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Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Die Reise nach Orb - ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Bärtschi
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Vermummten am Boden liegen sah, blieb sie abrupt stehen.
    »Der Hohe Rat! Was ist mit dem Hohen Rat geschehen?«
    Martin zuckte die Schultern. Zum Teufel mit dem Hohen Rat, dachte er.
    »Vermutlich ist ihnen schlecht geworden.«
    »Du machst Witze. Im Korridor ist eine Bombe explodiert, sind die drei verletzt? Und wo ist Eliane?«
    Sie rannte zurück zur Tür und drückte einen roten Knopf an der Wand daneben. »Wir brauchen Hilfe. Wo bleibt nur die Mechanische Garde?«
    Martin ging zu Herold, der am Boden lag und zog ihm die Kapuze runter. Darunter kam ein menschlicher Kopf aus chromglänzendem Material zum Vorschein. Aus zwei winzigen Löchern in der Schädeldecke drang schwarzer Rauch. Martin zuckte zurück und Alexandras Augen weiteten sich.
    »Ein Mechanischer! Er ist ein Mechanischer!« Sie schien vollständig aus dem Häuschen und rannte zu den beiden anderen. Auch sie hatten Metallköpfe und wiesen Löcher auf.
    »Heiliger Bimbam!«, rief sie. »Der Hohe Rat besteht aus Mechanischen!«
    »Hast du das nicht gewusst?«, fragte Martin.
    Alexandra schaute ihn entgeistert an.
    »Natürlich nicht. Niemand hat das gewusst.«
    Hinter Martin summte es. Eine Bodenklappe öffnete sich und Elianes Stuhl tauchte wieder auf. Die Tentakel der Fesseln waren verschwunden, doch Eliane saß immer noch im Sessel. Sie hatte einen Nagler in der Hand und zielte auf Alexandra. Einen Augenblick dachte Martin, die beiden Frauen würden aufeinander schießen, doch dann ließen beide gleichzeitig ihre Waffen sinken.
    »Du stehst nicht im Dienst des Hohen Rats«, stellte Eliane fest. »Für wen arbeitest du, Alexandra? Für Stahldorf?«
    Alexandra nickte. Sie schien noch immer überwältigt von ihrer Entdeckung.
    »Ich muss dringend zurück nach Stahldorf«, sagte sie. »Ich werde euch in Stonehenge ausladen.«
    Eliane schüttelte den Kopf.
    »Nein, wir bleiben noch ein wenig. Uns gefällt es hier.«
    »Wie ihr wollt. Aber diese Ereignisse werden ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen. Und ihr befindet euch mitten drin. An eurer Stelle würde ich soweit wie möglich weg gehen.« Dann betrachtete sie nochmals die drei des Hohen Rats. »Wer oder was hat sie umgebracht?«
    »Federspinnen.« Eliane grinste.
    »Federspinnen? Sie sind auf dem ganzen Planeten geächtet und seit mehr als hundert Jahren aus den Arsenalen verschwunden.«
    »Nicht aus dem Arsenal der Geheimpolizei von Orb.«
    »Und ihr habt sie den Geheimpolizisten abgenommen und hierher gebracht? Dann habt ihr also …?
    »Ja, wir haben sie losgelassen. Nicht aus Spaß, sondern weil wir keine andere Wahl hatten. Der Hohe Rat hat sehr ungewöhnlich auf unsere Botschaft reagiert.«
    »Das muss ja eine unheimliche Botschaft gewesen sein.«
    »Ja, das ist sie. Wir haben einem der Kuttenmänner mitgeteilt, dass Flix Krok von den mechanischen Rebellen gefangen genommen wurde und sowohl Fort Tesla wie auch Fort Watt erobert wurden.«
    Alexandra fiel die Kinnlade herunter. Sie wurde kreidebleich und sagte kein Wort mehr.
    »Die Rebellen wollen Stonehenge mit Maschinen angreifen, die Flix Krok für sie konstruiert«, ergänzte Eliane. »Auch die Überfälle auf Watt und Tesla scheinen auf ihr Konto zu gehen.«
    Alexandra fand endlich ihre Sprache wieder.
    »Ich muss sofort zurück und unbedingt Thomas finden.« Sie drehte sich um und rannte aus dem Saal.
    »Danke, Martin, dass du mich gerettet hast«, sagte Eliane. »Schauen wir uns mal die Luftinsel näher an, und dann überlegen wir, wie wir nach Orb kommen.«
    »Ich muss zu Isabelle«, entgegnete Martin. »Ich darf sie nicht im Stich lassen.«
    »Wir werden uns später um sie kümmern«, versprach Eliane. »Nicht jetzt.«
    Sie untersuchten zusammen die drei Hohen Räte. Sie waren alle durch und durch mechanisch und trugen weder Waffen noch andere Gegenstände auf sich.
    »Stonehenge wurde also von Mechanischen regiert, ohne dass die Bevölkerung das wusste«, folgerte Martin. »Gibt es noch mehr davon oder besteht der Hohe Rat nur aus drei Mitgliedern?«
    »Man sprach immer nur von drei. Doch wer weiß, was die Luftinsel noch für Überraschungen bereit hält.« Sie schritt zum Ausgang des Saals und lugte vorsichtig in den Korridor. Das Feuer brannte nicht mehr und es war niemand zu sehen.
    »Das ist seltsam«, sagte sie, »eigentlich müsste es hier von mechanischen Helfern nur so wimmeln.«
    Da knackte und knisterte es in den Wänden um sie herum. Die Luftinsel geriet in Schräglage und Eliane konnte sich gerade noch an den

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