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Die Reisen des Mungo Carteret

Die Reisen des Mungo Carteret

Titel: Die Reisen des Mungo Carteret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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daß nur der Träger etwas hört. Apalako hat vorher selbst oder mit Hilfe eines gelenkten Robots einen Säurebehälter beschädigt; kyn Sargon kennt sich damit aus, das Zeug stammt aus Molossoi. Turko Asperny hat, wie alle, den angeblichen Geburtstag Apalakos mit Schnaps gefeiert – Conyatsho; Nerven und Gehör sind aufs Äußerste gereizt. Apalako, in der Zentrale, wartet, bis Asperny in der Nähe des Schotts ist, dann spielt er ihm das Klacken eines Tsaozel in die Kopfhörer und projiziert gleichzeitig ein Tsaozel-Hologramm. Ich nehme an, es gibt Filme.«
    Bashtaban betrachtete sein Likörglas. »Interessante Geschichte. Und weiter?«
    »Asperny ist Garmate; wie alle Garmaten anfällig für Panik, wenn es um einen Tsaozel geht. Und aufgeputscht durch Conyatsho. Vielleicht sollte er nur ohnmächtig werden, aber sein Herz versagt. Die kurze Dekompression hätte er vielleicht überlebt … Apalako öffnet von der Zentrale aus die Schleuse, blockiert die Notschaltung – Handblockade, geht auch von der Zentrale aus, durch einfaches Umschalten auf Manuell – und verläßt den Raum, als der Alarm losgeht. Eine halbe Minute später ist er in Halle siebzehn.«
    Bashtaban lächelte. »Wie gesagt, eine interessante Geschichte. Und all das soll ich getan haben?«
    »Um Dawson so sehr zu schaden, daß er die fällige letzte Rate für dieses Domizil nicht bezahlen kann. Da mit wäre der Verkauf hinfällig. Dawsons Firmen müssen die im Cluster üblichen hohen Konventionalstrafen zahlen, weil sie wegen des Canistra-Unfalls nicht fristgerecht liefern können; nur ein Teil der Abnehmer-Firmen gehört auf die eine oder andere Art Dawson. Mit den übrigen hätte er Probleme.«
    »Und«, sagte Medina, »im Cluster ist durch Gerichtsurteil keine Versicherung verpflichtet, Konventionalstrafen zu übernehmen. Waren Sie eigentlich unter den Geschäfts leuten, die das Verfahren angestrengt haben? Zum fraglichen Zeitpunkt haben Sie sich auf Gaia aufgehalten.«
    Bashtaban setzte sein Glas ab, hart. »Das ist … das wäre infam. Ein Garmate wendet sich nicht an Gerichte, ein Kynast schon gar nicht.«
    »Nicht einmal, wenn es um, tja, Haus und Leben geht und die heiligen Ahnengebeine im Tabernickel?« sagte Carteret.
    »Unter gar keinen Umständen!« Bashtaban holte tief Luft und lehnte sich zurück. Dann lachte er. »Ich weiß, daß Sie keine Aufzeichnungsgeräte bei sich haben; meine Abtaster sind sehr fein. Es würde Ihnen auch nicht hel fen; die Dinger sind vor keinem Gericht zugelassen. Aber ich will Ihnen zwei oder drei Worte sagen.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich war leichtsinnig, vor Jahren. Geschäfte und Alkohol … Ein gaianischer Geschäftsfreund wurde bei einem dieser … Cluster-Kontrakte geschädigt, ich hatte das Geschäft angeregt und habe ihm nicht abgeraten, ein Verfahren anzustrengen. Ich habe mich aber nicht beteiligt. Falsche Ausweise sind, wie Sie richtig sagten, kein Problem. Kynoborg, die Detektive, das war wirklich ein Unfall; und Asperny soll te tatsächlich nur umfallen, in der Nähe der Schleusenkontrollen, aber … Nun ja. Sehen Sie, ich bin zwei Wege gegangen. Dawson schädigen, damit er die letzte Rate nicht bezahlen kann, das ist der eine. Der andere?« Er lachte. »Spuren hinterlassen. Einen Vagabunden mit Geld und falschem Ausweis durch die Galaxis reisen lassen, der irgendwann einmal auffallen wird. Einen Säurebehälter beschädigen, aus Molossoi, damit jemand auf den Gedanken kommt, Molossoi könnte etwas damit zu tun haben. Damit jemand anfängt zu recherchieren.«
    »Ich … verstehe nicht«, sagte Carteret heiser.
    »Aber ich. Perfekt.« Medina starrte den Kynasten mit großen Augen an.
    »Was denn?«
    »Ganz einfach, Mungo. Bashtaban kann Dawson nicht anzeigen, das wäre – ehrlos. Kein Kynast tut das. Aber wenn jemand über die Spuren und Umstände stolpert, kommt er früher oder später bei Dawson raus. Selbst wenn Dawson nicht geschädigt wäre – er ist erledigt.«
    »Wieso, zum Teufel?« Carteret blickte zwischen Medina und dem lächelnden Bashtaban hin und her.
    »Wegen der Kynasten gibt es auf Garm Antitrust-Gesetze – hast du doch bestimmt gelesen, nicht wahr? Was Dawson gemacht hat, ist ein Hypertrust. Er wird enteignet – auf Garm; unabhängig von der Frage, was die Commonwealth-Gerichte mit ihm machen.«
    »Sie können mir nichts nachweisen«, sagte Bashtaban. Er zog ein Stück Papier aus der Brusttasche.
    »Doch«, sagte Carteret. »Ich kann nachweisen, daß Sie und Apalako

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