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Die Ringe des Saturn

Die Ringe des Saturn

Titel: Die Ringe des Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Meteor beschädigter Frachter in der Stratosphäre aufgetaucht und hatte verzweifelt um Landeerlaubnis gebeten.
    Es wurde sofort ein Startverbot ausgesprochen. Alle Schiffe im Hafen waren damit festgehalten. Jedes Schiff, das den eigentlichen Startprozeß noch nicht begonnen hatte, mußte ihn unterbrechen.
    Die Net of Space hätte diesem Befehl ebenfalls nachkommen müssen, tat es aber nicht. Lucky Starr konnte sich die Gefühle von Agent X sehr wohl vorstellen. Er besaß den heißesten Gegenstand im ganzen Sonnensystem, und es kam auf jede Sekunde an. Jetzt, da er gehandelt hatte, hatte er nicht lange Zeit, denn der Rat würde schnell seine Verfolgung aufnehmen. Wenn er den Start unterbrach, würde das eine Verzögerung von unbestimmter Dauer bedeuten, bis ein beschädigtes Schiff langsam herunterkam und es vorsichtig von Ambulanzen geleert wurde. Dann, wenn der Flugplatz wieder frei war, würde er seinen Mikroreaktor neu aktivieren müssen und erneut seine Steuerorgane überprüfen. Er konnte sich die Verzögerung einfach nicht leisten.
    Also zündete er seine Düsen und startete.
    Die Sirenen heulten zwar, die Hafenpolizei jagte hinter The Net of Space drohende Funksprüche her, aber nur Ratsmitglied Wessilewsky, der im Hafen Routinedienst verrichtete, handelte richtig. Er hatte an der Suche nach Agent X teilgenommen. Und ein Schiff, das trotz Startverbots startete, deutete auf jemanden hin, der in einer verzweifelten Lage war; und das konnte beispielsweise Agent X sein. Das war eine reine Vermutung. Aber er handelte.
    Mit der ganzen Autorität, die ihm seine Mitgliedschaft im Rat der Wissenschaften verlieh, befahl er den Start von Schiffen der Raumgarde, nahm Verbindung mit dem Ratshauptquartier auf und ging dann an Bord der T.S.S. Harpoon, um die Verfolgung zu leiten. Er stand bereits seit Stunden im Weltall, als der Rat seine Informationen bezog. Aber dann erhielt er die Nachricht, daß er in der Tat Agent X verfolgte und daß andere Schiffe sich ihm anschließen würden.
    Lucky hörte ernst zu und sagte dann: »Das war ein Risiko, das sich rentiert hat, Wess. Du hast richtig gehandelt.«
    Wess grinste. Mitglieder des Rates verbergen sich gewöhnlich vor der Öffentlichkeit und all den äußeren Zeichen des Ruhmes, aber ein Lob aus dem Munde eines Kollegen machte trotzdem Spaß.
    Lucky schaltete die Bildsprechverbindung ab, und seine Hand schloß sich beinahe liebkosend um den Fahrthebel seines Schiffes – seiner Shooting Starr, dem schnellsten Schiff im ganzen Sonnensystem.
    Die Shooting Starr besaß die stärksten Mikroreaktoren, die man in ein Schiff dieser Größe einbauen konnte, Reaktoren, die beinahe ausreichten, um einen Schlachtkreuzer der Marine zu beschleunigen. Reaktoren, die beinahe den Sprung durch den Hyperraum bewältigen konnten. Das Schiff besaß einen Ionenantrieb, der einen Großteil der Beschleunigungseffekte absorbierte, indem er gleichzeitig auf alle Atome des Schiffes wirkte. Die Shooting Starr besaß sogar einen Nullgravgenerator, jene neue Antriebsmaschinerie, die erst kürzlich auf einem der Jupitermonde entwickelt worden war und einem Schiff erlaubte, sich frei und ungestört in den mächtigen Schwerefeldern der großen Planeten zu bewegen.
    Und jetzt heulten die Motoren der Shooting Starr auf, und das Schiff schoß hinaus, immer weiter in die äußeren Bereiche des Sonnensystems hinein, schneller, immer schneller ...
    Und dennoch behielt Agent X seinen Vorsprung bei, und die Shooting Starr holte zu langsam auf. Schon hatten sie den Großteil des Asteroidengürtels hinter sich gebracht. »Das sieht schlecht aus, Bigman«, meinte Lucky.
    Bigman blickte überrascht auf. »Wir werden ihn schon kriegen, Lucky.«
    »Nein, ich meine sein Ziel. Ich hatte sicher damit gerechnet, daß ein sirianisches Mutterschiff auf ihn warten und dann den interstellaren Sprung nach Hause machen würde. Aber ein solches Schiff würde entweder weit außerhalb der Ebene der Ekliptik liegen oder sich im Asteroidengürtel verstecken. In beiden Fällen könnte es damit rechnen, nicht entdeckt zu werden. Aber Agent X bleibt in der Ekliptik und fliegt über die Asteroiden hinaus.«
    »Vielleicht versucht er nur, uns abzuschütteln, ehe er Kurs auf das Schiff nimmt.«
    »Vielleicht«, nickte Lucky, »aber vielleicht haben die Sirianer auch einen Stützpunkt auf einem der äußeren Planeten.«
    »Aber, Lucky!« Der kleine Marsianer hätte beinahe laut aufgelacht.
    »Vor unserer Nasenspitze?«
    »Manchmal sieht man

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