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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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modifiziert, um sie ihren Bedürfnissen anzupassen. Die Asteroiden-Kollision, die das Meeresbecken erzeugte, das jetzt von den Wassern des Groalamasan gefüllt ist, war kein astronomischer Unfall.«
    »Warum haben sie das getan?«
    »Die Xunca brauchten eine große Wasserfläche, die sich nur in einer Richtung bewegte und deren Strömung sich nie ändern würde. Die Positionen der vier kleinen Monde stellen das sicher. Hier fließen die Meeresströmungen ewig in der Richtung, die ihr den Uhrzeigersinn nennt.
    Diese dauernde Bewegung, die von der Schwerkraft der Monde angetrieben wird, erfordert nie neuen Antrieb oder irgendwelche Unterstützung. Sie war dazu gedacht, große Maschinen zu betreiben, die im Meeresgrund verankert sind. Da Tslamaine tektonisch sehr stabil ist - und das mit Ausnahme eines bedauerlichen größeren Erdbebens seit Äonen gewesen ist - besteht keine Gefahr, daß die Maschinerie zerstört wird. Sie ist installiert und wartet, bereit, von Meeresströmungen angetrieben zu werden. Und die Strömungen, die sich über den Grund des Groalamasan bewegen, sind sehr kräftig. Diese Konstruktion war notwendig, weil es in diesem Bereich der Galaxis keine anderen stabilen Meereswelten gibt. Die Maschinerie ist auch gegen Entdeckung durch raumfahrende Völker abgeschirmt. Sie liegt seit Zehntausenden eurer Jahre bereit und wartet.«
    »Wie viele Zehntausende?« fragte Lyra.
    »Genug, daß die Summe ein paar hundert Millionen eurer Jahre ausmacht.«
    »Und ihr habt die ganze Zeit die Anlage ›beaufsichtigt‹?«
    »Wir sind langlebig und stabil konstruiert«, erklärte der Gestaltwandler, als wäre das eine Selbstverständlichkeit.
    »Mir ist das egal«, räumte Lyra ein. »Nichts lebt hundert Millionen Jahre!«
    »Doch - die Felsen unter euren Füßen. Unsere innere Struktur ähnelt der ihren mehr als der euren. Vielleicht interessiert es euch, daß es auch auf eurer Welt eine kleinere Anlage gibt, die der ähnelt, die unter dem Ozean dieser Welt in Bereitschaft ist.«
    Lyra zuckte zusammen. »Auf der Erde? Man hat nie etwas gefunden, was dem gleicht, was du beschreibst. Ist die Abschirmung so wirksam?«
    »Ja. Aber jene Anlage ist durch die Kontinentalbewegungen eurer Welt zerstört worden. Man hat sie installiert, als eure Kontinente noch eine große Landmasse bildeten und es einen einzigen, viel größeren Weltozean gab, ähnlich dem auf Tslamaina. Die Xunca waren nicht allmächtig. Sie konnten nicht für jede Eventualität planen.
    Aber das war nur ein kleines Relais, und daß es verloren ging, war für das System nicht lebenswichtig. Der Haupttransmitter wurde auf dieser Welt gebaut. Die drei lokalen intelligenten Lebensformen haben sich lange nach seiner Einrichtung unabhängig entwickelt. Sie haben keine Ahnung von seiner Existenz. Niemand ahnt davon.« Er deutete an ihnen vorbei.
    »Dies hier ist ein winziger Teil von dem Antennensystem des Transmitters. Das meiste davon liegt unter euren Füßen. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß die Anlage funktionsfähig bleibt - sie und das ausgedehnte Relais-Netz, mit dem man sie verbinden kann.«
    »Kann die Anlage durch die Eiskappe hindurch funktionieren?«
    »Nein. Falls das Transmitter-System aktiviert wird, muß ein Teil dieses Eises, vielleicht auch das ganze Eis, weggeschmolzen werden.«
    Etiennes Gedanken bewegten sich in rasender Eile. »Das würde den Wasserspiegel des Groalamasan so weit anheben, daß jede größere Stadt auf Tslamaina überflutet würde.«
    Die Stimme des Gestaltwandlers klang jetzt so, als wolle er dafür Nachsicht erbitten. »Wie ich sagte: All das ist vor sehr langer Zeit entworfen worden, und die Xunca konnten nicht alles vorhersehen. Es ist jedoch möglich, daß dies nie geschehen wird. Das System ist in all den Hunderten von Jahrmillionen seit seinem Bau nicht aktiviert worden. Wer weiß, wie viele weitere Jahrmillionen verstreichen werden, ehe irgend etwas geschieht. Vielleicht geschieht nie etwas.«
    »Niemand baut etwas wie das«, murmelte Etienne, »und denkt, daß es nie benutzt wird.«
    »Warum nicht, Etienne?« sagte Lyra mit entwaffnender Ruhe. »Was ist mit den Alarmanlagen, die Leute in ihre Häuser einbauen?« Sie blickte verblüfft auf. »Ist es etwa das?«
    »Wir wissen nicht, wofür das System gedacht ist«, erwiderte der Gestaltwandler traurig. »Keiner von uns weiß es. Wir sind nur die Verwalter, nicht die Operateure oder die Erbauer. Wir tun das, was man uns vor Äonen aufgetragen hat. Wir

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