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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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schnaubte und hämmerte auf sie ein.
    Heftig.
    Die Konsole explodierte.
    Rohe Elektrizität floß durch die Bodenplatten, die Abdeckung der Konsole und die versteckten Projektoren an der Decke über dem Astrogationsstand. Es war ein Springbrunnen knisternden Lichts. Funken und Rauch und Qualm wirbelten aus Cinnabars Körper. Der Morthaner stolperte und versuchte, nach hinten auszuweichen, aber dann schlug die nächste Falle zu. Energiestrahlen strömten aus dem Boden und der Decke und nagelten ihn an Ort und Stelle fest. Laserfeuer und elektrische Flammen hüllten ihn ein. Ein schweres Stahlnetz fiel von der Decke und wickelte ihn in Induktionsspulen. Es leuchtete weißlich. Grüne Blitze flackerten über seine Oberfläche, als das Netz sich dichter und dichter um das Monster zusammenzog, bis es in Agonie schrie und brüllte und zu brennen begann. Die Woge aus Licht und Hitze war überwältigend, blendend, glühend.
    Die Schreie aus dem Innern des Infernos verstummten.
    Dann feuerten die CO 2 -Düsen, und das Feuer verlosch allmählich.
    Blinzelnd nahm Korie die Hand von den Augen und spähte zu der geröteten Masse auf seinem Deck. Sie schwelte noch immer, aber er erkannte, daß sie sich in Asche verwandelte. Das Monster stand noch einen Augenblick, und dann – so zart! – schrumpelte es zusammen und zerfiel zu Staub. Gott sei Dank! dachte Korie.
    Und diesmal nahm er es nicht zurück.

 
Die Kommandozentrale
     
     
    Mit Ausnahme der knisternden Masse im Zentrum lag das Kommandodeck in völligem Schweigen.
    Hodel zog seinen Kopfhörer zurecht. »Wir brauchen eine Feuerlöschmannschaft hier oben.« Korie rappelte sich schmerzerfüllt auf die Beine. Er mußte sich an der Rückenlehne eines Stuhls festhalten, um nicht wieder hinzufallen.
    Brik humpelte zu ihm hinüber und stützte ihn.
    »Er hat Sie nicht getötet?« fragte Korie überrascht.
    »Er hätte niemanden mehr gehabt, mit dem er spielen konnte.«
    Die Mediteams kamen zur Brücke – Armstrong, Stolchak und Bach, gefolgt von zwei großen Quillas. Korie dirigierte sie zu Williger und Jonesy und Goldberg. »Kümmern Sie sich zuerst um die anderen.«
    Er nickte in Richtung des hinteren Teils der Zentrale, und Brik half ihm, einen der verbliebenen Sitze zu erreichen. Dankbar ließ Korie sich hineinsinken.
    »Statusbericht?«
    »Funktionsfähig«, meldete sich Harlie leise. »Die meisten Schäden sind scheinbar auf die Zentrale beschränkt. Die Kontrollen sind auf die Reservesysteme übertragen worden.«
    »Danke, Harlie«, sagte Korie unter Schmerzen. »Du kannst die restlichen Fallen jetzt entschärfen.« Er sah Brik an. »Sie hatten recht. Er war noch am Leben.«
    »Es ist ziemlich schwer, einen Morthaner zu töten. Wenn Sie keine Leiche haben, dann ist er noch nicht tot.« Brik betrachtete Korie nachdenklich. »Sie waren allerdings auch nicht schlecht. Er hat nie Verdacht geschöpft. Sind Sie sicher, daß Sie nicht zum Teil Morthaner sind?«
    Korie musterte Brik mit einem fragenden Ausdruck in den Augen, aber dann nahm er an, daß der Morthaner seinen Kommentar tatsächlich als Scherz gedacht hatte. »Ich wußte nicht, daß Sie so etwas überhaupt können«, sagte er schließlich.
    »Was können?«
    »Witze machen.«
    Brik schien verblüfft. »Das war kein Witz.«
    »Oh? Na, egal.« Korie straffte sich und ließ seinen Blick durch die Zentrale schweifen, um zu sehen, wie es den anderen ging.
    Jonesy hatte starke Schmerzen, aber er ertrug sie mit Fassung. Sein Kopf lag in Tors Schoß. Sie war ebenfalls verletzt, aber nicht so schwer.
    »Ganz ruhig, Jonesy. Halt durch.«
    Stolchak untersuchte Jonesy mit einem Handscanner. Dann berührte sie seinen Arm mit einer Injektionspistole, und es gab ein zischendes Geräusch. »Es lindert die Schmerzen«, erklärte sie.
    Jonesy suchte den Blick von Tor und brachte ein Grinsen zustande. »Mach dir keine Sorgen, ich werde nicht sterben.« Er schloß seine Augen, doch nach ein paar Sekunden schlug er sie wieder auf. Seine Stimme wurde schwächer. »Ich wußte, daß du die Ringe umgedreht hattest. Ich bin froh, daß du es getan hast. Ich mag es, mit dir zu duschen.« Dann verlor er das Bewußtsein.
    Stolchak grinste Tor an.
    »Tut mir leid – aber keine anstrengenden Übungen, bis die Knochen zusammengewachsen sind.«
    Tor wurde rot vor Verlegenheit, aber sie brachte es fertig zu fragen: »Meine oder seine?«
    »Ja.«
    Die Lichter in der Zentrale gingen aus, aber nur einen Moment, dann leuchteten sie heller wieder auf, als

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