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Die Rettung von Zei

Titel: Die Rettung von Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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kreuzweise, oder indem er sich einer radikalen politischen Partei anschloss. Und da stand er nun, Dirk Barnevelt, und ließ wieder einmal Klugheit und weise Voraussicht in sich die Oberhand gewinnen …
    Aber war nicht auch Tangaloas Vorschlag, ein Wesen einer anderen Spezies so mir nichts dir nichts auf die Erde zu verfrachten und dort mit ihm zusammen zu leben, wirklich ein wenig abwegig? Ein solches Leben brächte, da war er sicher, Komplikationen mit sich, denen er sich ganz einfach nicht gewachsen fühlte, besonders wenn seine Mutter …
    Zumindest schwor er sich, diesmal im Umgang mit seiner Schiffsbesatzung seinen Verstand zu gebrauchen: stets freundlich und zuvorkommend sein, dabei fest und konsequent, vor allem aber keine ungebührliche Kumpelei und allzu große Vertrautheit einreißen lassen.
    Gizil kam, um Bericht zu erstatten. Barnevelt fragte: »Wart Ihr nicht der Maskierte, dem ich in Jazmurian den Krug an den Kopf warf?«
    Gizil grinste verlegen. »Ich hatte gehofft, Eure Lordschaft würde mich nicht wieder erkennen. Ich war es in der Tat. Ich sollte einen Tumult verursachen, was ich, wie Ihr Euch erinnern werdet, tat, indem ich mit dem Osirer einen Streit vom Zaune brach. Der Zweck war, Euch abzulenken, während Gavao Euch eine Betäubungsdroge in Euren Becher schüttete. Aber der Dummkopf muss statt dessen seinen eigenen Becher erwischt haben. So etwas Dummes kann auch nur einem Balhibu passieren.«
    »Wolltet Ihr Sishen tatsächlich töten?«
    »N-nein, das nicht gerade, obwohl ich zugeben muss, dass es mir in der Leber gut tat, dieses Schuppenmonster vor Angst beben zu sehen.«
    »Man könnte fast glauben, Ihr hättet etwas gegen Osirer, obwohl Ihr doch selbst für einen gearbeitet habt.«
    »Gezwungenermaßen – denn als er uns erst einmal in seinen Krallen hatte, errang er mit Hilfe seiner Zauberkräfte solche Macht über uns, dass wir ihm nicht mehr entrinnen konnten, obwohl viele von uns voraussahen, dass sein rücksichtsloser Kurs uns letztendlich ins Verderben führen würde. Was sich ja nun auch bewahrheitet hat.«
    »Was hattet Ihr mit Tagde und mir vor?«
    »Wir wollten euch entführen, und wenn das nicht klappte, töten. Ich hoffe, Ihr werdet uns das verzeihen, denn wir handelten auf Sheafases Befehl, und diesem konnten wir uns aufgrund der geistigen Macht, die er über uns ausübte, nicht widersetzen. Durch seine Verbindungen mit der Erde war er genau über Igor Eshtains Pläne unterrichtet, nämlich den Sunqar zu erforschen. Und dementsprechend legte er seine Fallstricke aus.«
    Alsdann erklärte Gizil Struktur und Operationsweise des Janru-Ringes, einer Organisation, die Erdbewohner, Osirer und Krishnaner umfasste. Er berichtete, wie sie Shtain gekidnappt und noch auf der Erde unter Pseudohypnose gesetzt hatten; wie sie Gizil unter dem Namen Vizqash nach Novorecife eingeschleust hatten, um sofort informiert zu sein und Maßnahmen ergreifen zu können, wenn jemand auftauchte, der Shtains Spur verfolgen wollte.
    »… einer der Anführer des Rings ist ein Offizier auf einem dieser Viagens-Schiffe – Shefinjenjea, so nennen sie ihn, glaube ich … Was ist das?«
    Höllenlärm aus der Kabine verriet deutlich: die Amazonen hatten entdeckt, dass man sie hereingelegt hatte.
     
    Zwei Zehn-Nächte später lief die Yars in den Hafen des geschäftigen Majbur ein. Die Fahrt war recht abenteuerlich verlaufen: Einmal waren sie durch einen Ausläufer des ersten Wirbelsturms der Saison vom Kurs abgetrieben worden, und zweimal hatten sie vor unidentifizierten Flotten am Horizont die Flucht ergreifen müssen.
    Barnevelt und Tangaloa gingen an Land. Sie schleppten Shtain mit sich und überließen Gizil die Aufsicht über das Schiff. Barnevelt hatte vor dem Ex-Piraten Achtung bekommen, trotz der hochnäsigen Art des Krishnaners, seiner räuberischen Vergangenheit und seiner mehrfachen Versuche, ihn zu ermorden.
    Sie gingen unverzüglich zum Büro vom Gorbovast, dem offiziellen Bevollmächtigten König Eqrars von Gozashtand und inoffiziellen Bevollmächtigten der Viagens Interplanetarias.
    »Bei allen Göttern!« rief Gorbovast, aus seiner gewohnten Gemütlichkeit aufgescheucht. »Die Flotte der Freien Stadt traf vor zwei Tagen mit einer wilden und wundersamen Mär ein, wie Ihr zwei erst die alliierte Flotte zum Triumph über die Sunqaruma geführt hättet und dann, nach einem unerklärlichen Streit mit der alten Alvandi, selbige wie einen Unha, den man zum Markt trägt, gefesselt und verpackt hättet,

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