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Die reinen Herzens sind

Die reinen Herzens sind

Titel: Die reinen Herzens sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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noch immer keine Spur von Marie. Tandy ist in Donnas Obhut und vorerst für uns tabu. Ich habe nichts in der Hand. Vielleicht sollte ich endlich mal Beweise auftun.«
     
    Decker machte die Tür zum Vernehmungszimmer zu und lehnte sich gegen die Wand neben dem stellvertretenden Staatsanwalt Kurt Pomerantz.
    Pomerantz fuhr sich mit der Hand über die Geheimratsecken. »Eines kann ich Ihnen schon mal sagen. Beltram will, daß sämtliche Anklagepunkte als Gegenleistung für McKays Kooperationsbereitschaft fallengelassen werden.«
    »McKay hat Beihilfe geleistet.«
    »Ein Anruf vom Krankenhaus ist noch kein Beweis, Pete.«
    »Er fand zum Zeitpunkt der Entführung statt. Er paßt wunderbar in unseren Zeitplan.«
    »Nein, der Anruf ist nicht viel wert. McKay ist Krankenpfleger. Vielleicht wollte ihn jemand aus dem Krankenhaus um Rat fragen.«
    »McKay hat nie für das Sun Valley gearbeitet. Und wer, zum Teufel, sollte ihn schon um Mitternacht um Rat fragen wollen?«
    »Wenn sich der Anruf bis in die Säuglingsstation zurückverfolgen läßt, sieht die Sache schon besser aus.«
    »Wir versuchend ja. Braucht Zeit.« Decker hielt inne. »Außerdem haben wir sackweise Asche aus Maries ausgebranntem Honda. Wenn McKay die Leiche in den Wagen gebracht hat, muß er irgendwelche Spuren hinterlassen haben. Jetzt wissen wir wenigstens, wonach wir suchen müssen.«
    »Beweise wären zur Abwechslung mal ganz nett.«
    »McKay wird anbeißen«, sagte Decker. »Ich glaube, er will Tandy loswerden. Das Mädchen hat ihn seit Jahren erpreßt, um seine Zulassung benutzen zu können. Tandy Roberts ist eine Psychopathin, vielleicht sogar eine Mörderin. Ich glaube, er hat Angst vor ihr. Er hat nichts dagegen, daß sie hinter Gitter kommt. Dann hat er sie nicht mehr an der Hacke.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich ans Messer liefert, nur um sie loszuwerden«, sagte Pomerantz. »Und Oscar Beltram ist kein Idiot.«
    Decker richtete sich abrupt auf, als McKays Anwalt, Oscar Beltram, auf sie zukam. Er war spanischer Herkunft, Anfang Dreißig und arbeitete seit fünf fahren als Pflichtverteidiger.
    Die drei Männer setzten sich an den Tisch. Eine blutjunge Polizistin brachte Kaffee. Beltram musterte sie wohlwollend.
    »Die werden auch immer jünger«, seufzte er, als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
    »Was haben Sie dagegen? Sie sind auch kein Greis«, bemerkte Decker.
    »Ich fühle mich aber so«, sagte Beltram. »Muß der Job sein.«
    »Kommt davon, wenn man dauernd Psychopathen verteidigt«, bemerkte Pomerantz.
    Beltram lachte. »Jeder hat ein Recht auf einen Verteidiger.«
    »So ein Glück für den alten McKay«, seufzte Pomerantz.
    »Kurt, Sie sind hinter dem Falschen her«, sagte Beltram. »McKay ist ein kleiner Fisch.«
    »Auch ein kleiner Fisch …«, begann Decker.
    Beltram unterbrach ihn. »Was soll das? Klopfen wir Sprüche, oder reden wir Klartext? Ohne McKay haben Sie niemanden für den Booker-Mord. Das wissen wir alle. Also lassen wir die Spielchen.«
    »Wir haben einen Anruf, Oscar«, begann Pomerantz. »Sieht nicht gut aus für Ihren Mann.«
    »Kurt, ein Telefonanruf ist kein Beweis«, entgegnete Beltram.
    »Im Gegenteil«, beharrte Pomerantz. »Da läßt sich ein guter Beweis draus konstruieren.«
    »Na gut. Dann konstruiert mal schön. Wir sehen uns dann vor Gericht.«
    »Oscar, ich kann das Golden-Valley-Altenheim dazu bringen, Ihren Mandanten wegen Unterschlagung und Betrug zu verklagen. McKay geht so oder so in den Knast.«
    »Großer Unterschied zwischen Unterschlagung und Beihilfe zum Mord«, bemerkte Beltram.
    »Mord und Entführung«, warf Pomerantz ein.
    »Nur Mord. Er hat keinen Schimmer von dem Kidnap …«
    »Sagen Sie«, warf Pomerantz ein.
    »Wenn Sie Poker spielen wollen, nehme ich die Herausforderung an«, sagte Beltram. »Gehen Sie vor Gericht.«
    »Prima. Ich rufe im Golden-Valley an.« Decker sah Pomerantz an. »Wir spielen auf Zeit, Kurt. Ich schätze, unsere Chancen stehen 1:3.«
    »Wer hat den Fall, Kurt? Sie oder er?«
    »Der Mann war Anwalt«, sagte Pomerantz. »Alte Gewohnheiten …«
    »Meine Güte«, stöhnte Beltram. »Wollen Sie eine Irre wie Tandy Roberts laufenlassen? Kann ich mir nicht vorstellen. Sie gehört in Behandlung. Und ohne McKay haben Sie nichts gegen sie in der Hand.«
    »Fazit: Was wollen Sie?« fragte Pomerantz.
    »Alle Anklagepunkte werden fallengelassen. Und ich meine alle! Dafür bekommen Sie McKay als Kronzeugen. Es gibt keine Unterschlagung, keine Beihilfe,

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