Die Reise Nach Petuschki
neben der lateinischen v. a. die deutsche Sprache liebte, die er Anfang der achtziger Jahre zu lernen begann. Er soll sogar einmal gedroht haben, sein nächstes Werk auf deutsch zu schreiben - aus Wut auf die sowjetischen Literaturfunktionäre. Doch dazu kam es leider nicht mehr...
Er ist am 11. Mai 1990 in Moskau nach einem schweren Kehlkopfleiden gestorben. Drei Jahre vor seinem Tode hatte Jerofejew sich katholisch taufen lassen.
Jerofejews Werk ist nicht umfangreich. Einige Theaterstücke und Essays und die bisher unedierten Tage- und Notizbücher. Berühmt gemacht hat ihn aber sein Meisterwerk »Die Reise nach Petuschki«, das in der UdSSR nur im Samizdat kursieren konnte. Die erste russische Ausgabe kam 1973 in Israel heraus, in der Sowjetunion wurde das »Poem« erst 1988 gedruckt. Jerofejew ist heute in Rußland wohl einer der am meisten geschätzten und geliebten Autoren. Jewgeni Popow schrieb in seinem Nachruf: »... dieses Buch, das auf der Waagschale der Geschichte Dutzende von wohlgerundeten Bänden patentierter Literaturaktivisten aufwiegt, wurde bei uns und in der ganzen Welt bekannt und rettete mehr als eine Seele vor Fäulnis und Zerfall. Wenedikt Jerofejew gab dem Wort Volksnahe seinen ursprünglichen Glanz wieder, den Glanz eines geschliffenen Glases, das von fettigen Betrügerfingern befleckt worden war.«
(Zusammengestellt von
Natascha Drubek-Meyer)
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