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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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sich sicher, den anderen erging es ebenso.
    »Aber hast du denn keinen Ekel vor diesen … diesen unfertigen Gestalten.«
    »Wieso?«, fragte Gwrgi. »Ich bin ein Geschöpf wie sie.«
    Und dann begann er die Geschichte der Ereignisse in Untererde zu erzählen, wie er sie erlebt hatte. Er beschrieb die Fahrt auf dem Wagen ohne Pferde, er beschrieb die unendlichen in Felsen geschlagenen Stufen der Welt, die Durchgänge, die Begegnung mit dem Meister und der Meisterin, wie er sich dem Schöpfer der Zwerge als Geschöpf der Dunkelelben enthüllt und wie er den Meister herausgefordert hatte, ihm die Befehlsgewalt über die Zwerge zu geben.
    »Was mir und dir widerfahren ist, als es uns nach Elderland verschlug«, sagte Fabian, »habe ich den anderen bereits berichtet. Und so schließt sich der Kreis.«
    »Jeder wurde an den Ort geführt, wo er gebraucht wurde«, sinnierte Kim und betrachtete den Ring an seinem Finger. »Keiner hat es geglaubt, und doch wurde es wahr. Ist es nicht seltsam, dass so ein kleines Ding so viel bewirkt haben soll?«
    Der Hohe Elbenfürst lächelte.
    »Herr«, wandte sich Kim direkt an ihn, »diese Frage könnt Ihr mir nicht verwehren, weil Ihr der Einzige seid, der sie beantworten kann, und weil es kein Zufall sein kann, dass zum ersten Mal alle Ringträger hier versammelt sind, wie Ihr selber festgestellt habt. Was ist der siebente Ring?«
    Das Lächeln Arandurs vertiefte sich. »Du willst wissen, was er bewirken kann?«
    »Nicht was, sondern wie und warum und wozu. Denn ich glaube, dies würde auch eine Erklärung für die Macht der anderen Ringe bieten, und ich denke, wir haben ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    »Du bist weise geworden, kleiner Ffolksmann«, sagte der Hohe Elbenfürst. »Eine kleine Frage – mit doch so vielen Bedeutungen. Würde es reichen zu sagen: Ich schuf die Ringe, um das Gleichgewicht zwischen den Welten zu erhalten?«
    »Aber warum war es überhaupt in Gefahr? War nicht alles an seinem Ort: die Elben in der Überwelt, die Menschen in den Mittelreichen, die Zwerge in der Untererde? Hätte es nicht genügt, die Mauern zwischen den Welten nur hoch und fest genug zu bauen, um sie ein für alle Male zu trennen?«
    »Aber sie sind nicht getrennt. Es ist alles ein und dieselbe Welt. Die Elben stehen an ihrem Anfang, die Zwerge an ihrem Ende. Doch sie alle sind unvollkommen und streben zum Ganzen hin. Darum drangen die Zwerge und Elben mit Macht in die Mittelreiche, um am Leben Anteil zu haben. Doch zu jeder Bewegung ins Zentrum gibt es eine Kraft, die nach außen treibt, in die Zerstörung.
    Die Zwerge waren Opfer ihrer eigenen Gier geworden, neues Leben zu zeugen. Die Dunkelelben waren besiegt. Doch noch war die Gefahr nicht auf ewig gebannt; denn es war nur eine Frage der Zeit, bis der Bann gebrochen wurde und die Tiefen von Zarakthrôr sich öffneten. Darum schuf ich die Ringe, und dann verteilte ich sie an die Völker. Drei für die Menschenkinder, denn sowohl die Zwerge als auch die Elben der Mittelreiche wurden mit Menschenfrauen gezeugt. Zwei für die beiden verbliebenen Meister der Untererde, die sich die Macht teilten, und einen für mich selbst.«
    »Aber wo bleibt da die Aufgabe für das Ffolk?«, fragte Kim.
    »Der Zweck des Ffolks war es, den siebenten Ring zu bewahren. In vielerlei Hinsicht ist er mächtiger als alle übrigen Ringe. Er ist der Ring, der die Welten verbindet.«
    Arandur machte eine Pause, während alle Anwesenden auf Kim starrten, der seinerseits seinen Ring ansah. Dieses unscheinbare Ding mit dem farblosen Stein an seinem Finger barg solche Macht in sich?
    »Aber warum wurde denn nicht ein starkes, mächtiges und stolzes Volk geschaffen, das diese Macht auch zu schützen weiß?« Kim war sich der Schwächen des Ffolks nur zu bewusst.
    »Was redest du da?«, fragte Fabian. »Im Ffolk steckt sehr viel. Ihr habt euch einem übermächtigen Gegner gestellt, ihn aufgehalten und in der Schlacht Seite an Seite mit Elben, Zwergen und Menschen gekämpft.«
    »Glaubt mir«, lächelte Arandur, »das Ffolk erschien nicht von ungefähr vor nunmehr siebenhundertsiebenundsiebzig Jahren auf dem Steig, um seine Aufgabe zu beginnen und den siebenten Ring zu behüten, der alle anderen an sich zieht, wann immer das Gleichgewicht der Welt in Gefahr ist.«
    Kim schwindelte, als er auf den Ring an seinem Finger sah. Auf seinen schwachen Schultern ruhte die Last dreier Welten, vieler Wesen, und ihm wurde nachträglich übel bei dem Gedanken, wie nahe der Ring dem

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