Die Riesen vom Ganymed
über Generationen hinweg überliefert, seit unsere Vorfahren von Minerva kamen. Wie auch immer ihr zu eurem jetzigen Ort gelangt seid, und wie auch immer ihr uns gefunden habt – kommt heim. Es gibt mittlerweile ein neues Minerva. Wir, eure Söhne und Töchter, warten, um euch willkommen zu heißen.
Weiterhin hatte es einige Zahlen und mathematische Symbole gegeben, die andere Navkomm-Beschäftigte entziffert hatten und die den Stern der Riesen als den Herkunftsort der Botschaft bestimmten, indem seine spektrale Charakteristik und seine geometrische Position im Hinblick auf bereits geortete Pulsare in den Nachbarregionen dieser Galaxis festgemacht wurde.
Welche physikalischen Prozesse dabei förderlich gewesen waren, konnte Hunt nicht einmal ahnen, aber jetzt war keine Zeit für trockene Spekulationen über solche Dinge.
Die Ganymeder mußten über den Gang der Dinge informiert werden, und die Shapieron konnte nicht auf norma-lem Wege kontaktiert werden, während sie sich im Flug mit Hauptantrieb befand. Die einzige Chance bestand darin, sie noch auf Ganymed zu erwischen.
Die Botschaft vom Stern der Riesen wurde in aller Eile dem UNWO-Hauptquartier in Galveston übermittelt, hin-aufgestrahlt zu einer sich im Umlauf befindlichen Sende-station und über die Laserverbindung zur Jupiter Fünf geschickt. Die Stunden verstrichen, während Hunt, Danchekker, Caldwell und alle anderen in Houston ängstlich darauf warteten, daß irgend etwas durch den direktgeschalteten Kanal in Galveston einträfe. Schließlich erwachte der Schirm zum Leben. Die Nachricht darauf lautete: Shapieron flog siebzehn Minuten vor Eintreffen ihrer Nachricht von hier ab. Letzte optische Wahrnehmung: Schiff volle Kraft voraus auf Rand des Sonnensystems.
Jedweder Kontakt mittlerweile abgebrochen. Tut uns leid.
Alle weiteren Bemühungen waren sinnlos.
»Wenigstens«, sagte Hunt, als er sich erschöpft vom Schirm abwandte und sich zu dem Kreis entmutigter Gesichter in Caldwells Büro umdrehte, »ist es ganz beruhigend zu wissen, daß es die ganze Sache wert war, wenn sie dort ankommen. Wenigstens lauern keinerlei böse Überraschungen am Ende ihrer Reise auf sie.« Er wandte ihnen erneut seinen Rücken zu, starrte noch einmal sehnsüchtig auf den Schirm und fügte dann hinzu: »Ich könnte mir nur vorstellen, daß es noch beruhigender wäre, wenn auch sie diese Gewißheit hätten.«
Nachwort
James Patrick Hogan ist ein englischer Autor, der heute in Amerika lebt. Er wurde 1941 in London geboren, besuchte die Cardinal Vaughan Grammar School und studierte am Royal Aircraft Establishment im englischen Luftfahrtzen-trum Farnborough. Er schloß als Ingenieur mit den Spezi-algebieten Elektronik und Digitalsysteme ab. Nach einigen Jahren der Tätigkeit als Ingenieur wechselte er in die Ver-kaufsabteilung seiner Firma und wurde schließlich Indu-strievertreter, der mit ITT, Honeywell und Digital Equipment Corporation zusammenarbeitete. Eine Weile betätigte er sich auch als Vertreter für Lebensversicherungen, um, wie er es ausdrückte, einmal Abstand von der Welt der Technik zu gewinnen und mehr über Menschen zu erfahren.
Mitte 1977 ließ er sich in den USA nieder und war dort mit den Minicomputern der Firma DEC befaßt, bevor er sich 1979 entschied, als freiberuflicher Schriftsteller seinen Weg zu gehen.
Inherit the Stars (Der tote Raumfahrer) erschien 1977
und war sein erster Roman. Hogan gab diesem Roman die hier vorliegende Fortsetzung The Gentle Giants of Ganymede (Die Riesen von Ganymed) und schrieb in der Folge die Romane The Genesis Machine , The Two Faces of To-morrow und Thrice Upon a Time . All diese Romane werden in absehbarer Zeit in der Reihe Moewig-SF erscheinen.
James P. Hogan gilt als neuer Star einer SF-Linie, die zeit-weise bereits als abgestorben galt: die des technisch-wis-senschaftlich geprägten SF-Romans, auch als Hardcore-SF-Roman oder hard science -Roman bezeichnet. Es war dann auch Isaac Asimov, der Hogan als den neuen Arthur C.
Clarke pries, als einen Autor in der Tradition der klassischen Super Science, »jedoch mit erregender geschilderter Wissenschaft und auch mit besseren erzählerischen Mitteln«. Und Professor Marvin Minsky lobt Hogan als einen Autor, der wissenschaftlich denkt, eine erfundene Theorie plausibel und wissenschaftlich exakt entwickelt und dem Leser einen Eindruck davon verschafft, wie Wissenschaftler in der Praxis vorgehen. Ich muß gestehen, daß ich zunächst skeptisch war, denn mir erschien
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