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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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und dann erleben, wie die Elfen sich über sie totlachen? Stell dir vor, was das für ein Licht auf mich wirft! Und ich kann sie unmöglich in sechs Tagen so weit bringen, dass sie sich nicht lächerlich macht.«
    »Vergiss nicht, dass sie jeden Tag geübt hat. Vielleicht hat sie sich verbessert. Außerdem werden Lord Khurd und Lady Yestar ihr sowieso nicht erlauben, an dem Turnier teilzunehmen, wenn es soweit ist. Also tu einfach so, als wolltest du es ihr beibringen. Es bringt mir ein oder zwei Tage im Palast. Nachdem ich Lord Khurd so wütend gemacht habe, weil ich seine Wachen schlafen gelegt habe, sehe ich keine andere Möglichkeit, um hineinzukommen.«
    Ich kann Makri aber nur dazu überreden, dass sie morgen mit mir zum Palast geht.
    »Wenn du mich dazu zwingst, sie zu unterrichten, gibt’s Ärger«, droht mir Makri.
    »Das musst du auch nicht«, versichere ich ihr. »Khurd würde Isuas nicht mal in die Nähe eines Kampfes lassen. Sicher, du lachst über Holzschwerter, aber auch dabei kann es ganz schön ruppig zugehen. Als ich jünger war, gab es auch in Turai Jugendturniere. Es war natürlich keine große Sache, so wie die Wettbewerbe für die Senatorensöhne, es waren eher kleine Veranstaltungen für die Sprösslinge der ansässigen Handwerker. Sie haben uns auf das Leben in der Armee vorbereitet. Eines Tages musste ich gegen den Sohn des Schmiedes antreten. Er hat mir mit einer Holzaxt den Arm gebrochen. Mein Vater war wütend. Er hat gesagt, dass ich die Familie beschämt hätte. Dann hat er meinen Arm in eine Schlinge gelegt und mich wieder zurückgeschickt, um weiterzukämpfen.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich dem Jungen des Schmiedes zwischen die Beine getreten und bin ihm anschließend ins Gesicht gesprungen. Das war selbst für die weit gefassten Regeln des Turniers etwas arg. Ich wurde disqualifiziert. Aber mein Vater war stolz auf mich.«
    »Recht hatte er«, sagte Makri. »Ich verstehe nicht, warum sie dich disqualifiziert haben. Du hast getan, was nötig war.«
    Daraufhin erzählt mir Makri ein paar Geschichten von ihren eigenen Kämpfen. Die meisten handeln von schrecklichem Gemetzel unter ihren orgkischen Gegnern, die alle viel älter und schwerer waren als sie. Ihre Laune bessert sich zusehends. Wenn Makri von Kämpfen reden kann, ist sie immer gut gelaunt. Es muss an ihrem orgkischen Blut liegen. Sie ist und bleibt eine Wilde, selbst wenn sie Botanik studiert.

10. KAPITEL
    Ich habe vor, am nächsten Morgen früh anzufangen. Da die Elfen erst spät aufstehen, sollte ich eigentlich genügend Zeit haben, den Tatort ungestört untersuchen zu können. Bedauerlicherweise bleibe ich bei Cermith hängen, als ich mir eine zweite Flasche Wein hole, und fange an, mit ihm Kriegsgeschichten auszutauschen. Wir hocken bis spät in die Nacht zusammen, und als ich aufwache, steht die Sonne hoch am Himmel und der Morgen ist längst verstrichen.
    »Ich wollte Euch nicht stören«, sagt Cermith, als ich mich zu einem späten Frühstück aufraffe. »Ich weiß, dass Turanianer sehr gewissenhaft sind, was ihre Morgengebete angeht.«
    »O ja, das hält mich oft auf«, gebe ich zu, setze mich an den Tisch und verzehre einen Laib Brot. Und noch einen. Das spüle ich mit dem Saft einer avulanischen Frucht herunter, die ich nicht kenne.
    Dann frage ich Cermith, ob er Gorith-al-Dent kennt.
    »Ich habe von ihm gehört. Ich glaube allerdings nicht, dass wir jemals miteinander gesprochen haben. Er stellt Langbögen her und lebt im Westen der Insel, wo die Bäume für sein Handwerk besser geeignet sind.«
    »Habt Ihr eine Idee, welchen Grund er haben könnte, um den Hesuni-Baum herumzuschleichen und grimmig dreinzuschauen?«
    Cermith kann sich keinen Grund vorstellen. Er hat noch nichts Ehrenrühriges über ihn gehört, aber ihm sind natürlich die Schwierigkeiten zu Ohren gekommen, in die seine Verwandten bei ihrem Besuch in Turai geraten sind.
    »Ich mache mir Gedanken über diesen Hesuni-Baum, Cermith. Lass uns einmal annehmen, dass Elith ihn nicht beschädigt hat, und gehen wir weiter davon aus, dass es kein willkürlicher Akt von Vandalismus gewesen ist, was mir ohnehin unwahrscheinlich vorkommt, dann ergibt sich die Frage, welches Motiv irgendein anderer Elf hätte haben können? Ich meine, was könnte er damit gewinnen?«
    »Nichts.«
    »Sicher? Makri hat mir gesagt, dass nicht nur alle Avulaner irgendwie mit dem Baum in Verbindung stehen, sondern dass die Priester sogar mit ihm kommunizieren können.«
    »In

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