Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Millionen Jahren errichtet, die vergangen waren, seitdem die Shapieron von Minerva aufgebrochen war? Über welche Art von Wissenschaft würden sie verfügen? Welche Wunder, die nicht einmal er sich vorstellen konnte, würden sie als Selbstverständlichkeiten erachten? Während sein Geist dem schwachen Fleck auf der Sternenkarte entgegeneilte, spürte er, wie sich plötzlich starke Hoffnung in ihm regte. Er begann sich die Welt bildlich vorzustellen, die dort auf ihren Empfang harrte.
    Und er wurde unruhig und ungeduldig, wenn er an die Jahre dachte, die unabänderlich verstreichen würden, bevor sie Gewißheit erlangen würden.
    Er wußte, daß der Optimismus der menschlichen Wissenschaftler grenzenlos war. Bereits jetzt strahlten die riesigen Schirme des Radioobservatoriums auf der erdabge-wandten Seite des Mondes eine hochleistungsverstärkte Botschaft, die im Kommunikationscode der Ganymeder abgefaßt war, zum Stern der Riesen aus, um die Ankunft der Shapieron rechtzeitig zu melden – eine Nachricht, die Jahre brauchen würde, um die Entfernung zu überbrücken, die aber dennoch eine ganze Weile früher als das Schiff ankommen würde.
    Dann sank er in seinem Sessel zusammen, verzweifelt und entmutigt.
    Er wußte, was nur wenige seiner Vertrauten wußten –daß nämlich niemand diese Botschaft empfangen würde.
    Nichts, was es in den Aufzeichnungen der Lunarier gab, hatte irgend etwas bewiesen. Es war nichts anderes als ein frommer Wunsch nach Art der Erdenmenschen.

    Seine Gedanken wanderten zurück zu den unglaublichen Erdbewohnern – diese Rasse, die über Millionen von Jahren sich abgemüht und gegen solche fürchterliche Schwierigkeiten angekämpft hatte und die nun endlich ihre Vergangenheit abstreifte und sich auf dem Wege zu fortwäh-rendem Wohlstand und Weisheit befand... wenn man sie nur noch eine kleine Weile in Frieden ließ, damit sie die Dinge vollenden konnte, für die sie so heldenhaft gekämpft hatte.
    Die Menschen hatten ihre Welt aus dem Chaos errichtet, allen Theorien und Voraussagen aller Weisen und Wissenschaftler auf Minerva zum Trotz. Sie hatten es verdient, in Frieden gelassen zu werden, um ihre Welt ohne fremde Einmischung zu genießen.
    Denn Garuth wußte, wie neben ihm nur noch Shilohin, Jassilane und Monchar, daß die Ganymeder die menschliche Rasse erschaffen hatten.
    Die Ganymeder waren die direkte Ursache aller Defekte, Handikaps und Probleme gewesen, die eigentlich nach allen Gesetzen der Logik dem Menschen keinerlei Chance hätten lassen dürfen. Aber der Mensch hatte über all diese Dinge triumphiert. Die Gerechtigkeit verlangte nun, daß man den Menschen allein ließ, um auf seine eigene Weise seine Welt besser zu gestalten, ohne weitere Eingriffe durch die Ganymeder.
    Denn die Ganymeder hatten bereits genug eingegriffen.

    23
    In Danchekkers Büro, hoch droben im Hauptgebäude des Westwood Instituts, das in den Außenbezirken von Houston gelegen war, betrachteten der Professor und Hunt das Bild der Shapieron , das gerade von einer teleskopischen Kamera in einem Satelliten hoch über der Erde übertragen wurde. Dieses Bild wurde allmählich kleiner und wuchs dann plötzlich wieder an, da die Kamera eine stärkere Vergrößerung eingeschaltet hatte.
    »Sie befindet sich noch auf Hilfsantrieb«, erläuterte Hunt, der an einer Seitenwand des Raumes in einem Lehnstuhl saß. »Sieht so aus, als wollten sie noch mal einen abschließenden Blick auf uns werfen.« Danchekker sagte nichts, sondern nickte nur geistesabwesend, während er hinter seinem Schreibtisch saß und den Schirm beobachtete. Der Begleitkommentar, der jetzt über den Audiokanal hereinkam, bestätigte Hunts Beobachtung.
    »Das Radarbild deutet darauf hin, daß sich das Schiff immer noch mit einer Geschwindigkeit fortbewegt, die langsam im Vergleich zum letzten Mal ist. Es kann in keine Umlaufbahn um die Erde einschwenken... es entfernt sich mit steter Geschwindigkeit von der Erde. Zum letztenmal haben Sie heute die Gelegenheit, dieses phantastische Schiff live zu sehen, also machen Sie das Beste aus diesem Augenblick. Wir sind auf der letzten Seite des wohl erstaunlichsten Kapitels angelangt, das jemals in der Geschichte der Menschheit geschrieben wurde. Wie kann alles jemals wieder so sein wie früher?« Eine kurze Pause trat ein. »Hallo, da passiert irgend etwas, wird mir gerade berichtet... Das Schiff beginnt nun mit der Beschleunigung.

    Es entfernt sich nun mit rasender Geschwindigkeit, die fortwährend höher

Weitere Kostenlose Bücher