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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Ansicht, dass man nicht eine ganze Rasse verdammen sollte, nur weil ein paar Lümmel ungebührliche Arroganz an den Tag legen und sich in prahlerischer Weise dreist der Überlegenheit ihrer eigenen furchteinflößenden Welt rühmen.
    Wie dem auch sei, widmen wir uns wieder dem Brief. Ich zitiere: Ich wusste nicht, dass dieser Held ein Erdenmensch ist, bis Zei es mir nach meiner Rettung aus dem Sunqar erzählte, obwohl ich schon vorher Verdacht geschöpft hatte. Aber nun zum Kern der Sache: Er ist Terraner, und Zei ist ebenfalls Terranerin, eine Tatsache, die ich lange als Hofgeheimnis gehütet habe. Sie ist kein Spross von Königin Alvandi, die unfruchtbar ist wie die Felsen von Harqain, sondern eine irdische Weise, die ihr von Sklavenhändlern besorgt wurde. Sie wurde als Kind der Königin großgezogen. Von frühester Jugend an wurde ihr eingeschärft, sich als Eingeborene von diesem Planeten zu verkleiden. Qiribs Gesetz verdammt nämlich nicht nur alljährlich den Prinzgemahl zum Tode. Es verdammt gleichermaßen eine Königin, die innerhalb von fünf fahren nach der Thronbesteigung kein befruchtetes Ei gelegt hat.
    Die Prinzessin hat mir erzählt, dass sie die wahre Natur dieses Pseudo-Snyol während ihrer Rettung erkannte und annahm, dass er gleichermaßen auch sie durchschaut hätte. Um so. erstaunter war sie dann über die ungereimten Verhaltensweisen, die er ihr gegenüber an den Tag legte …«
    Der Syndikus schaute auf. »Ich nehme an, Ihr wisst, worauf er anspielt? Ich fahre fort: Da er ein Erdenmensch ist, nehme ich mit großer Wahrscheinlichkeit an, dass er sich auf direktem Wege nach Novorecife zu seinen Artgenossen begibt. Wir ersuchen Euch daher mit aller Eindringlichkeit, nach ihm Ausschau zu halten. Sollte er wider Erwarten Novorecife erreichen, ohne dass Ihr ihn vorher abfangen könnt, dann versucht, ihm eine Nachricht in die Festung der Terraner zukommen zu lassen. Auf diese Weise rettet Ihr vielleicht nicht nur mein eigenes wertloses Leben, sondern das Glück meiner verehrten Prinzessin.
    Ich muss hinzufügen, dass Königin Alvandi ebenfalls die wahre Identität Snyols kennt und deshalb um so erpichter darauf war, ihn als Gemahl für ihre Tochter zu gewinnen, denn es ist ihr immer noch lieber, einen fremden Herrscher in Qirib zu haben, als ihre matriarchalischen Prinzipien gefährdet zu sehen. Da es ihr nicht gelang, ihn zu halten, hat sie mich als den Zweitbesten ausgewählt – eine Wahl, die mir eigentlich schmeicheln sollte, wäre da nicht das Bild des Richtblocks, das sich unablässig vor meine Augen schiebt. Da Zei – von einem Mann meiner Gattung nicht befruchtet werden kann, hege ich den Verdacht, dass Alvandi plant, einen weiteren männlichen Erdling einzuschmuggeln, um die Erbfolge zu sichern.
    Das wäre es«, sagte der Syndikus. »Was Ihr jetzt tut, liegt ganz bei Euch. Ich möchte Euch indes darum ersuchen, dass Ihr, wenn Ihr dieser Welt den Rücken kehrt, über die Angelegenheit äußerstes Stillschweigen bewahrt, da sie höchst dunkle, subversive Möglichkeiten in sich birgt.«
    Gorbovast sagte: »Ich habe da so einen Verdacht, wer Zei in Wirklichkeit sein könnte.«
    »Ja?« fragte Barnevelt scharf.
    »Kennt Ihr jenen irdischen Missionar eines Kultes von mehr als normaler Widersprüchlichkeit, Mirza Fateh? Dessen Frau getötet und dessen Tochter im Jahr des Bishtar von Räubern entführt wurde?«
    Der Syndikus nickte. »Zei wäre jetzt genau im richtigen Alter und auch genau der Typ, obwohl meinen Informationen nach das Kind in Dur verkauft wurde und dort gestorben ist. Wo ist Mirza Fateh jetzt?«
    »Er war in Mishé«, sagte Gorbovast. »Es sieht ganz so aus, General Snyol, als wäre es Euch beschieden, eine höchst rührende Familienzusammenführung zustande zu bringen.«
    »Wir werden sehen«, sagte Barnevelt, dessen Kopf summte wie ein Generator. »Ich glaube, dass junge Paare besser dran sind, wenn nicht zu viele Eltern in der Gegend herum wies ein.«
    Tangaloa sagte: »Wenn du sicher sein willst, musst du zu Zei sagen: Shuma farsi harf mizanid?«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt ›Sprichst du Persisch?‹ auf Persisch. Ich habe mal eine Weile im Iran gelebt. Aber dazu wirst du wohl kaum Gelegenheit haben, weil ich nicht weiß, wie du die Göre vor unserem Abflug zur Erde noch einmal sehen sollst.«
    Barnevelt war noch immer dabei, den einen Satz zu üben, als Sishen hereinkam. Der Osirer, der aussah wie ein mannsgroßer zweifüßiger Dinosaurier, warf einen kurzen Blick auf

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