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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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einem Zauber?«, schlägt Makri vor und zieht ihre beiden Schwerter.
    »Ich habe leider nicht daran gedacht, mir einen einzuprägen.«
    »Kannst du dich nicht einfach an einen erinnern?«
    Bedauerlicherweise funktioniert das mit den Zaubersprüchen nicht so. Wenn man einen Zauber benutzt hat, dann ist er aus dem Gedächtnis gelöscht. Wenn man ihn noch mal benutzen will, muss man ihn sich aus seinem Handbuch neu einprägen. Außerdem bleibt uns keine Zeit für eine längere Diskussion. Sie haben uns fast erreicht. Normalerweise würde sich Makri selbst in einer so aussichtslosen Situation weigern zu fliehen. Wahrscheinlich würde sie versuchen, sie zu umgehen. Aber der beschränkte Raum bietet ihr dafür keine Möglichkeit. Wir stecken unsere Schwerter gleichzeitig in die Scheiden zurück und springen in die Bäume. Ich erflehe in einem kurzen Stoßgebet einen möglichst soliden Ast, an dem ich mich festhalten kann. Leider wird das Gebet nicht erhört, und ich rausche durch die Blätter in die Tiefe. Ich greife wild nach allem, was mein Gewicht tragen könnte, und falle immer weiter hinunter, weil ich nichts finde. Schließlich lande ich mit einem heftigen Ruck auf einem massiven Stamm, etwa drei Meter über dem Erdboden. Mir verschlägt es den Atem, und ich habe eine Menge Kratzer, bin aber ansonsten unverletzt.
    Über mir kracht es, und jemand flucht ausgiebig. Makri hat anscheinend etwas weiter oben einen Halt gefunden und hangelt sich jetzt zu mir herunter. Wir gleiten zu Boden und ziehen unsere Schwerter in der Erwartung unserer Angreifer. Aber von denen ist nichts zu sehen.
    »Gehen wir«, sage ich, und wir gehen los, aber in dem dichten Unterholz kommt man nur langsam voran. Makri knurrt, während sie sich den Weg durch das Dickicht hackt. Sie bekommt immer schlechte Laune, wenn sie vor einem Gegner fliehen muss.
    »Keine Sorge. Ich glaube, dass du ihnen bald wieder begegnen wirst.«
    »Wer war denn das?«
    Darauf weiß keiner von uns eine Antwort. Acht maskierte, schweigsame Elfen, die keinerlei Erkennungszeichen trugen.
    Nachdem wir uns eine ganze Weile durch das dichte Unterholz gehackt und nach einem begehbaren Pfad gesucht haben, wirbelt Makri wütend zu mir herum.
    »Gib mir noch etwas Thazis«, verlangt sie.
    »Das können wir im Moment wirklich nicht gebrauchen, Makri, hab ich Recht?«
    »Gib mir einfach noch eine Thazisrolle«, faucht sie mich an.
    »He, schon gut, dreh nicht gleich durch. Ich weiß, wie sehr du es hasst, vor Widersachern davonzulaufen. Es ist nicht meine Schuld, dass sie uns an dieser engen Stelle überfallen haben.«
    Makris Ärger ist plötzlich wie weggeblasen, und sie lässt sich schwer zu Boden sinken.
    »Jetzt bin ich deprimiert. Ich fühle mich sogar so mies wie eine niojanische Hure. Diese blöden Stimmungsschwankungen.«
    Ich frage sie, was eigentlich los ist.
    »Wir sind vor einem Monat aus Turai ausgelaufen«, erklärt sie.
    »Und?«
    »Ich habe wieder meine Tage. Irgendwelche Beschwerden deswegen?«
    Ich seufze. »Nein, natürlich nicht. Aber vermeide es möglichst, den Baumpalast vollzukleckern. Lord Khurd wäre sicher wütend, wenn das passiert.«
    »Zum Teufel mit Khurd!«, sagt Makri und zündet sich ihre Thazisrolle an. »Natürlich habe ich nichts dabei, weil ich keine Chance hatte zu packen, bevor ich ins Meer gesprungen bin. Vielleicht kann mir Lady Yestar ja ein Handtuch oder so etwas leihen.«
    Mittlerweile habe ich selber auch dringend eine Entspannung nötig. Ich rauche noch eine Thazisrolle und denke über unsere Lage nach. Hier irgendwo muss doch ein Pfad sein. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns weiter durchzuschlagen, bis wir ihn gefunden haben. Allerdings weiß ich nicht genau, ob in den avulanischen Wäldern nicht gefährliche Raubtiere lauern. Auf jeden Fall tummeln sich hier zahllose Insekten, und einige scheinen der Meinung zu sein, dass nichts besser schmeckt als Thraxas, der Detektiv.
    »Wenn dieses Gehacke meine Schwerter abstumpft, dann wird jemand dafür bezahlen!«, droht Makri. »Ich hasse das. Meine Beine sind ganz zerkratzt. Warum hast du mir nicht empfohlen, etwas Passenderes anzuziehen? Du kannst ruhig mal vorausgehen. Bisher habe ich die ganze Arbeit gemacht. Und leg gefälligst einen Zahn zu, Thraxas, sonst hängen wir hier den ganzen Tag herum.«
    Es ist sehr anstrengend, und nach kurzer Zeit bade ich in meinem Schweiß. Schließlich kommen wir auf eine kleine Lichtung. Ich lasse mich einfach auf den Boden fallen.
    »Zum Teufel

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