Die Reise Nach Petuschki
Sexismus«
»Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus« — eine der Hauptschriften Lenins (1916).
T07 Brockhaus-Jefron
Russische Ausgabe des Brockhaus in Zusammenarbeit mit dem Verleger Jefron; erschien zwischen 1890 und 1907 in 82 + IV Bänden.
117 Sofia Perowskaja
Generalstochter, führendes Mitglied der radikalen Terroristengruppe »Narodnaja wolja« (Volkswille); nach dem Attentat auf Alexander II. 1881 verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
117 Vera Sassulitsch
Mitglied der revolutionären Gruppe »Semlja i wolja« (Land und Freiheit); versuchte ein Attentat auf den Petersburger Stadtkommandanten, weil dieser gesetzwidrig die öffentliche Auspeitschung eines noch nicht rechtskräftig verurteilten politischen Gefangenen befohlen hatte. V. S. kam vor ein normales Geschworenengericht, das das Attentat als kriminelle Handlung werten sollte; sie wurde freigesprochen (31. 3. 1878).
135 Als der Polarforschei Papanin sich aufmachte, den Flieger Wodopjanow zu retten
1934 rettete der Flugpionier Wodopjanow (er hatte u. a. die Flugroute nach Sachalin erschlossen) Iwan Papanin und seine Mitarbeiter von dem Eisbrecher »Tscheljuskin«. Papanin gilt als einer der bedeutendsten Erforscher der sowjetischen Arktis.
136 Minin und Posharskij
Kusma Minin, Starosta (Bürgerältester) von Nishnij-Nowgorod, und Fürst Dmitrij Posharskij sammelten ein Befreiungsheer (das dritte »Aufgebot«), das 1612 die polnischen Besatzer aus dem russischen Gebiet vertrieb und so die Wiedergeburt des Moskauer Staates ermöglichte. Das Minin-und-Posharskij-Denkmal steht auf dem Roten Platz.
150 Es waren der Arbeiter mit dem Hammer und die Kolchosbäuerin mit der Sichel aus der Skulptur von Muchina
Die Skulptur, von Vera Muchina für die Pariser Weltausstellung 1937 geschaffen, steht heute in Moskau am Nordeingang der WDNCh (Ausstellung der wirtschaftlichen Errungenschaften der Sowjetunion).
Biographische Notiz
Bis zur 3. Auflage enthielt die deutsche Ausgabe der »Reise nach Petuschki« zur Biographie des Autors nur folgende, ziemlich kryptische Aussage: »Wenedikt Jerofejew ist möglicherweise tatsächlich der Name dieses sowjetischen Schriftstellers, von dem es heißt, er sei 1939 in Wladimir geboren und habe lange in Moskau gelebt. Auch heute soll er sich noch in der Sowjetunion aufhalten Inzwischen hat sich in Rußland manches gebessert und vor allem vieles geklärt: und auch über Wenedikt Jerofejews Leben kann nun ein wenig mehr gesagt werden. Aber ein vielleicht doch allzu weises und das grandiose Werk dieses tragikomischsten unter den russischen Dichtern allzu ernst nehmendes Schicksal hat es gefügt, daß die erste sichere Nachricht von Jerofejews Leben für seine große Lesergemeinde im Westen die von seinem Tod war. Was es über sein Leben zu berichten gibt, sei hier nachgetragen.
Wenedikt Jerofejew wurde am 24.10.1938 in Kirowsk (Murmansker Gebiet) geboren. Seine Eltern stammten aus dem Wolgagebiet, in den dreißiger Jahren hatte es sie jedoch auf die Kola-Halbinsel verschlagen. Jerofejews Vater, ein Bahnhofsvorsteher, saß für seine angebliche Kollaboration mit den Deutschen und den Finnen acht Jahre im Lager. Obwohl der junge Wenedikt die Schule mit einer »Goldmedaille« abgeschlossen hatte, flog er 1957 von der Moskauer Universität, da er die obligatorischen Wehr-Übungen versäumt hatte. Auch am Pädgagogischen Institut der Stadt Wladimir blieb er nicht lange: Er wurde der Stadt verwiesen, da er eine Gruppe von Studenten, genannt die Popen, anführte und eine Bibel im Nachttisch hatte. Der Sekretär der Hochschulparteiorganisation lamentierte: »Zuerst trampelten die Stiefel der deutsch-faschistischen Monster über unsere Erde, und jetzt stampft Wenedikt Jerofejew mit seinen Turnschuhen darüber.« Mit einem Moped schaffte man ihn aus Wladimir heraus. Auf halbem Weg von Moskau nach Wladimir liegt übrigens auch das Städtchen Petuschki.
Jerofejews professionelles Leben hatte wenig mit dem sowjetischen Literaturbetrieb zu tun. Er arbeitete als Heizer, Wärter, in der Pfandflaschenannahme, in einer parasitologischen Expedition nach Zentralasien, als Milizionär, Straßenarbeiter und Monteur beim Fernmeldewesen (während dieser Zeit übrigens, im Jahr 1969, entstand Die Reise nach Petuschki). Ungeachtet dessen oder vielleicht gerade deshalb war Jerofejew ein ungemein belesener und gebildeter Mann, der ein Faible für klassische Musik hatte (Sibelius, Bruckner, Schönberg und Schostakowitsch) und
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