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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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unwahr-scheinlichem Maß an Reife«, fuhr sie fort. »Wir haben uns unter sie gemischt, und wir sind von ihnen in einer Weise akzeptiert worden, die unsere kühnsten Erwartungen über-stiegen hat. Es gibt keine Veranlassung, deine Prophezeiungen zu unterstützen. Es gibt keinen Beweis für die Behauptung, daß wir nicht in friedlicher Koexistenz zusam-menleben könnten, selbst wenn wir zahlenmäßig anwüch-sen. Aufgrund der vagen Möglichkeit, daß die Zusammenarbeit nicht klappen könnte, würdest du doch nicht einfach dein Volk opfern. Du würdest es doch zunächst mal aus-probieren... zumindest eine Zeitlang. Es muß einen anderen Grund geben. Ich werde deine Entscheidung nicht unterstützen können, bevor ich nicht über diesen Grund Bescheid weiß. Du sprachst von der Bürde, die wir, die wir lenken und leiten, zu tragen haben. Wenn wir schon diese Bürde tragen, dann haben wir ganz sicher ein Recht darauf, den wirklichen Grund zu erfahren.«
    Noch lange, nachdem sie geschlossen hatte, blickte Garuth sie gedankenschwer an. Dann ließ er seinen Blick, der nichts von dieser Qualität verloren hatte, zu Jassilane und Monchar wandern. Der Ausdruck in ihren Augen reflektierte Shilohins Worte. Dann, plötzlich, schien er seine Entscheidung getroffen zu haben.
    Wortlos erhob er sich aus seinem Sessel, ging hinüber zur Schaltkonsole und betätigte den Schalter, um wieder normale Kommunikationsverhältnisse im Raum herzustellen.
    »ZORAC«, rief er.
    »Ja, Kommandant?«
    »Erinnerst du dich an die Diskussion, die wir vor einem Monat über die Daten führten, welche die irdischen Wissenschaftler aus dem genetischen Aufbau der Oligozänarten ermittelt haben, die im Schiff auf Pithead entdeckt wurden?«
    »Ja.«
    »Ich möchte, daß du uns die Ergebnisse deiner Datenanalyse vorlegst. Diese Informationen dürfen niemand anders als mir und den drei Leuten, die zur Zeit in diesem Raum anwesend sind, zugänglich gemacht werden.«

    22
    Die Menschenmassen, die nach Ganyville geströmt waren, um dem Abflug der Shapieron beizuwohnen, waren an Zahl nicht geringer als diejenigen, die ihre Ankunft begrüßt hatten, ihre Stimmung war jedoch völlig andersgeartet.
    Dieses Mal gab es keinen Jubel oder heftige freudige Erregung. Die Menschen der Erde würden die freundlichen Riesen vermissen, mit denen sie so vertraut geworden waren, und das schlug sich unmißverständlich nieder.
    Die Regierungen der Erde hatten erneut ihre Botschafter entsandt. Auf der Betonpiste im Schatten des aufragenden Schiffes standen sich zwei Gruppen – Erdbewohner und Außerirdische – zum letzten Male gegenüber. Nachdem die Abschiedsformalitäten ausgetauscht worden waren und die letzten Reden abgehaspelt waren, zeigten die Sprecher der beiden Rassen ihr jeweiliges Abschiedsgeschenk.
    Der Generalsekretär der Vereinten Nationen überreichte im Auftrag aller Völker und Nationen der Erde zwei verzierte metallene Schatullen, die von außen über und über beschriftet und mit kostbaren Steinen verziert waren. Die erste enthielt eine Auswahl der Samen vieler irdischer Bäume, Sträucher und Blumen. Die zweite, um einiges größer, enthielt die Nationalflagge jedes einzelnen Staates der Erde. Die Samen, so erklärte der Generalsekretär, sollten an einem ausgewählten Platz gepflanzt werden, nachdem die Riesen in ihrer neuen Heimat angelangt waren.
    Die Pflanzen, die sich aus ihnen entwickeln würden, sollten die Gesamtheit irdischen Lebens symbolisieren und eine bleibende Erinnerung dafür sein, daß fortan beide Welten für Erdbewohner und Ganymeder gleichermaßen immer eine Heimat darstellten. Die Flaggen waren dazu ausersehen, über diesem Platz zu wehen, wenn das erste Erdschiff an einem heute noch nicht bestimmbaren Tag in der Zukunft den Stern der Riesen erreichen würde. So würde der Mensch, wenn er sich eines Tages aufschwingen würde, in die Leere zwischen den Sternen vorzustoßen, an seinem Ziel einen kleinen Teil der Erde vorfinden, der ihm einen Gruß entböte.
    Garuths Geschenk an die Erde bestand aus Wissen. Er überreichte eine riesige Kiste, die mit Büchern, Listen, Ta-bellen und Diagrammen angefüllt war, die allesamt, wie er herausstrich, eine komprimierte Einführung in die ganymedischen genetischen Wissenschaften darstellten. Indem sie dieses Wissen an die Erde weitergaben, unternahmen die Ganymeder den einzig möglichen Versuch einer Sühne für die von ihnen ausgerotteten Tierarten des Oligozäns, die durch ihre fürchterlichen

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