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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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rechts formierte. Die Gestalten stellten sich in Reih und Glied auf, den Blick auf das Schiff gerichtet; drei von ihnen hatten sich kurz vor dem Rest aufgebaut – Commander Lawrence Foster, Oberbefehlshaber der Basis, sein Stellvertreter und einer der zahlreichen ranghohen Offiziere der Jupiter Fünf , die als Beobachter zugegen waren. Der verkleinerte Ball der Sonne hing tief am Himmel, betonte die Öde der ganymedischen Landschaft und warf finstere Streifen bodenloser Schatten über die gefrorenen Klippen und zerborstenen Eisgletscher, die unbeschädigt von Meteoreinschlägen so alt wie die Zeit selbst waren.
    Während sie noch nach oben blickten, löste sich der hintere Teil der Shapieron vom Rumpf des Schiffes und begann senkrecht nach unten zu gleiten.
    Nach einigen Sekunden konnte man sehen, daß er noch durch drei hellsilbrige, sich ständig verlängernde Röhren mit der Hauptsektion verbunden blieb, wobei diese Röhren dicht um die Längsachse des Schiffes gruppiert waren.
    Das Heckteil berührte das Eis und hielt inne; rundherum, auf allen Seiten, öffnete sich eine Anzahl Türen, und kurze Landungsstege wurden ausgefahren und sanken dabei nach unten, um die Verbindung zum Boden herzustellen. Während er diese Vorgänge aus der Kuppel beobachtete, erinnerte sich Hunt an den Fahrstuhlschacht, durch den er und seine Begleiter befördert worden waren, nachdem sie bei ihrem Besuch auf der Shapieron den Bus verlassen hatten. Wenn seine Einschätzungen richtig waren, dann war der Schacht ebenso weit von der Außenhülle entfernt wie die drei Röhren, die zur Zeit sichtbar waren. Vermutlich verlängerte der Schacht im Inneren eine der Röhren, und jede dieser Röhren stellte die Verlängerung eines identischen Schachtes dar. Dies bedeutete, daß auf- und abgleitender Verkehr im Schiff über ein dreigliederiges Aufzugssystem geleitet wurde, das, wenn es die Umstände erforderten, bis zum Boden erweitert werden konnte; das komplette Heckteil der Konstruktion wurde gleichzeitig wie ein Empfangsraum mit ausgefahren. Sehr ausgeklügelt. Sein weiteres Studium des Schiffes wurde jedoch unterbrochen, als sich Unruhe in der Kuppel ausbreitete. Die Ganymeder kamen heraus.
    In ihren Raumanzügen sahen sie noch riesiger als beim ersten Kontakt aus. Langsam stieg eine Gruppe Außerirdischer eine der Rampen hinab und näherte sich den wartenden Erdbewohnern, die augenblicklich grüßende Haltung annahmen. Im Verlauf der nächsten Minuten fand erneut ein Austausch von Formalitäten statt, jener Prozedur ähnlich, der Hunt bereits beigewohnt hatte. Das Lautsprechersystem innerhalb der Kuppel übertrug Fosters Willkommensgruß an die Ganymeder im Namen aller Erdregierungen. Das Verlangen nach ewiger Freundschaft zwischen allen Rassen wurde wiederholt. Foster wies auf die Lage der ganymedischen Raumfahrer hin und erwähnte, wenngleich nur knapp, daß ihnen alle nur denkbar mögliche Unterstützung und Hilfe zuteil werden würde.
    Garuth, der beschlossen hatte, seine Mannschaft persönlich von Bord zu führen, antwortete durch ZORAC, der über einen Kanal mit dem Kommunikationssystem der Kuppel in Verbindung stand. Er gab pflichtbewußt den Inhalt von Fosters Ansprache wieder, aber in einer Weise, die irgendwie mechanisch und gekünstelt klang, als könne er nicht so recht verstehen, warum solche Worte unbedingt artikuliert werden mußten. Garuth vermittelte den Eindruck, als mühe er sich rechtschaffen an einem ungewohnten, unbekannten Ritual ab, das keinem sinnvollen Zweck diente. Dennoch würdigte sein Publikum seine Haltung. Er fuhr fort damit, die Dankbarkeit seiner Mannschaft gegenüber dem Schicksal auszudrücken, das ihnen die Brüder genommen, zugleich jedoch neue Brüder gegeben habe, die bei ihrer Rückkehr nun den alten Platz eingenommen hatten. Er schloß mit dem Satz, daß beide Rassen viel voneinander zu lernen hätten.
    Anschließend fuhren die wartenden Fahrzeuge an die Rampen heran, um die Ganymeder in die für sie bereitgestellten Quartiere zu befördern.
    Die Fahrzeuge konnten auf einer einzelnen Fahrt nicht mehr als ein paar Ganymeder auf einmal transportieren, obwohl bereits alle Sitze und ausbaufähigen Teile entfernt worden waren. So konzentrierte man sich darauf, die zahlreichen Kranken und Schwachen zu fahren. Der Rest, angeführt von den pygmäenhaft wirkenden Figuren in Raumanzügen, die sich wie Punkte auf dem Eis ausnahmen begab sich auf einen langsamen Fußmarsch zu den vorgesehenen Gebäuden. Es

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