Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
Wahrscheinlich wieder diese Albträume. Wenn wir in die Nähe des Hesuni-Baumes kommen, dann halte Ausschau nach etwas, was ihn möglicherweise so sehr beeinflussen könnte, dass er den Elfen schlechte Träume schickt.«
    »Und was wäre das, zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung. Halt einfach die Augen auf. Du bist doch gut bewandert, was das alte Wissen der Elfen angeht. Vielleicht fällt dir ja etwas auf, was mir entgeht.«
    Wir gehen über die Hängebrücken zum Palast. Selbst in dieser Höhe ist die Vegetation dicht und üppig, und die Kletterpflanzen reichen bis zu den Wipfeln der Bäume. Der Boden ist nur selten zu sehen, und selbst diese kleinen Lichtungen sind voller blühender Büsche. Jede Menge Schmetterlinge flattern herum, und eine Vielzahl von Vögeln macht einen Heidenspektakel. Manchmal schwingt sich auch ein Affe neugierig zu uns herüber, bevor er nach einem prüfenden Blick wieder im Wald verschwindet. Makri mustert sie interessiert, aber ich hatte nie viel für Affen übrig.
    Der Himmel über uns ist strahlend blau. Es ist zwar Winter, aber das Klima in Avula ist trotzdem warm und angenehm. Ganz im Gegensatz zu dem Elend in Turai, das viel weiter im Norden liegt.
    »Der arme Ghurd. Ihm dürfte mittlerweile so kalt sein wie einer Eisfee. Aber natürlich empfindet ein Barbar aus dem Norden das nicht so wie ein zivilisierter Mann wie ich.«
    Wir überqueren das Wettkampffeld. Einige junge Elfen üben für das Jugendturnier. Cermith musste lachen, als wir erwähnten, dass Isuas Makri gebeten hat, ihr Unterricht im Schwertkampf zu geben. Isuas ist bei den Avulanern keineswegs unbeliebt, aber ihr Mangel an Körperkraft scheint schon zu einem sprichwörtlichen Bonmot unter ihnen geworden zu sein.
    »Khurd hat doch vier starke Söhne und drei gesunde Töchter«, meinte Cermith. »Niemand nimmt es ihm übel, dass sein achtes Kind ein Schwächling ist. Ich glaube, dass Lady Yestar ihn darin bestärkt hat, sie mit auf Reisen zu nehmen, damit sie kräftiger wird. Aber nachdem ich sie gestern gesehen habe, scheint das nicht viel geholfen zu haben.«
    Unterwegs kommen wir an einigen kleineren Siedlungen vorbei. Als ein Elfenkind bei Makris Anblick panisch ins Baumhaus rennt, gesteht sie mir, dass sie sich wieder recht niedergeschlagen fühlt.
    »Wenn ich es mir recht überlege, ist es vielleicht doch keine gute Idee, zum Baumpalast zu gehen. Wahrscheinlich ist er voller vornehmer Elfen, die dumme Bemerkungen über meine Fußnägel machen.«
    »Du wolltest sie dir ja unbedingt lackieren.«
    »Ich brauche das für mein Selbstbewusstsein«, gesteht Makri. »Hast du zufällig Thazis mitgebracht?«
    »Thazis? Wir sind hier auf den Elfeninseln. Das ist das Paradies auf Erden und absolut drogenfreie Zone.«
    »Weiß ich. Also, hast du was dabei?«
    »Wofür brauchst du es? Kannst du nicht einfach die saubere Luft genießen?«
    »Sie ist wundervoll. Was ist jetzt mit dem Thazis?«
    »Klar hab ich was dabei. Glaubst du vielleicht, dass ich über eine fremde Insel spaziere, ohne eine Notration Thazis einzustecken?«
    Ich gebe Makri eine Thazisrolle, und sie zündet sie sich mit einem zufriedenen Seufzer an. Ich folge ihrem Beispiel. Mir ist unbekannt, ob diese milde Droge auf Avula verboten ist, aber ich weiß genau, dass Lord Khurd auf keinen Fall begeistert sein dürfte, wenn er erfährt, dass wir es hier eingeschleppt haben. Wir rauchen sie auf einem einsamen Stück der Hängebrücke. Fetzen von Chorgesang wehen zu uns herüber. Es ist sehr angenehm. Die Teilnehmer des Festes üben anscheinend überall, wo sie ein freies Fleckchen finden.
    »Jetzt bin ich entspannt«, erklärt Makri, nachdem sie zu Ende geraucht hat.
    Prompt biegen acht maskierte Elfen mit gefährlich wirkenden Speeren um eine Ecke und marschieren drohend auf uns zu.
    »Mist!«, flucht Makri. »Warum hast du mich dazu gebracht, diese Rolle zu rauchen?«
    Ich kann einfach nicht glauben, dass wir wirklich mitten auf Avula angegriffen werden.
    »Sie üben bestimmt für das Turnier.«
    »Sie sehen aber nicht aus, als wären sie unter fünfzehn.«
    Die Hängebrücke ist so breit, dass vier Personen nebeneinander gehen können. Die acht Elfen haben sich in zwei Reihen aufgestellt und Schlachtformation angenommen. Acht Speere sind auf uns gerichtet und verwehren jedes Durchkommen. Sie laufen los. Man kann auf einem so engen Raum keine acht mit Speeren bewaffnete Elfen bekämpfen, jedenfalls nicht, wenn man keinen soliden Schutzschild hat.
    »Wie wäre es mit

Weitere Kostenlose Bücher