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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nur ein schwacher Trost für sie, wie sie jetzt an diesem kalten, finsteren Ort stand und ihren schwerverletzten Mann stützte.
    Obwohl Lyra keine Pupillen sehen konnte, hatte sie doch die Empfindung, daß das Paar großer, grauer Flecken oben an der silbernen Masse auf sie gerichtet war.
    »Bitte, hab keine Angst«, sagte der Gestaltwandler. Er sprach ganz klar, in der vertrauten Stimme Yulours, wenn auch ohne die Langsamkeit jenes Tsla. »Ja, ich bin das, was ihr einen Gestaltwandler nennt. Ich bin der Eingeborene, den ihr als Yulour kanntet. Bitte, seid unbesorgt.« Der obere Teil des Turms neigte sich zu dem Tragflächenboot hin. »Ich wollte nicht, daß jener da stirbt. Aber er war wie alle Angehörigen seines Volkes ein Gefangener seiner eigenen Ängste und Schrecken. Ihr jedoch seid reifer und daher nicht solchen Ängsten unterworfen.«
    »Darauf solltest du noch nicht so sehr vertrauen«, murmelte Etienne plötzlich, ohne sich dessen ganz bewußt zu sein. »Ich habe höllische Angst.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben.« Die Stimme des Gestaltwandlers klang ganz sanft.
    »Gestaltwandler gibt es doch nur in Märchen und Mythen«, murmelte Lyra.
    »Wir ziehen es vor, so zu existieren. Das erleichtert vieles.«
    Lyra ließ Etienne allein stehen, trat vor und streckte zögernd die Hand aus. »Ich will dich nicht beleidigen - aber - dürfte ich dich berühren?«
    »Wenn es notwendig ist, um meine Existenz in deinem Bewußtsein zu etablieren?«
    »Das ist es nicht. Ich weiß, daß du hier bist. Es ist nur etwas, das ich gern tun möchte.«
    »Dann tu es bitte.«
    Sie drückte leicht gegen die silberne Flanke der Kreatur und entdeckte, daß sie sich wie ein weicher, warmer Kunststoff anfühlte. Es bedurfte einer bewußten Willensanstrengung, nicht zurückzuzucken; nicht, weil sie zu heiß war, sondern weil die Oberfläche sich in dauernder pulsierender Bewegung befand. Sie trat zurück, und ihre Handfläche prickelte.
    »Wenn es euch beiden nichts ausmacht«, sagte Etienne, »ich bin ein wenig müde und denke, ich sollte mich besser setzen.« Wie erschöpft er war, zeigte sich daran, daß er sich von Lyra helfen ließ, ohne dazu eine einzige zynische Bemerkung zu machen.
    »Du hast gesagt, ›das erleichtert vieles‹«, wiederholte Lyra. »Was erleichtert es?«
    »Unsere Arbeit. Wir sind Verwalter, wir Gestaltwandler.«
    »Verwalter? Für wen?«
    »Für die Xunca.«
    Lyra runzelte die Stirn. »Nie gehört.«
    »Aber ihr wißt von den Tair-Aiym und von den Hur’ricku, die diese Sternengruppe* [siehe Karten im Anhang]. beherrschten, diese Galaxis, bis sie sich gegenseitig in einem großen Krieg vernichteten.«
    »Ja, ich kenne die geschichtliche Überlieferung«, antwortete Lyra. »Aber beide Rassen sind verschwunden, zumindest aus diesem Teil der Galaxis, und zwar seit wenigstens hundert Jahrtausenden.«
    »Die Xunca kamen vor beiden. Sie sind so uralt, daß wenig mehr als die Erinnerung an sie zurückgeblieben ist. Wir sind ihre Verwalter. Ob wir eine Rasse sind, die sich biologisch unabhängig entwickelt hat, oder ob es Maschinen waren, die uns geschaffen haben, wissen wir selbst nicht. Wir kennen nur unsere Arbeit.«
    »Dann haben diese Xunca vor den Tar-Aiym und den Hur’rikku gelebt und geherrscht?«
    »Sie haben nicht geherrscht. Es gab sie einfach. Sie erreichten Regionen, die man nur mit reiner Mathematik ausdrücken kann. Sie reichten weit über diese Galaxis hinaus, über die Satelliten-Sternwolken, die ihr die Magellanischen Wolken nennt. Diese Orte haben sie besucht.«
    »Damit deutest du eine Technologie an, die imstande ist, den Abgrund zwischen den Galaxien zu überwinden«, meinte Etienne. »Eine solche Technologie ist nicht möglich.«
    Darauf meinte der Gestaltwandler mit leicht verweisendem Tonfall: »Hat deine eigene Gattung nicht einmal dasselbe von überlichtschnellem Flug gesagt, ehe sie vom Plusraum und vom Nullraum hörte? Ich sage euch, daß sie, die Xunca, dies getan haben.
    Die Welt, die ihr ›Horseye‹ nennt und welche die hier lebenden Eingeborenen Tslamaina nennen, ist selbst ein Produkt der Xunca-Technik.«
    »Dieser Planet ist also künstlich geschaffen?«
    »Nein.« Der Gestaltwandler bewegte sich etwas nach rechts, so daß sie ihn sehen konnten, ohne von den Scheinwerfern des Tragflächenbootes geblendet zu werden; das war eine Geste der Höflichkeit, und Etienne fühlte, wie die Spannung in ihm etwas nachließ.
    »Die Xunca haben diese Welt nicht gebaut; sie haben sie

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