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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die Bandaufzeichnung des sirianischen Funkspruchs anhören, Wess. Das klang alles so steif und enthielt praktisch keine Drohungen, abgesehen von den Magnetklammern. Ich bin überzeugt, daß es sich um ein robotgesteuertes Schiff handelte.«
    »Roboter!« Wess' Augen weiteten sich.
    »Und du kannst aus deiner eigenen Reaktion schließen, wie die Erde reagieren würde, wenn das bekannt würde. Auf der Erde empfindet man Robotern gegenüber eine unvernünftige Angst. Dabei ist Tatsache, daß von Robotern gesteuerte Schiffe einem Menschen nie ein Leid zufügen können. Das erste Gesetz der Robotik – nämlich, daß ein Roboter einen Menschen nicht verletzen darf – hätte das verhindert. Und gerade das macht die Gefahr noch größer. Wenn ich angegriffen hätte, wie sie vermutlich von mir erwarteten, hätten die Sirianer später behaupten können, daß ich ohne jeden Grund schutzlose Schiffe beschossen hätte. Auf den Astrowelten hat man eine ganz andere Beziehung zu Robotern. Nein, Wess, die einzige Möglichkeit, ihre Pläne zu durchkreuzen, war abzufliegen, und das habe ich getan.«
    Bei diesen Worten hatten sie die Luftschleuse der Shooting Starr erreicht.
    Bigman erwartete sie. Sein Gesicht zeigte das übliche erleichterte Grinsen, als er Lucky wiedersah, und war die Trennung auch noch so kurz gewesen.
    »He!« sagte er. »Kaum zu glauben. Ihr seid doch nicht aus dem Schleusenrohr gefallen, und – was macht Wess denn hier?«
    »Er kommt mit uns, Bigman.«
    Der kleine Marsianer schien enttäuscht. »Weshalb denn? Das ist doch ein Zweimannschiff.«
    »Eine Zeitlang können wir schon einen Gast unterbringen. Und jetzt sollten wir etwas Energie von den anderen Schiffen tanken und uns einige Geräte durch das Schleusenrohr besorgen. Anschließend machen wir uns startfertig.«
    Luckys Stimme klang entschlossen, und Bigman merkte sehr wohl, daß das Thema abgeschlossen war. Er argumentierte also nicht.
    »Na, meinetwegen!« murmelte er und kletterte nach einem etwas bösen Blick auf Wessilewsky in den Maschinenraum.
    »Was hat der Kleine denn?« fragte Wess. »Ich hab' doch kein Wort über seine Größe gesagt.«
    »Nun, du mußt den kleinen Burschen verstehen«, sagte Lucky. »Er ist offiziell nicht Ratsmitglied, obwohl er praktisch gesehen den gleichen Dienst tut. Er ist der einzige, dem das nicht klar ist. Jedenfalls meint er, daß wir beide – weil wir ja beide dem Rat angehören – ihn vielleicht von irgendwelchen Dingen ausschließen, unsere kleinen Geheimnisse vor ihm haben.«
    Wess nickte. »Ich verstehe. Sollen wir ihm also sagen ...«
    »Nein!« Das Wort kam mit ganz leiser Stimme, aber es klang entschieden. »Ich werde ihm sagen, was es zu sagen gibt. Du sagst nichts.«
    In dem Augenblick trat Bigman wieder in die Steuerkanzel und meinte: »Die säuft jetzt Energie.« Dann sah er von einem zum anderen und knurrte: »Tut mir leid, wenn ich störe. Soll ich das Schiff verlassen, meine Herren?«
    »Da mußt du mich schon zuerst niederschlagen, Bigman«, meinte Lucky.
    Bigman machte ein paar Hiebe ins Leere und sagte: »Oh, Mann, wie schwierig! Meinst du, ich könnte das nicht?«
    Und schon hatte er Luckys Deckung unterlaufen und ihm ein oder zwei Boxhiebe in den Leib verpaßt.
    »Fühlst du dich jetzt wohler?« fragte Lucky.
    Bigman tänzelte zurück. »Ich hab' nicht fest zugeschlagen, weil ich nicht wollte, daß Ratsmann Conway sich dann bei mir beklagt, weil ich dir weh getan habe.«
    Lucky lachte. »Vielen Dank! Jetzt mußt du eine Bahnkurve ausrechnen und sie Kapitän Bernold schicken.«
    »Na, klar!« Bigman schien jetzt wieder ganz normal.
    »Hör zu, Lucky«, meinte Wess, »ich will ja nicht unken, aber wir sind nicht weit vom Saturn entfernt. Ich bin überzeugt, daß die Sirianer uns im Augenblick genau im Okular haben und wissen, wo wir sind, wann wir abfliegen und wohin wir fliegen.«
    »Das denke ich auch, Wess.«
    »Kannst du mir dann sagen, wie wir uns von dem Geschwader lösen und zum Saturn zurückfliegen, ohne ihnen das auf die Nase zu binden?«
    »Die Frage ist berechtigt. Aber nachdem du keine Lösung gefunden hast, nehme ich an, daß die Sirianer es auch nicht erraten, und sie kennen unser System nicht so gut wie wir.«
    Wess lehnte sich in den Sessel zurück. »Mach's nicht gar so geheimnisvoll, Lucky.«
    »Es ist ganz einfach. Alle Schiffe, wir selbst eingeschlossen, starten in enger Geschwaderformation, so daß wir in Anbetracht der Entfernung zwischen den Sirianern und uns auf ihren

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