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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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eines Tages solche Sachen finden wird.«
    »Wußten die Erdbewohner nicht, woher sie abstammten?« wollte ZORAC wissen.
    »Erst seit sehr kurzer Zeit. Vorher glaubten wir, daß wir uns ausschließlich auf der Erde entwickelten.«
    »Die Lebensformen, aus denen sie sich auf Minerva entwickelten, waren von den Ganymedern von der Erde geholt worden. Die gleichen Lebensformen blieben weiterhin auf der Erde bestehen.«
    »Diejenigen Lunarier, die nicht starben und zur Erde gelangten, waren eine hochentwickelte Rasse. Die heutigen Erdenmenschen wußten bis vor kurzem nichts von ihnen. Daher hatten sie vergessen, woher sie gekommen waren. Ich schließe daraus, daß nur sehr wenige Lunarier überlebt haben können. Sie entwickelten sich zurück und vergaßen ihr Wissen. Nach fünfzigtausend Jahren hatten sie wieder einen gewissen Entwicklungsstand erreicht, aber sie hatten die Lunarier vergessen. Während sie sich Wissen aneigneten, fanden sie überall auf der Erde Überreste von längst vergangenen Lebensformen Sie entdeckten die Übereinstimmungen mit ihrer eigenen Art. Daraus schlossen sie, daß sie sich auf der Erde entwickelt hatten. Vor kurzem haben die Erdenmenschen Lunarier und Ganymeder entdeckt. Jetzt haben sie die wahren Ereignisse gefolgert. Andernfalls wären sie nicht in der Lage zu erklären, warum Lunarier genauso wie sie selbst aussahen.«
    ZORAC hatte die gesamten Zusammenhänge herausgefunden. Zugegebenermaßen hatte die Maschine auf Grundlage einer Anzahl von Schlüsselinformationen operieren können, zu deren Enthüllung Hunt und seine Kollegen eine geraume Zeit benötigt hatten, aber nichtsdestotrotz handelte es sich um umwerfendes Stück logischer Analysefähigkeit.
    Hunt wunderte sich immer noch über diese Denkleistung, als ZORAC auch schon erneut anhub. »Ich weiß immer noch nicht, warum die Lunarier Minerva zerstörten.«
    »Sie hatten nicht die Absicht«, erklärte Hunt. »Es gab einen Krieg auf Minerva. Wir nehmen an, daß die Kruste des Planeten dünn und instabil war. Die eingesetzten Waffen waren sehr mächtig. Im Verlauf ihres Einsatzes explodierte der Planet.«
    »Entschuldigung. Krieg? Kruste? Waffen? Ich kann dir nicht folgen.«
    »Mein Gott …« Hunt stöhnte. Er hielt inne, um sich eine Zigarette aus einem Päckchen auf dem Nachttisch zu fischen und sie anzuzünden. »Das Äußere eines Planeten ist kalt und hart – an der Nähe der Oberfläche. Das ist seine Kruste.«
    »Wie eine Haut?«
    »Ja, aber spröde … sie bricht leicht in Stücke.«
    »Ich verstehe.«
    »Wenn viele Leute in großen Gruppen kämpfen, nennt man das Krieg.«
    »Kämpfen?«
    »Zum Teufel … gewalttätige Handlungen zwischen einer Menschengruppe und einer anderen. Wenn man sich zum Töten zusammenschließt.«
    »Um was zu töten?«
    »Die andere Menschengruppe.«
    ZORAC vermittelte den unverkennbaren Eindruck von Verwirrtheit. Einen Augenblick lang schien die Maschine ihrem Mikrophon nicht recht zu trauen.
    »Lunarier schlossen sich zusammen, um andere Lunarier zu töten«, sagte sie leise und bedächtig, als sei sie darauf bedacht, nur nicht mißverstanden zu werden. »Taten sie das freiwillig?« Diese Wende in ihrem Gespräch hatte Hunt irgendwie unvorbereitet getroffen. Er begann sich unbehaglich zu fühlen, wurde gar ein wenig verwirrt, wie ein Kind, das fortwährend wegen einer Übertretung verhört wurde, die es lieber vergessen würde.
    »Ja.« Das war alles, was er herausbrachte.
    »Warum wollten sie so etwas tun?« Da war wieder der emotional gefärbte Tonfall, diesmal schwang unverhüllte Ungläubigkeit mit.
    »Sie kämpften, weil … weil …« Hunt rang nach Worten. Offenbar zeigte die Maschine diesen Dingen gegenüber nur Unverständnis. Welche Möglichkeiten gab es, die Leidenschaften und komplexen Verhältnisse von Jahrtausenden menschlicher Geschichte in wenigen Sätzen auszudrücken? »Um sich zu schützen … um die eigene Gruppe vor anderen zu verteidigen …«
    »Vor anderen Gruppen, die sich zusammengetan hatten, um sie zu töten?«
    »Äh, die Angelegenheit ist sehr kompliziert … doch ja, man könnte es so ausdrücken.«
    »Dann bleibt logischerweise die gleiche Frage immer noch unbeantwortet – warum wollte die andere Gruppe solche Dinge tun?«
    »Wenn eine Gruppe eine andere wegen irgendeiner Angelegenheit in Ärger versetzt hatte … oder wenn zwei Gruppen den gleichen Gegenstand haben wollten, oder wenn eine Gruppe das Gebiet einer anderen wollte, vielleicht … manchmal wurde

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