dauerte fünf Minuten und vierzehn Sekunden.«
    »Kann sein.«
    »Wer hat Sie angerufen, Leek?«
    »Tandy Roberts.«
    »Ist das dieselbe Person wie Sondra Roberts?«
    »Ja. Tandy ist ihr Kosename.« Er spielte mit dem Pappbecher.
    »Hat sich die Anruferin als Tandy Roberts zu erkennen gegeben?« fragte Decker.
    »Sie hat sich mit Tandy gemeldet. Aber das wäre nicht nötig gewesen. Ich kenne ihre Stimme.«
    »Und was hat Miß Roberts im Lauf des Gesprächs zu Ihnen gesagt?«
    »Ich kann mich nicht an jedes Wort erinnern. Sie hat mich aus dem Tiefschlaf geholt.«
    »Dann sagen Sie’s uns nach bestem Wissen und Gewissen«, drängte Marge.
    »Also, das ging ungefähr so. ›Leek, Tandy hier. Du mußt sofort herkommen.‹ Ich hab sie gefragt, wo sie sei. Sie antwortete, im Sun Valley Hospital. Dann wollte ich wissen, was sie von mir wollte. Sie klang sehr aufgeregt und weigerte sich zu antworten. Sie hat schwer geatmet, nach Luft geschnappt. Dann kam Marie an den Apparat.«
    »Können Sie Marie fürs Protokoll identifizieren?« unterbrach Decker.
    »Marie Bellson. Sie sagte, sie könne am Telefon nicht reden. Ich solle mich mit ihnen im Krankenhaus treffen, vor dem Zimmer vierhundertnochwas. Das ist ein Zimmer gegenüber einem Raum des Reinigungsdienstes.«
    »Das ist Zimmer vierhundertsechzehn«, sagte Decker. »Haben Tandy oder Marie am Telefon sonst noch etwas gesagt?«
    McKay flüsterte mit seinem Anwalt. Dann sagte er laut: »Tandy hat gesagt, es gäbe Probleme, sie bräuchten Hilfe. Ich dachte, daß sie vielleicht ihre Brieftasche oder die Schlüssel verloren habe und nicht nach Hause könne.«
    Beltram nickte.
    Decker verdrehte die Augen. »Tandy hat die Probleme also nicht näher definiert?«
    »Nein, Sir. Hat sie nicht.«
    »Marie? Hatte die eine Erklärung parat?«
    »Nein.«
    »Und Sie sind den beiden zu Hilfe geeilt?«
    »Ja,

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