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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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glaube, die werden wir erst unten bei den Ringen finden. Vielleicht eine ganze Menge davon. Die Sirianer werden ja die Kapsel auch suchen.«
    »Darin muß ich dir recht geben«, sagte Lucky.
    »Vielleicht haben die Kerle die Kapsel sogar schon gefunden«, meinte Bigman niedergeschlagen.
    »Auch das ist möglich«, gab Lucky zu.
    Sie beschrieben jetzt einen Bogen, der sie um den Saturn herumführen sollte, wobei sie eine Entfernung von achtzigtausend Meilen von seiner Oberfläche beibehielten. Die entfernte Hälfte der Ringe (oder wenigstens der Teil, der von der Sonne bestrahlt war) verschmolz mit dem Saturn, da der innere Teil von der mächtigen Wölbung des Planeten verborgen war.
    Was die Halbringe auf der naheliegenden Seite des Planeten anging, so konnte man jetzt den inneren Ring deutlicher sehen.
    »Weißt du«, meinte Bigman, »ich seh' gar keine Grenze des inneren Rings.«
    »Die gibt es auch wahrscheinlich gar nicht«, sagte Wess. »Der innerste Teil der Hauptringe ist nur sechstausend Meilen von Saturns scheinbarer Oberfläche entfernt, und die Atmosphäre des Saturn erstreckt sich vielleicht so weit hinaus.«
    »Sechstausend Meilen!«
     
    »Nur Ausläufer, aber immerhin genug, um etwas Reibung für die inneren Trümmer in dem Ring zu liefern, so daß sie etwas näher am Saturn kreisen. Und je näher sie kommen, desto intensiver wird die Reibung, so daß sie immer näher rücken. Wahrscheinlich gibt es Ringpartikel, die bis zum Saturn hinunterreichen und die dann verbrennen, wenn sie die dickeren Atmosphäreschichten erreichen.«
    »Dann werden die Ringe aber nicht ewig halten«, meinte Bigman.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber noch Millionen von Jahren. Lange genug für uns.« Und dann fügte er ernst hinzu: »Zu lange.«
    »Ich steige jetzt aus«, kündigte Lucky plötzlich an.
    »Aber wozu denn?« rief Bigman.
    »Ich möchte mich draußen umsehen«, sagte Lucky kurz.
    Er war bereits damit beschäftigt, sich den Raumanzug überzustreifen.
    Bigman blickte schnell auf den Papierstreifen, der aus dem Massedetektor quoll. Keine Schiffe. Gelegentlich waren leichte Ausschläge zu sehen, aber nur von einer Größenordnung, wie sie kleine Meteoriten verursachten.
    »Wess, übernimm du den Massedetektor«, befahl Lucky. »Schalte ihn auf Panoramasuche.« Lucky stülpte sich den Helm über und schloß die Magnetsäume. Er warf einen Blick auf die Skalen an seiner Brust, die unter anderem den Luftdruck angaben, und ging auf die Schleuse zu. Jetzt klang seine Stimme aus dem kleinen Radioempfänger am Armaturenbrett: »Ich nehme ein Magnetkabel, also keine plötzliche Beschleunigung, ja?«
    »Hältst du mich für verrückt?« fragte Bigman entrüstet.
     
    Lucky erschien jetzt hinter einer der Luken. Das Magnetkabel schlängelte sich hinter ihm her.
    Er hielt einen kleinen Handreaktor, der auf entsprechenden Knopfdruck einen Dampfstrahl abgab, der im Sonnenlicht als eine Wolke winziger Eispartikel sichtbar wurde, die schnell verschwanden. Durch die Rückstoßwirkung wurde Lucky in entgegengesetzte Richtung getrieben.
    »Meinst du, daß am Schiff etwas nicht in Ordnung ist?« fragte Bigman.
    »Wenn das der Fall wäre«, erklärte Wess, »dann sieht man jedenfalls am Armaturenbrett nichts davon.«
    »Was tut der lange Lulatsch denn?«
    »Ich weiß nicht.«
    Bigman sah den anderen argwöhnisch an. »Wenn du meinst«, murmelte er, »weil ich nicht zum Rat gehöre ...«
    Wess winkte ab. »Vielleicht wollte er dich nur einmal für ein paar Minuten los sein, Bigman.«
    Der Massedetektor suchte automatisch die ganze Umgebung des Schiffes ab, und der Schirm leuchtete jedesmal grellweiß auf, wenn der Strahl zu weit in Richtung auf Saturn wanderte.
    Bigman runzelte die Stirn und hatte nicht gleich die richtige Antwort auf Wess' Bosheit zur Hand.
    »Ich wollte, es würde endlich etwas geschehen«, sagte er.
    Und der Wunsch wurde ihm erfüllt.
    Wess, der gerade auf den Massedetektor sah, entdeckte einen verdächtigen Ausschlag auf dem Meßstreifen. Er stellte die entsprechenden Koordinaten fest, schaltete zwei Energiedetektoren parallel und folgte dem Ausschlag zwei oder drei Minuten lang.
    »Das ist ein Schiff, Wess«, sagte Bigman erregt.
    »Sieht so aus«, gab Wess widerstrebend zu. Der Masseausschlag allein hätte auch auf einen großen Meteoriten zurückzuführen sein können, aber die Ergometer registrierten Energiestöße, die nur vom Mikromeiler eines Schiffes herrühren konnten. Das war eine Identifizierungsmöglichkeit,

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