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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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fünfzehn – Lichtstunden nichts entdecken, dann öffnen wir eine aktive Linse und riskieren einen schnellen Rundblick. Damit werden wir dann genauer Bescheid wissen, und wenn wir immer noch nichts gefunden haben, starten wir die Singularität mit geringstmöglicher Energie und beginnen mit dem Aufladen der Brennstoffzellen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Genau das ist es, worüber ich mir den Kopf zerbrochen habe. Wir könnten die Torpedos zerlegen. Einen nach dem anderen, und den LOX aus ihren Zellen benutzen. Das könnte uns die erforderliche Zeit verschaffen, bis wir unseren eigenen Sauerstoff produzieren.«
    Leen dachte über Kories Worte nach. Er schüttelte den Kopf. »Wir hätten keine Waffen mehr.«
    »Wir können sie später wieder aufladen. Es gefällt mir ebensowenig wie Ihnen. Zeigen Sie mir eine bessere Möglichkeit, und wir machen es so.«
    »Wenn man uns entdeckt, sitzen wir wie Enten auf dem Wasser.«
    »Das tun wir schon jetzt«, entgegnete Korie. »Wir treiben inmitten der größten Konzentration morthanischer Kriegsschiffe, die je gesehen wurde. Unsere einzige Verteidigung besteht darin, daß sie nicht wissen, daß wir noch hier sind, oder, wenn sie es wissen, daß sie annehmen, unser Schiff ist nur noch ein Wrack. Deswegen zögere ich auch, mit Unterlicht davonzuschleichen, aus Angst, sie könnten unseren Kondensstreifen entdecken.« Korie bemerkte, daß seine Stimme einen schrillen Ton angenommen hatte. Er zwang sich zur Ruhe und fuhr fort: »Sehen Sie, wenn uns der Feldeffekt nicht erwischt hätte, wären wir vielleicht in der allgemeinen Verwirrung entkommen. Aber jetzt besteht unsere einzige Hoffnung darin, daß der Gegner unser Schiff für ein Wrack hält.«
    »Sie gehen von nichts als Annahmen aus, Mister Korie.«
    Korie schwang herum und starrte seinem Leitenden Ingenieur in die Augen. Sie schwebten Angesicht in Angesicht dicht über dem, was normalerweise das Deck der Kommandozentrale war. »Gut, dann erleuchten Sie mich«, sagte Korie.
    »Was, wenn die Morthaner gar nicht mehr hier sind, um uns den Rest zu geben? Was, wenn das nur ein weiterer ihrer Guerilla-Überfälle war?«
    Korie nickte. »Können wir uns darauf verlassen? Was ist, wenn wir unrecht haben? Gehen Sie etwa nicht von Annahmen aus?«
    Leen zuckte die Schultern.
    Die Geste versetzte ihn ihn langsame Rotation, und er streckte die Hand aus und bekam das Brückengeländer zu fassen. »In Ordnung. Aber es ist frustrierend, hier herumzusitzen und nichts zu tun. Die Schwarze-Loch-Bande ist ganz nervös.«
    »Vielleicht, weil sie in der Schwerelosigkeit keine Destille laufen lassen können?«
    »Sie arbeiten daran«, gab Leen widerwillig zu. »Aber darum geht es nicht. Es ist die Untätigkeit. Nur hier zu sitzen und nicht zurückschlagen zu können – das ist so frustrierend. Ich will meine Maschinen anwerfen. Ich will irgendwo hinfliegen. Ich will etwas tun! Und ich bin weiß Gott nicht der einzige auf diesem verdammten Schiff, dem es so geht!«
    Korie nickte nachdenklich. »Mister Leen, glauben Sie vielleicht, mir gefällt das? Ich weiß, wie sich die Leute fühlen. Mir geht es ebenso. Nicht ich bin es, der für das Nichtstun verantwortlich ist. Die Umstände zwingen uns dazu.«
    Statt einer Antwort brummte Leen etwas Unverständliches vor sich hin. »Nur damit Sie wissen, wie ich mich fühle.« Sein verärgerter Gesichtsausdruck löste sich. Er hatte gesagt, was ihm auf dem Herzen lag.
    »Entspannen Sie sich, Mister Leen. Wir werden es bis nach Hause schaffen. Und wir werden es den Morthanern heimzahlen. Ich verspreche es. Wie lange dauert es noch, bis wir die Massetreiber feuern können?«
    »Zwei Tage, vielleicht auch drei.«
    »In Ordnung. Sobald sie kalibriert sind, möchte ich, daß Sie eine Gravitationslinse bereitmachen. Wenn die passiven G-Abtaster nichts anzeigen, werden wir einen längeren Blick riskieren. Und wenn wir dann immer noch nichts sehen, unterhalten wir uns über die Heimreise.«
    »Die Singularität ist bereit, wann immer Sie es wünschen. Es dauert nur eine Stunde, sie hochzufahren. Die Fluktuatoren sind der am besten abgeschirmte Bereich des gesamten Schiffs. Wir müssen nur ihre Ausrichtung überprüfen, und dann…«
    »Langsam, langsam. Lassen Sie uns zuerst unseren Kopf über den Sauerstoffverbrauch zerbrechen. Es ist schwierig, einen Fluktuator zu atmen.« Korie zog Leen mit sich zu dem holographischen Projektor, wo Hodel und Li eine einfache Simulation gestartet hatten. »In Ordnung, machen wir eine

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